Einfluss von Nadia auf die öffentlichen Meinung

Probleme in der Partnerschaft, Outing und Alltag, Kontakte und Beziehungen
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Was ist die Meinungen von denen Menschen die Euch wegen Nadia Brönimann direkt oder indirekt ansprechen bezüglich transsexuellen Menschen und der GAOP?

Umfrage endete am Sonntag 22. Oktober 2006, 14:56

sehr positiv
0
Keine Stimmen
eher positiv
3
38%
weder positiv noch negativ
4
50%
eher negativ
1
13%
sehr negativ
0
Keine Stimmen
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 8

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Esther
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#1 Beitrag von Esther » Mittwoch 23. August 2006, 15:16

Ich hab "eher positiv" angegeben, weil die meisten Leute, die mich auf Nadia ansprechen, grundsätzlich eine positive Einstellung gegenüber queeren Lebensformen haben. Allerdings ist es auch schon vorgekommen, dass eine Person, die nicht aus meinem positiv gestimmten Umfeld stammt, Nadia als Beispiel dafür genommen hat, dass die GAOP nichts nützt und die Sache eher noch schlimmer macht. Das konnte ich natürlich nicht so stehen lassen. - Und zum Glück sind solche Begegnungen auch die Ausnahme.

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Sarah
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#2 Beitrag von Sarah » Donnerstag 24. August 2006, 00:11

Hallo Mädels

Sorry, dass ich mich so lange nicht mehr gemeldet habe, hatte echt viel um die Ohren - langsam bin ich wieder etwas kommunikativer ;)

Also, was ich bisher dazu bemerkt habe generell eher positiv oder neugierig. Ausgenommen davon sind natürlich irgendwelche "Trottel", welche sowieso intolerant sind. Die anderen Reaktionen waren einerseits nicht unbedingt generalisierend bezüglich Vorurteilen. Die übliche Reaktion könnte man etwas salopp mit "du gehörst also zur gleichen Spezies wie Nadia?" zusammenfassen. Ich glaube, dass ich ziemlich Glück hatte mit Personen, da sie alle mehr oder weniger die Fähigkeit hatten, zu differenzieren. Schliesslich kann man auch Nadia kaum auf einige Presseberichte von Boulevardmedien reduzieren (keine Ahnung, inwiefern sie den Medienberichten enspricht, da ich sie nicht persönlich kenne, kann und will ich das nicht beurteilen). So oder so empfand ich bisher nie das Gefühl, an ihr gemessen zu werden.

Liebe Grüsse und noch einen schönen Abend
Eure Sarah
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Lydia
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#3 Beitrag von Lydia » Donnerstag 24. August 2006, 14:25

Auch wenn ein stückweit von der Schweiz entfernt - ich hab "eher positiv" abgestimmt.
genderparty meets Transtalk Karlsruhe - 21.Juli 2007
Die Zeitreise - return to style
Alle Infos und Kartenreservierung: http://www.genderparty.de

Dina
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#4 Beitrag von Dina » Samstag 16. September 2006, 10:31

Ich finde es positiv, dass Nadia an die Oeffentlichkeit gegangen ist. Dadurch konnte ich von ihren Erfahrungen profitieren. Hätte sonst wohl die gleichen Fehler auch gemacht.

Diejenigen, die uns miteinander gesehen haben,kamen nicht in Versuchung uns miteinander zu vergleichen. Dazu sind wir einfach zu verschieden...

Grüessli Dina
Gott liebt uns so wie wir sind.

Nadia_B
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#5 Beitrag von Nadia_B » Mittwoch 20. September 2006, 23:00

Salü Ihr Lieben

Ich nehme das überhaupt nicht persönlich oder finde das schlecht, wenn Ihr durchaus kritisch und vielleicht kontrovers über mich Euch austauscht...
Im Gegenteil, ich finde die Idee, diese Frage der Beeinflussung via Statistik darzustellen spannend! :)

Gespräche, Meinungen.....die ehrlich gemeint sind, sind immer gut, geben neue Gedankenansätze oder Ideen und ermuntern einen selbst, mit wachem Geist duch die Welt zu laufen....

Ich fände es also selber sehr interessant, wenn noch mehr Feedbacks zu dieser Frage kommen....!

Ich grüsse Euch Alle lieb aus Einsiedeln, Nadia

Andrea
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#6 Beitrag von Andrea » Donnerstag 21. September 2006, 19:38

Hallo zusammen

Im grossen und ganzen würde ich sagen haben die Berichte über Nadja die Meinung über TS im grossen und ganzen weder positiv noch negativ beeinflusst.

