Grabenkrieg unter TS-lern

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Biker

Grabenkrieg unter TS-lern

#1 Beitrag von Biker » Donnerstag 17. Februar 2005, 15:09

Eine allgemeine Meldung (nicht persönlich gemeint, nur als Diskussionsanreiz) :wink:

Interessanterweise gibt es immer wieder Streit, wenn es darum geht zu erörtern, ab wann man TS ist und ab wann nicht. Ok, ich bin auch nicht der lammfrommste in diesem Thema und neige auch ab und an mal zu überschäumenden Reaktionen.

Können wir uns nicht einfach auf den kleinsten gemeinsamen Nenner in der bunten Vielfalt der "trans*-Welt" einigen und auf diesen Aspekten aufbauen und für bessere Behandlungsmöglichkeiten, in medizinischer als auch in juristischer/behördlicher Hinsicht, kämpfen?

Muß es denn immer wieder einen Grabenkrieg geben? :(

Leute, kommt mal wieder auf den Teppich runter, ich habe es auch geschafft und mich offiziell bei jemandem entschuldigt! Ich weiß, daß sowas sauschwer ist, vor allem wenn man sich in seiner Ehre als FzMann / MzFrau angegriffen fühlt.

Nun, was haben wir denn trotz unserer individuellen Unterschiede alle gemeinsam?

- Ein stetiges Unwohlsein bis hin zum Leidensdruck in der angeborenen Anatomie und Ekel vor den primären / sekundären Geschlechtsmerkmalen

- Eine Identität die (weitestgehend*) nicht zur angeborenen Anatomie passt. *Nicht alle streben das "bittere Ende" an, sondern fühlen sich bereits schon auf einer früheren Stufe der Anpassung mit sich vollkommen stimmig.

- Aufgrund der angeborenen Anatomie von der Gesellschaft erwartete Geschlechterrolle, der wir nur mit Mühe, Not und an den Kräften zehrend gerecht werden können, weil sie eben nicht unserem gefühlten Geschlecht entspricht.

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Hier treffen zwei Ängste zweierlei "Personengruppen" aufeinander, und wo Ängste aufeinandertreffen, da knallts nunmal sehr oft.

- Die eine Personengruppe befürchtet, keinerlei OP mehr genehmigt zu bekommen, wenn immer mehr TS erscheinen, die nur einen Teil der körperverändernden Maßnahmen in Anspruch nehmen bzw. nicht das "ganze" Programm durchlaufen wollen. Es entsteht der ängstliche Gedanke, daß Gutachter/Fachleute und KK's denken könnten "wenn der "ohne" klarkommt, dann kannst du das auch". Verständlich dieser Angstgedanke, da manche Gutachter/Fachleute und KK's immer noch nicht begriffen haben, wie groß das Leid ist, im falschen Körper geboren worden zu sein.

- Die andere Personengruppe befürchtet (zu der zähle ich mich - *sich mal outet*), daß man TS, die von vorne herein nicht das "ganze" Programm in Anspruch nehmen wollen, ihnen dann jegliche Hilfen verwehrt werden, weil es nur einen "Königsweg" gibt, der immer eingehalten werden muß. Es entsteht der ängstliche Gedanke, daß Gutachter und Fachleute denken könnten "wenn du schon wechseln willst, dann bitte vollständig, es gibt keine halben Sachen, mensch ist entweder Mann oder Frau, es gibt nix dazwischen". Verständlich dieser Angstgedanke, da manche Gutachter/Fachleute immer noch nicht begriffen haben, daß es mehr als nur Mann und Frau gibt, sie in ihrem Klischeedenken verharren und der konservative körperliche Geschlechterdualismus längst überholt ist.


Dieser ganze Hick-Hack wäre vollkommen unnötig, würden wir an der öffentlichen Aufklärung ansetzen, daß Schmuddelimage loswerden und die Fachleute davon überzeugen, daß jeder TS ein Individualist ist und ein Behandlungsverfahren nach Schema F völlig nutzlos ist. Was der eine für sich braucht, kann für den anderen schon nutzlos, ja sogar völlig fehl am Platze sein. Wenn wir das erreichen, daß jeder von uns seine eigens auf sich und seiner Persönlichkeit zugeschnittene Behandlung bekommt, sozusagen maßgeschneidert, dann brauch diese Debatte hier nicht mehr geführt zu werden und jedem ist geholfen, egal wie weit der Prozeß der körperlichen Angleichung vollzogen wird.

