Offener Brief an Dr. Bernd Krämer

Epilation, Hormone, OP
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andrea_mirjam
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Re: Offener Brief an Dr. Bernd Krämer

#16 Beitrag von andrea_mirjam » Donnerstag 26. Juni 2008, 21:59

Luisa hat geschrieben:Liebe SarahR

(...)

Indes sollte dieser Alltagstest so konzipiert sein das die Umwelt die Möglichkeit hat Dich auch wirklich als Frau wahrzunehmen. (....)
Hallo Luisa (und natülrich alle anderen)

Ich kann durchaus all deine Argumente verstehen und bin teilweise auch dieser Meinung, aber dieser eine Satz da stört mich nun extrem, denn mir ist nicht so wichtig, was die Umwelt von mir denkt, das war es mir nie und wird es auch nie wirklich sein.

Ich kleide und gebe mich als Frau, weil ICH das will und nicht für irgendwelche Mitmenschen, die sonst durchdrehten, weil nun plötzlich ein drittes Geschlecht existiert. ICH will MICH als Frau fühlen, ob andere mich nun als Frau sehen, ist mir nur insofern wichtig, wenn sie mir wichtig sind, seien das nun Freunde oder Leute, die meinen Behandlungsverlauf mitbestimmen können. (Ja, ich beuge mich dem System)

Ich habe verdammt lange mein Selbst verraten, vergraben, verdrängt etc pp
Ich will endlich Ich sein und zwar so, wie es für mich stimmt, bei Personen, wleche über meine Behandlung bestimmen, übertreibe ich teilweise etwas, was mich offen gesagt manchmal nervt und daher von mir in Frage gestellt wird. Aber so funktioniert das System und wie bei jedem System, ist auch dieses alles andere als Perfekt, so hat es Regeln, die ich befolge und somit passe ich mich halt an, auch wenn ich es teilweise für idiotisch halte - aber was ich alles für idiotisch halte...na das zähl ich hier besser nicht auf, sonst werd ich nie fertig xD
btw...das ist doch mal weiblich, denn Frauen passen sich ja angeblich immer an.

Und ja, Krankenkassen bezahlen das alles, aber ich frage euch, würden wir alle, all dies auf uns nehmen, wenn die Gesellschaft uns akzeptieren würde, wir wir sind? Ich weiss nicht, ob wirklich alle, sämtliche Schritte durchziehen würden, wenn dem so wäre...ergo kann man sagen, die Gesellschaft will Zweigeschlechtlichkeit und wir fügen uns dem (noch), also soll sie auch dafür aufkommen (böse gesagt, ich weiss *gg*)


Ich finde Sarahs Kampf daher Sinnvoll, dass er vllt soweit zum Umdenken führt, dass in Zukunft irgendwann der Mensch im Vordergrund steht und nicht die "Krankheit", so dass eine individuelle "Behandlung" möglich ist und nicht diese Sturheit, die momentan leider Gang und Gäbe ist, denn jeder Mensch ist anders und daher finde ich diese Standards als grobe Anleitung sinnvoll, aber solche Standards dürfen nicht als unabänderliche und für ewig und bei allen gültige Anleitungen gelten und gerade im deutschsprachigen Raum scheint dies (noch) der Fall zu sein.

Denn Menschen haben keine Anleitung, jeder ist anders zu "handhaben" und ich habe das Gefühl, dass dies hier schlicht vergessen wird und gerade bei Psychologischen Angelegenheiten sollte das Individuum im Vordergrund stehen und nicht seine schön kategorisierbare und auf diese und jene Weise mit xy behandelbare Krankheit.

----------------------------------------

So ich hoffe, mein Standpunkt kommt rüber...ansonsten bitte nachfragen und ich möchte euch auch bitten, vllt nicht ganz so emotional zu schreiben und vorm abschicken ne pause machen und danach nochmal durchlesen...ich habs gemacht und hoffe, dass ich es genug entschärft habe. xD

Ich möchte nämlich hier niemanden angreifen, aber ich merkte, dass mein Post sehr emotional ist und daher manch einem als Angriff erscheinen könnte, dies wäre jedoch nicht in meinem Sinne. Ich wollte lediglich sagen, wie ich die Dinge sehe und nichts weiter.

Schöne Grüsse eure
Andrea Monia Aurelia Marcus Eggimann ;-)
"A: Ist diese Therapie nicht giftig?
B: Entweder es hilft oder es tötet sie! In beiden Fällen ist das Problem beseitigt."

*zynisch*

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Re: Offener Brief an Dr. Bernd Krämer

#17 Beitrag von Andrea » Donnerstag 26. Juni 2008, 22:00

Es steht nirgends in den Standards geschrieben wieviel es steht nur Minimum 3 von daher kann es durchaus sein dass die Psychologen an einem Int. Kongress einen Richtwert von z.B. 6-12 Monaten beschlossen haben als kann es durchaus sein dass seine Version im deutschsprachigen Raum die gänige Praxis ist oder warst du dabei an solch einem Kongress?

