Standards of Care - Henry Benjamin´s Association

Epilation, Hormone, OP
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Michris
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Standards of Care - Henry Benjamin´s Association

#1 Beitrag von Michris » Donnerstag 22. September 2005, 20:29

Liebe Gemeinschaft,

ich hab mir die Mühe gemacht und diesen wie ich glaube sehr interessanten Ausschnitt aus den Standards of Care of Gender Identity Disorders übersetzt. Auch die Zahlenangaben sind sehr interesant. Im übrigen ist das SOC 6 (6. Version) ein international anerkanntes Werk auf das sich viele Mediziner, die sich mit TS befassen, stützen.


II Epidemiologische Betrachtungen
Verbreitung. Als die Störungen der Geschlechtsidentität erstmals die Aufmerksamkeit der Fachleute erregten, konzentrierte man die klinischen Blickpunkte großteils auf die Identifizierung von Kanditaten für die Geschlechtsrückführungschirurgie. Während sich das Gebiet entwickelte erkannten die Fachleute, dass einige Personen mit bona fide Störungen der Geschlechtsidentität weder eine Geschlechtsrückführungschirurgie wünschten, noch Kanditaten dafür waren. Die früheste Schätzung der Verbreitung von Transsexualität bei Erwachsenen waren 1 Mann von 37.000 Männern und 1 Frau von 107.000 Frauen. Die jüngste Information über die Verbreitung in den Niederlanden bezüglich des transsexuellen Endes des Spektrums der Störung der Geschlechtsidentität lautet auf 1 Mann von 11.900 Männer und 1 Frau von 30.400 Frauen. Vier Beobachtungen, die durch systematische Studien noch nicht sehr untermauert werden, erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer noch größeren Verbreitung:
1.) nicht erkannte Geschlechtsprobleme werden gelegentlich diagnostiziert, wenn Patienten mit Beklemmung, Depressionen, bipolaren Störungen (manisch-depressive Erkrankungen), Verhaltensstörungen, Alkohol- und Drogenmissbrauch, dissoziativen Identitätsstörungen (3), Borderline-Syndrom (4), anderen sexuellen Störungen und Intersexualität untersucht werden;
2.) manche männliche Transvestiten, Frauendarsteller, Transgender und männliche und weibliche Homosexuelle, die nicht Patienten sind, können eine Form der Störung der Geschlechtsidentität haben;
3.) die Intensität der Störungen der Geschlechtsidentität mancher Personen fluktuiert unter und über einer klinischen Schwelle;
der Geschlechtsunterschied bei Personen mit weiblichem Körper tendiert zur relativen Unsichtbarkeit für die Kultur, insbesondere für Fachleute für die seelische Gesundheitsvorsorge und Wissenschafter auf dem Gebiet der Geisteskrankheit.


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Was sagt Ihr dazu?
Übe Toleranz, dann kannst Du Toleranz von anderen erwarten - Michris

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