Also vertragt euch bitte wieder und setzt die Energien dafür ein, wo es wirklich notwendig ist, nämlich bei der Öffentlichkeit und den Fachleuten!

Dies sagt auch Seikowski zwischen den Zeilen. :wink:


Gruß
Basti
*ich hoffe, das klang jetzt nicht allzu missionierend*

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Luisa
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#2 Beitrag von Luisa » Montag 21. Februar 2005, 17:56

Werter Basti

Sorry, aber ich teile Meinung vollumfänglich. Auch ich kann jene laufenden Definitionskonflikte kaum intellektuell fassen. Es erscheit mir absolut kontraproduktiv wenn sich Menschen mit abweichenden Geschlechtsidentitäten in immer kleinere Subgruppen abspalten.

Zu erklären vermag ich dies Phänomen letztlich nur mit der individuellen Unsicherheit jener Personen und deren resultierendes Bedürfnis sich einer Randgruppe anzugliedern statt sich des alltäglichen Menschseins zu stellen. Es ist nichts neues das Randgruppen oft in sich geschlossene Strukturen annehmen und nach aussen hin jedes Anderssein verurteilen. Leider gibt’s jede Menge Transpersonen die solche Tendenzen in sich tragen. Es sollte, aus meiner Sicht, ganz klar ein erstrebenswertes Ziel sein, sich in der breiten Gesellschaft zu integrieren statt etwelchen Zugehörigkeitsdefinitionen nach zu jagen.

Die breite Gesellschaft umfasst auch eine fülle verschiedener Lebensformen. Transidenten sind letztlich so individuell wie dies der Rest der Gesellschaft auch ist. Doch um uns einer nicht immer ganz so einfachen Lebensrealität zu behaupten ist es von Nöten Gemeinsamkeiten zu erarbeiten statt sämtliche Energie in Definitionsstreitereien zu verpuffen.

Mögen wir Impulse setzten.

Liebi Grüessli

Luisa
PS: Missionieren ist in dieser Struktur nicht nur erlaubt sondern auch erwünscht zumal dies ein Diskussionsforum ist. So wird die fülle aller Missionare eine interessante Wissenserweiterung zu tage fördern.

Esther
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#3 Beitrag von Esther » Dienstag 22. Februar 2005, 21:51

Meiner Meinung nach wird der OP sowieso zu viel Bedeutung beigemessen. Die einfachen Leute da draussen in der Welt stellen sich das Ganze etwa so vor, dass ein Mann auf den Operationstisch kommt und nachher eine Frau rauskommt (respektive umgekehrt). Wir wissen, dass das nicht so ist. Vielmehr kommt eine Frau auf den Operationstisch und nachher ist sie immer noch eine Frau - einzig die Geschlechtsteile sehen ein wenig anders aus.

Ich habe die OP hinter mir und bin hoch glücklich darüber, dennoch würde ich die geschlechtsanpassende Operation als Placebo-OP bezeichnen: Einerseits ein Placebo für uns, weil wir endlich auch Gefallen an unseren Geschlechtsteilen finden können und deswegen nicht mehr stigmatisiert werden oder uns schämen müssen. Ein Placebo aber auch für die Gesellschaft, denn nun stimmt auch für die anderen Leute das Bild wieder überein.

Der eigentliche Geschlechtswechsel findet ja nicht an uns, sondern in den Köpfen der Mitmenschen statt. Wir bleiben die gleiche Person, nur die anderen Menschen nehmen uns fortan verändert wahr. Das relevante Geschlecht ist das gelebte Geschlecht. Wir alle wissen, dass es (zumindest zu Beginn) schwierig ist, ein anderes als das zugeschriebene Geschlecht zu leben. Wir sollten wirklich nicht noch Energie für Selbstzerfleischung verschwenden über die müssige Frage ob OP oder nicht.

Gina
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#4 Beitrag von Gina » Sonntag 8. Mai 2005, 01:27

Hallo Esther,

es geht mir in keiner Weise darum, mit meiner Antwort auf Deinen obigen Beitrag den von Basti so treffend genannten Grabenkrieg weiter zu führen oder neu zu entfachen!