Die einen die problemlos zu diferenzieren vermochten, dass ist Nadja und das ist die Geschichte von Nadja, und das ist Andrea und das ist die Geschichte von Andrea die waren bezüglich TS und der OP sehr aufgeschlossen und wohlwollend da sie mich als Frau und nicht als irgendwelchen exotisches Wunder angenommen haben.

Und dann sind da halt noch die anderen die alle in den gleichen Topf werfen nach dem Motto wenns bei einer nicht optimal läuft dann muss es bei allen so sein, zum Glück hatten die Menschen die bei mir dieser Gruppe angehörten genügend Grips nach meinen Erklärungen nachzuvollziehn dass diese Denkweise völlig falsch sei etwa gleich falsch wie etwa alle Menschen mit blauen Augen mögen rote Peperonis

Also Fazit: Da ich mit beiden Gruppen schon zu tun habe muss ich sagen es hebt sich auf.

Grüässli
Andrea

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Elohim
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Nadias Buch "Die weisse Feder"

#7 Beitrag von Elohim » Montag 11. August 2008, 14:55

Hallo ihr lieben,

Ich habe das Buch "die weisse Feder" von einer Transfrau aus unserer Selbsthilfegruppe Chemnitz ausgeliehen. Ich muss sagen das es mir da oft die Tränen in die Augen trieb. So hartes Schicksal hat doch echt keiner verdient. Ich verneige mich vor dieser Nadja voll Respekt, und hoffe das bei ihr alles so richtig ok wird. Ich wünsche das sie ein glücklicher Mensch wird, und sie Erfüllung findet in den Aufgaben und Beruf den sie macht.

Liebe Grüße
nach die Schweiz
aus Sachsen

Euer Elohim
Erst wenn der letzte Fisch gefangen, der letzte Fluss vergiftet, und der letzte Baum gerodet ist, wird der Mensch erkennen das man Geld nicht essen kann (Weissagung der CREE)

georgina
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Re: Einfluss von Nadia auf die öffentlichen Meinung

#8 Beitrag von georgina » Montag 8. September 2008, 10:41

Ich denke, es ist wichtig, dass wir aus dem Schneckenhaus heraus kriechen mehr und in die Öffentlichkeit gehen. Ich bewundere Nadja und alle, die es versuchen, für ihren Mut.
In diesem Zusammenhang ein Link zu einem Artikel in der WOZ:
http://www.woz.ch/m/artikel.php?id=16762
Alecs Rechers Outing besitzt für uns enorme Bedeutung: er ist Politiker und seine Werdegang ist vergleichsweise (scheinbar) unspektakulär. Da der Umgang mit unserer Spezies durch Gesetze und Gerichtsurteile "geregelt" wird, ist das Outing eines Politikers wesentlich. Und an seiner Vita gibt es wahrlich nichts, wo sich Blick und Co. sensationslüstern austoben können.
Transidentitätsthemen weisen (auch) politische Aspekte auf und wir werden ja gesellschaftlich massiv diskriminiert.
Ein Link auf die Seiten von Kim, die das Ganze sehr gut (allerdings für deutsche Verhältnisse) aufbereitet:
http://www.mut23.de/index.php?option=co ... =1&lang=de

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SarahR
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Re: Einfluss von Nadia auf die öffentlichen Meinung

#9 Beitrag von SarahR » Donnerstag 11. September 2008, 21:47

Eine breite öffentliche Sicht auf transsexuelle Menschen wäre Wünschenswert, vor allem weil so zunehmend klar würde, dass wir nicht wirklich in ein Stereotyp passen. Wir unterscheiden uns Untereinander genau so wie andere Menschen sich untereinander unterscheiden und uns gibs in allen Formen und Farben ;-) Allerdings kann ich gut verstehen, dass man sich nicht zur öffentlichen Person machen will. Wer will schon als "die bekannteste Transsexuelle der Schweiz" (Nadja), "Die jüngste Transsexuelle Deutschlands" (Kim) oder "der erste schwangere Mann" (Thomas Beatty) bekannt sein (wobei die letzten beiden Zuweisungen sogar schlicht falsch sind/waren).