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Re: Offener Brief an Dr. Bernd Krämer

#18 Beitrag von Andrea » Donnerstag 26. Juni 2008, 22:07

Danke Christina

Das wollte ich schon die ganze Zeit zum Ausdruck bringen es sind Empfehlungen und ob sich jemand sehr genau oder nur Teilweise daran hält ist indivuduell

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Re: Offener Brief an Dr. Bernd Krämer

#19 Beitrag von SarahR » Donnerstag 26. Juni 2008, 22:11

Es sind die sogenannten International Standartds of Care, sowohl Krämer im persönlichen als auch Rauchfleisch in seinem Buch behaupten, Ihre Behandlung läge entsprechend derer. Es ist eine Lüge.

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Re: Offener Brief an Dr. Bernd Krämer

#20 Beitrag von Luisa » Donnerstag 26. Juni 2008, 22:13

He allesamt keine Sorgen, hier sind verschiedene Meinungen durchaus erwünscht.

Euch allen wünsche ich ne gute Nacht und man sieht sich eventuell morgen am Stammtisch, würd mich freuen, zur weiteren, meiner Meinung nach, recht spannenden Diskussion.

Liebi Grüessli

Luisa

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Re: Offener Brief an Dr. Bernd Krämer

#21 Beitrag von SarahR » Donnerstag 26. Juni 2008, 22:14

Kann leider nicht, bin beruflich verhindert. Ich hoffe es klappt nächstes mal.

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Re: Offener Brief an Dr. Bernd Krämer

#22 Beitrag von SarahR » Donnerstag 26. Juni 2008, 22:16

Andrea hat geschrieben:Es steht nirgends in den Standards geschrieben wieviel es steht nur Minimum 3 von daher kann es durchaus sein dass die Psychologen an einem Int. Kongress einen Richtwert von z.B. 6-12 Monaten beschlossen haben als kann es durchaus sein dass seine Version im deutschsprachigen Raum die gänige Praxis ist oder warst du dabei an solch einem Kongress?
Es spricht von einer Regel, in der in Ausnahmen abgewichen werden kann. Nicht wie Krämer beauptet 12 Monaten und drei sind die Ausnahme (der Zahlenwert 12 taucht erst bei der Empfehlung zur GaOP auf) Was wieder mal zeigt, wie leicht jeamnd retorisch zu beeindrucken ist.

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Re: Offener Brief an Dr. Bernd Krämer

#23 Beitrag von SarahR » Donnerstag 26. Juni 2008, 22:18

Krämer geht dabei noch nicht mal auf die psychotherapeutische Seite ein, sein einziges Kriterium ist Alltagstest.

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Re: Offener Brief an Dr. Bernd Krämer

#24 Beitrag von SarahR » Donnerstag 26. Juni 2008, 22:30

Nein Silky. Das ist das Problem. Ohne meine Intervention hätte ich Dr. Krämer jetzt besucht, nanchdem ich ein Monat im Alltagstest bin und ein 90+ Kriterium habe. Und er hätte es anderst gesehen.

Es geht darum Was er mir initial gesagt und angetan hat. Welche Lügen er verbreitet hat. Es geht nicht um meine Behandlung - sie ist nicht von Ihm Abhängig. gut so, denn er hat sie mir schlichtweg verweigert. Ohne Angaben plausible Angabe von Gründen. Hinterfragt, verwickelt er sich mehr und mehr in ein Lügenkonstrukt.
Wenn du einen Beinbruch hast und heimgeschickt wirst, weil die Verstauchung schon heilen wird. Und nach "Moment..." nur darauf verwiesen wirst das viele Leute mit krumm zusammen gewachsenen Beinen herumlaufen - was der schlimmste Fall wäre. Würdest du das auch so einfach hin nehmen?

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Re: Offener Brief an Dr. Bernd Krämer

#25 Beitrag von ehemalige Userin » Dienstag 1. Juli 2008, 13:50

Wird Zeit, dass die Schweiz ein Transsexuellen Gesetzt bekommt, damit die Willkür (inkl. Diskriminierungen) in der Beurteilung und Behandlung transsexueller Menschen endlich ein Ende nimmt und alle nach den gleichen Standarts beurteilt und behandelt werden. So ein Gesetz ist schon längst überfällig! Aber wie sagt man doch so schön; die Mühlen mahlen langsam...