Ich bin allerdings der Meinung, daß Deine Klassifizierung der GAO als Placebo Operation den Kern der Sache nicht trifft und vielmehr für manche unter uns so nicht akzeptabel ist.
Meine Ausführungen laufen auf die Behauptung hinaus, dass die geschlechtsangleichende Operation im Wesentlichen eine Placebo-Operation ist. Und zwar ein Placebo hauptsächlich für die Gesellschaft und die staatliche Autorität, die meint, die Geschlechtszugehörigkeit in ihren Registern festschreiben zu müssen. Ein Placebo aber auch für uns Transsexuelle, denn die meisten von uns wollen ja nicht ein Leben lang mit Genitalien rumlaufen müssen, die von allen anderen Menschen als unpassend für das eigene Geschlecht angesehen werden.
... so hast Du an anderer Stelle in einem ansonsten sehr gelungenen Beitrag über Nadjas Rolle in der Öffentlichkeit geschrieben. Das liefe ja darauf hinaus, daß die GAO lediglich einen 'kosmetischen' Eingriff darstellt, der es uns ermöglicht, zum Beispiel mal wieder in die Badi zu gehen, ohne von anderen blöd angegafft zu werden. (Übrigens hat auch Dr. Hepp im letzten Gespräch, das ich mit ihm hatte, versucht, es so hinzudrehen; Zitat: "Damit ändert sich ja lediglich nach außen hin noch eine Kleinigkeit"). Dies ist aber, zumindest aus meiner Warte nur ein Teil der Wahrheit. Klar möchte auch ich eines Tages, ohne weiteres Aufsehen zu erregen, in einem schönen Bikini in der Badi aufkreuzen! Aber, und ich bin mir dessen bewußt, daß ich damit nicht die Einstellung aller TS wiedergebe, es ist nicht nur eine rein äußerliche Korrektur, damit es für die Umwelt ein stimmiges Bild ergibt - es ist weit mehr, z.B. weil ich mich eines schönen Tages im Spiegel anschauen möchte, ohne daß da noch ein störendes Anhängsel ist, wo es meinem Empfinden nach nicht hingehört, weil ich eines Tages auch zwischen den Beinen spüren möchte, daß ich Frau bin, weil ich irgendwann zumindest in der Theorie auch die praktische Möglichkeit haben möchte, den Sex zu bekommen, den ich mir wünsche - ob es in dieser Beziehung mit der Partnersuche klappt, ist ein anderes Thema - und so weiter ...

Für mich persönlich, wie für viele andere unter uns auch, ist die GAO der abschließende Meilenstein eines langen Leidenswegs. Ich respektiere die Meinung jedes anderen, der sich z.B. mit der sog. kleinen Lösung zufrieden gibt oder auch gar keine Operation anstrebt und lediglich in der gefühlten Geschlechterrolle leben möchte. Ich selbst war z.B. lange Zeit davon überzeugt, daß hin und wieder ein Ausflug in die Welt des Transvestitismus meine Bedürfnisse befriedigen könnte. Daß dem nicht so war, habe ich schmerzhaft erfahren müssen ...

Ich kann Deine Einlassung ein Stück weit nachvollziehen, für mich jedenfalls stimmt sie jedoch nicht. Und ganz nebenbei wäre es ein gefundenes Fressen für die Presse, die Krankenkassen und die öffentliche Meinung, daß die GAO selbst in unseren Augen nichts weiter ist, als eine kosmetische Korrektur. Dies richtigzustellen, ist mir ein persönliches Anliegen.

Daß hier in der Schweiz die GAO eine notwendige Vorraussetzung für die Änderung im Personenstandsregister ist, wohingegen in Deutschland auch die sog. Kleine Lösung behördlich anerkannt ist, ist in meine Augen eine himmelschreiende Ungerechtigkeit. Man sollte uns Transsexuellen die Operation nicht mit solchen behördlichen Zwängen zur Pflicht machen. Aber für mich persönlich führt ohnehin kein Weg daran vorbei.

Liebe Grüße
Gina

Esther
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#5 Beitrag von Esther » Sonntag 8. Mai 2005, 03:16

Liebe Gina

Ich glaube, unsere Meinungen liegen nicht so weit auseinander. Auch ich bin der Meinung, dass die geschlechtsanpassende Operation ein zumeist absolut unerlässlicher letzter Meilenstein ist, der den Abschluss eines langen Leidenswegs markiert. Ich selbst habe ja vor eineinhalb Jahren die OP gemacht und möchte ihr nichts von ihrer persönlichen und gesellschaftlichen Wichtigkeit absprechen. Nur, meine Behauptung war, dass die GAOP nichts am Geschlecht ändere.