Gruss, Sarah

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Re: Einfluss von Nadia auf die öffentlichen Meinung

#10 Beitrag von georgina » Freitag 12. September 2008, 11:47

Ja, es kann schwierig werden, in der Öffentlichkeit sich exponieren. Es gibt einen Widerspruch: je mehr sich artikulieren und zeigen, desto besser für uns alle. Einerseits. Aber: Wer sich öffentlich zeigt, muss ev. mit Repressionen und Schwierigkeiten rechnen.
Ich denke, dass es nur geht, wenn wir unsere Interessen gemeinsam vertreten und wirksame Interessensvertretungen (ev. in Vereinsform) aufbauen. Und dies nicht anderen überlassen (z.B. Schwulen- und Lesbenorgs).
Bei aller Wichtigkeit von "Selbsthilfe": Ohne gezielte politische Aktivitäten wird's nicht gehen.
Inzwischen können wir ja davon auszugehen, dass wir so seltene Exemplare nicht sind, wie uns sog. "Experten" glauben lassen wollen. Da gibt es immer noch den Tenor: eine sehr kleine Minderheit, die transsexuell ist oder schlimmer noch "die im anderen Geschlecht leben will" oder "sich so fühlt". Absolut geschmacklos wird's dann, wenn sie von einer Transsexuellen-"Dunkelziffer" reden oder schreiben: http://buecher.transmann.de/buecher/pfaefflin93.shtml
Die Kriminalstatistik lässt grüssen ...

Die Chance, dass sich im Laufe der Zeit viele sich gemeinsam engagieren und etwas bewegen werden, ist angesichts unserer tatsächlichen "Häufigkeit" doch recht gross. Um mal einen Spruch aus den siebzigern zu bemühen: uns gibt's massenhaft. :D

Liebe Grüsse

georgina

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Re: Einfluss von Nadia auf die öffentlichen Meinung

#11 Beitrag von SarahR » Freitag 12. September 2008, 15:08

Es ist ja nicht so das gar nichts läuft: Ich bin dabei mich bei "Menschenrecht und Transsexualität e.v." anzumelden (auf Mut23 wird über den Verein berichtet), Alecs Recher will eine Lobbygruppe gründen (deswegen hab ich auch schon Kontakt mit ihm aufgenommen) und Annika Sahlée bietet an, ein Symposium mit den wichtigsten Personen (Politik, Medizin und Krankenkassen) zusammenzutrommeln, wenn wir die Kritikpunkte, Argumentationen und Verbesserungsvorschläge fundiert ausarbeiten. Es muss sich jetzt nur noch ein richtiges "wir" herausbilden :-)

Gruss, Sarah

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Re: Einfluss von Nadia auf die öffentlichen Meinung

#12 Beitrag von georgina » Freitag 12. September 2008, 17:48

Das klingt doch schon mal ganz viel versprechend.
Lobbygruppe - das ist auch für mich interessant.
Warum ewig auf die Juristen warten (und Rubin's Dissertation)?
Wir sollten mal langsam unsere Kompetenz in die Waagschale werfen und nicht auf sog. "Kompetenzzentren" starren. Mit sog. ExpertInnen, die uns als ihr Spezialgebiet auserkoren haben.
Ich denke, wir sind kompetent genug. Wir sind das nicht so ganz freiwillig geworden - im Unterschied zu den "Experten". :D

LG

georgina

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Re: Einfluss von Nadia auf die öffentlichen Meinung

#13 Beitrag von andrea_mirjam » Sonntag 14. September 2008, 21:08

Finds cool, dass wir nu immerhin irgendwie irgendwo politische basis haben, aber ich ibn damit einig, dass wir uns sammeln sollten...auch wenn es mir selbst etwas gegen den strich geht, da voranzuschreiten, würd ichs wohl doch machen, denn ich finde, man sollte auch an die nach einen denken und nicht ala politik "die scheisse den andern hinterlassen" sondern selber aufräumen - mal bildlich gesprochen *g*

also....wer gründet den transenverein? xD oder gibts den versteckt schon?
"A: Ist diese Therapie nicht giftig?
B: Entweder es hilft oder es tötet sie! In beiden Fällen ist das Problem beseitigt."

*zynisch*

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Re: Einfluss von Nadia auf die öffentlichen Meinung

#14 Beitrag von SarahR » Samstag 20. September 2008, 02:55

SarahR hat geschrieben:Allerdings kann ich gut verstehen, dass man sich nicht zur öffentlichen Person machen will. Wer will schon als ... "Die jüngste Transsexuelle Deutschlands" (Kim) ... bekannt sein (wobei die letzten beiden Zuweisungen sogar schlicht falsch sind/waren).
Kim Petras taucht nun wieder in den Medien auf The Sun
“I know that because of my past people will always bring up the subject, I can’t get away from it.

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Re: Einfluss von Nadia auf die öffentlichen Meinung

#15 Beitrag von SarahR » Montag 19. Januar 2009, 10:54

Also mit solchen Aussagen (so sie ihr denn nicht in den Mund gelegt wurden) macht sie die Situation für TS jedenfalls nicht besser:
Lorielle ist psychisch labil

Gruss, Sarah

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