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Re: Offener Brief an Dr. Bernd Krämer

#26 Beitrag von Sarah » Dienstag 1. Juli 2008, 14:55

Halllo zusammen

Vom Prinzip her wäre ein solches Gesetz sicher keine shclechte Idee. Wir müssten aberbei aufpassen, dass es dann auch wirklich besser wird. Ein Beispiel: In DE kostet mit TSG eine Vornamensänderung soviel mir ist mehr als 1000 € (will mich nicht darauf behaften, is hörensagen!) in CH nur 300 CHF. Wenn alsoein TSG, dann müsstenw ir aber sicherstellen, dass nichts verschlimmbessert wird. Hab nämlich schon von paar deutschen TS gehört, die nach längerer Diskussion gesagt haben, sei doch in der Schweiz fast besser, wegen Gesetzeslücken - scheint also noch immer ein sehr umstrittenes Thema zu sein^^

Grüsse und seid brav :mrgreen:
Sarah
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Re: Offener Brief an Dr. Bernd Krämer

#27 Beitrag von SarahR » Dienstag 1. Juli 2008, 15:22

Meiner Ansicht nach ist es auch weniger eine Frage des Gesetzes, sondern eines Umdenkens der zuständigen Medizinier. Vielleicht sollten die Kompetenzzentren einen Vierjahresturnus für Leitung haben, so dass nicht, wie jetzt, die Haltung auftritt, "das haben wir schon immer so gemacht" und Neuerungen in den vorhandenen Prozessen keine Chance haben.
Gesetztliche Regelungen halte ich eher für schlecht, da diese noch schwerer zu ändern sind. Ein Beispiel ist die gesetzliche Regelung in der Schweiz, das Geschlechtsangleichungen erst ab 25 Jahren durchgeführt werden dürfen. Ich schätze das würde heute nicht mal ein Dr. Krämer unterstützen.

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Re: Offener Brief an Dr. Bernd Krämer

#28 Beitrag von ehemalige Userin » Dienstag 1. Juli 2008, 16:13

In Deutschland besteht die Möglichkeit, eine Prozesskostenbeihilfe zu beantragen. Jede, die also das Geld nicht hat, muss und wird kein Cent bezahlen. Ist das in der Schweiz auch so? Außerdem ist in Deutschland eine Vornamensänderung wirklich eine Vornamensänderung und nicht so eine Pseudo-Zwischen-Lösung, wie sie in der Schweiz angeboten wird.

Ich kenne keinen einzigen Deutschen Transsexuellen Menschen, der sich die Gesetze der Schweiz herbeisehnen würde. Weshalb auch, wie man sieht, schafft es ja nur Probleme. Durch das, dass es keine gesetzliche Regelung in der Schweiz gibt, wird der Willkür Tür und Tor aufgerissen. Wo da der Vorteil liegt, kann ich bisweilen nicht erkennen. Willkür kann unter einem TSG nicht mehr passieren. Lieber das Deutsche TSG, als gar kein TSG!

LG
Sirina

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Re: Offener Brief an Dr. Bernd Krämer

#29 Beitrag von ehemalige Userin » Dienstag 1. Juli 2008, 17:58

Ohne bei irgend jemandem hier an ihren Nationalgefühlen rütteln zu wollen, bin ich dennoch der Meinung, dass ohne TSG der Willkür und Diskriminierung transsexueller Menschen Tür und Tor aufgerissen wird. Lieber ein deutsches TSG, als gar kein TSG. In Deutschland weiß man wenigstens, was man hat und woran man ist.

Im übrigen bin ich mir sicher, dass die Schweiz ein solches Gesetz früher oder später einführen wird. Es ist nur eine Frage der Zeit, dauert oftmals halt nur ein wenig länger.

Proportional gibt es in der Schweiz wohl genausoviele transsexuelle Menschen, wie auf der ganzen restlichen Welt auch. Und am Geld liegt es sicherlich nicht, das es sowas bisweilen noch nicht gibt, sonst würde es ein solches Gesetz nämlich auch nicht im armen Deutschland geben. Das sind doch alles nur Ausreden. Es wurden in der Schweiz schon ganz andere Gesetze beschlossen!

Vielmehr liegt es an der fehlenden Lobby, die ein TS-Gesetz überhaupt einfordern würde.

Na ja, mich betrifft es ja nicht. Sollen sich besser Schweizerinnen zu diesem Thema melden. Und wie gesagt, liegt es mir sowieso fern, an irgendwelchen falschen Nationalgefühlen rütteln zu wollen. Schlussendlich müsst Ihr damit glücklich werden. Und wenn Ihr denkt, dass es in der Schweiz gut und richtig läuft und alles so seine Ordnung hat, ist ja auch klar, dass sich nie eine Lobby für mögliche Verbesserungen bilden wird, es also elend lange dauert, bis es endlich mal ein schweizerisches TSG gibt.


Gruss

Sirina

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Re: Offener Brief an Dr. Bernd Krämer

#30 Beitrag von SarahR » Dienstag 1. Juli 2008, 18:06

Ich bin an das TSG gebunden, da ich deutsche Nationalität habe. Da die kleine Lösung mindestens ein jahr dauert werde ich darauf verzichten, denn ich denke, die GaOp werde ich so wie so in ein- eineinhalb Jahren haben. In der Schweiz gehts schneller.

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