Wer vor der OP schon eine Frau war – wie du und ich – wird auch nach der OP eine Frau sein. Das mag für uns selbstverständlich erscheinen, aber die meisten Leute stellen sich die GAOP so vor, dass ein Mann reingeht und eine Frau rausgeht. Gegen dieses Bild wollte ich ankämpfen. Dr. Hepp hat Recht mit seiner Aussage, dass sich gegen aussen nur noch eine Kleinigkeit ändere. Im öffentlichen Leben schaut mensch dir ja zum Glück nicht in die Unterhosen und das ist daher auch nicht relevant. Die GAOP gewinnt ihre Relevanz dadurch, dass sie als einschneidend genug angeschaut wird, um in den Köpfen etwas Relevantes zu ändern: die offizielle Anerkennung unserer neuen Geschlechtlichkeit und die erstmals mögliche Identifikation mit unseren Geschlechtsorganen und unserer Sexualität. Zu behaupten, das wäre nicht wichtig oder weniger Wert als die Kosten der OP wäre bloss zynisch.

Die geschilderte Sichtweise der GAOP als Placebo-Operation lässt die Möglichkeit offen, dass eine zukünftige Gesellschaft vielleicht den "Zaubertrick" der OP nicht mehr braucht, um zu glauben, dass die betroffene Person nun in jedem relevanten Sinn dem neuen Geschlecht angehört. Vielleicht werden die Menschen eines Tages ihren Augen und Ohren trauen, wenn sie eine als Frau gekleidete Person sehen, die sich mit einem weiblichen Namen vorstellt, und sich auch nicht dadurch irritieren lassen, dass bei dieser Frau unter der Dusche ein Penis zum Vorschein kommt. – Das scheint uns gegenwärtig fast unvorstellbar. So ist unsere Gesellschaft nicht. Und so lange sich das nicht ändert, so lange bleibt die GAOP unerlässlich.

Die andere Frage, die du ansprichst, ist, ob es geschickt sei, der Gesellschaft zu sagen, dass es sich bei der GAOP "nur" um einen "Zaubertrick" handle. Dazu kann mensch geteilter Ansicht sein. Es wäre sicherlich nicht förderlich, diese Aussage aus dem Zusammenhang gerissen in den Medien wiederzufinden. Wenn wir Transen das so erzählen, ist das etwa wie wenn ein Kind die Erwachsenen darüber aufklärt, dass es den Samichlaus gar nicht wirklich gebe. Klar, es besteht das Risiko, dass die Eltern dann finden, dann gebe es halt nächstes Jahr kein Chlaussäckli mehr. Aber vielleicht ist das gar nicht so schlimm, denn von nun an wird das Kind Nüsse und Mandarinli am gleichen Tisch mit den Eltern zusammen essen können. Bei mir ist die Hoffnung auf einen Dialog auf gleicher Augenhöhe ausgeprägter als die Angst vor Sanktionen durch Medien und Krankenkassen. Und ausserdem widerstrebt es mir, den Anschein zu erwecken, als ob ich das Märchen von der Geschlechtsumwandlung durch Operation nach wie vor glauben würde.

Gina
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#6 Beitrag von Gina » Sonntag 8. Mai 2005, 23:50

Salü Esther,

danke, dass Du das klargestellt hast.

Ganz verstanden hab' ich Deine Argumentation zwar offenbar immer noch nicht, aber wenigstens hängt die Aussage jetzt nicht mehr einfach so im Raum.

Liebe Grüsse
Gina

Dina
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#7 Beitrag von Dina » Montag 16. Mai 2005, 10:55

Hoi mitenand

Also warum habe ich die OP eigentlich gemacht? Doch weil mich das "Pendel" zwischen den Beinen massiv gestört hat und ich selber mich nicht wirklich als Frau fühlen konnte, solange das Ding noch da war. Allerdings habe ich mich sehr auf die OP konzentriert und das "Nachher" und "wie weiter"völlig ausser acht gelassen. Das führte dazu, dass ich nachher ohne Perspektive dastand. Die OP ist wichtig, doch nicht so wichtig, dass sie allem anderen im Weg steht.

Grüessli Dina
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#8 Beitrag von SarahR » Donnerstag 19. Mai 2005, 22:33

Zuerst mal möchte ich auf Bastys tolle Analyse eingehen. Und zwar in dem ich auf einen Vergleichbaren Effekt eingehe, den auch ich "von innen" kennengelernt habe:
Es geht um Immigranten. Seltsamerweise sind nämlich Immigranten nach erfolgter Immigration oft die grössten Patrioten. Ich kannte das Phänomen hauptsächlich aufgrund seiner politischen Bedeutung in Bezug auf die USA. So war ich einmal zutiefst beleidigt, als wir in unserer IT Firma Tag der offenen Tür hatten und zu den Feierlichkeiten auch eine Verwandte des Chefs da war, die nach USA eingeheiratet hat und dort schon mehrere Jahre lebte und auch ihren Sohn grosszog (allein schon aufgrund seiner Figur als Amerikaner identifizierbar). Ich saß zufällig am Tisch, als mein Chef, Ihr Verwandter, sich aufgrund der Gesellschaftlichen Verpflichtungen die er bislang hatte, dafür entschuldigt hat, ihr noch nicht, wie Versprochen, den Serverraum gezeigt hat. Darauf meinte sie: "Ach das macht doch nichts. In den USA sind wir eh schon zwei Jahre weiter". Und das zu einer Zeit, als bei uns DSL schon weit verbreitet war und die Amis mehrheitlich noch mit 56K Modems ins Internet gingen.

Mittlerweile bin ich beinahe selbst ein Immigrant. Bzw. werde es die nächsten Tage, am übernächsten WE ziehe ich in eine Wunderschöne Wohnung in Dietikon. Und dann habe ich das Phänomen selbst an mir erlebt, dass ich die Schweiz, so wie sie ist, am liebsten erhalten sehe - also möglichst wenig weitere Migrationen. Es ging nicht soweit, dass, wenn Wahlberechtigt, ich SVP wählen würde. Aber es war da. (Gegen den potentiellen EU Beitritt der Schweiz wehre ich mich trotz dieser Erkenntniss weiter vehement).

Da also Insider, kann ich versuchen, Aufgrund einer "Insider-Analyse" mal die Gründe zu ermitteln - und was finde ich da? Unterbewusste Angst. Z.B. Kommen mehr Ausländer (in die Schweiz) und benehmen die sich schlecht, färbt das auf mich ab.
Als Deutsche(r) in der Schweiz ist das sowieso eine komische Situation, weil man Anerkennungsmässig irgendwo zwischen dem Rest der Ausländer und einem Schweizer steht. Als ich jetzt meinen Mietvertrag unterschrieben habe, wollte die Vermieterin 500 CHF mehr Depot, ich solle doch Verständnis haben (hatte ich auch, weil ich eh mit viel mehr Depot gerechnet hatte) schliesslich sei ich ja Ausländer. Im nächsten Atemzug erzählte sie mir aber, dass das ein "besseres" Viertel sei, weil hier relativ wenig "Kopftuchträger" wohnen würden.

zu Esther

ich kann ganz klar nur von meiner Warte aus sprechen und sagen, dass die Ga-OP in meiner Zielplanung eher etwas mit dem Wunsch danach zu tun hat, dass ich ohne die Richtigen "Werkzeuge" kaum Spass an Sexualität haben kann. Das ist für mich so wichtig, dass ich mir die Ga-Op auch nicht von irgendweiner Krankenkasse zahlen lasse, sondern beizeiten nach Thailand gehen werde, wo die Haut und Nervengewebe des Hodensacks für die Scheide verwendet wird (Weil das eher der "natürlichen" Anatomie entspricht). Das soll aber nicht bedeuten, dass ich das von jeder anderen, als TS Diagnostizierten M zu F erwarte. In die Falle bin ich schon als jugendlicher Mensch getappt - dachte ich doch alle Jungs empfinden so wie ich und die maskuline "Gemeinheit" gegenüber Frauen resultiere aus der Eifersucht auf die Weiblichkeit (Damit befinde ich mich garnicht in so schlechter Gesellschaft, war es nicht Freud, der umgekehrt auf den Penisneid geschlossen hat ?) Was mich allerdings in den Wahnsinn treibt, sind die Versuche amerikanischer Pseudowissenschaftler, dass ganze in den Bereich des Fetischismus (das Fetisch ist man selbst als Frau) und der verdrängten Homosexualität anordnet.
Da hat jemand versucht, genau diese Methodik anzuwenden, wie oben mit den Immigranten beschrieben. Und ich schätze darauf fusst der ganze Geschwisterkrieg psychologisch.

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