GAOP von Luisa, was daraus wurde und wird

Epilation, Hormone, OP
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Luisa
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GAOP von Luisa, was daraus wurde und wird

#1 Beitrag von Luisa » Samstag 7. Mai 2005, 16:06

Werte KämpferInnen,
was das Eure Schicksal sein wird.

Alle jene die Neugierig was aus meiner Geschlechtsanpassung, die am 19.1.2005 hätte von statten gehen sollen, gewordenn ist sei hier, untenstehend, eine kleine Chronologie der Ereignisse wieder gegeben. Anknüpfen soll dies Thema an die Diskussionen auf: http://transensyndikat.net/forum/viewto ... c&start=15

Zur Stunde ist Klar das sich der Spruch zu etablieren scheint „Nichts ohne meinen Anwalt“. Jener nennt sich Bernhard Rubin und kann in solch Angelegenheiten besten empfohlenen werden.

Des Weiteren wird klar was und die Geschichte lange zu lehren versucht. Die Psychiatrie ist ein Repressionsinstrument und gehört abgeschafft. So gesehen ist mein damals verfassten Gutachten von Herr Richter und Herr Hepp Poliklinik nicht unbedingt von grossem Überraschungswert. Da dies Gutachten mich äusserst destruktiv beschreibt werde ich dieses bis zur Stunde nicht veröffentlichen.

Und zu aller letzt zeigt sich das ich eh zur Geschlechtsanpassung komme, nur die Kosten schnellen für alle Beteiligten allmählich in die Höhe.

Liebi Grüessli

Luisa

Meine Geschlechtsanpassung

Eine Chronologie der Ereignisse rund um die Geschlechtsanpassung und der Verweigerung der Kostengutsprache von Seitens der Krankenkasse.

6.11.2001

Beginn einer Psychotherapie bei Ingrid Hülsmann Psychotherapeutin SPV wegen Transsexualismus (ICD F64.0) im Delegationsverfahren. Delegierende Psychiater ist Dr. med. Peter Gehrig, Spezialarzt für Psychiatrie und Psychotherapie (FMH), Schifflände 6, 8001 Zürich.

14.1.2002
Überweisung zur Hormontherapie an Frau Dr. Elisabeth Bandi, Universitätsstrasse 94, 8006 Zürich.

Januar 2004
Überweisung an die Psychiatrische Poliklinik des Universitätsspitals Zürich. Die Überweisung von Seitens Frau Ingrid Hülsmann an die Psychiatrische Poliklinik des Universitätsspitals Zürich erfolgt auf ein mündlichem Gespräch zwischen Frau Ingrid Hülsmann und Herr Urs Hepp Chefarzt Psychiatrische Poliklinik hin.

6.2.2004
Erstsitzung in der Psychiatrische Poliklinik bei Herr Dr. med Georgi Richter. Die Tatsache dass ich überwiesen worden bin scheint bis dahin Untergegangen zu sein.

8.7.2004
Herr Richter verfasst, nach 6 Konsultationen in der Spezialsprechstunde für Geschlechtsidentitätsstörung, die Anmeldung zur Geschlechtsangleichenden Operation. In der Anmeldung zur Geschlechtsangleichenden Operation artikuliert sich eine klare auf Gegenseitigkeit beruhende Antipathie.

2.11.2004
Erster Termin bei Dr. Künzi Leitender Arzt im Universitätsspital Zürich Departement Chirurgie Klinik für Wiederherstellungschirurgie. Der Termin zur Geschlechtsanpassung wird auf den 21.1.2005 festgelegt. Der Spitaleintritt ist folglich der 19.1.2005 um 10:00 Uhr

3.11.2004
Dr. Künzi versendet die Anfrage auf Kostengutsprache an die Krankenkasse Concordia

18.1.2005
Rund 14 Stunden vor den Spitaleintritt wird der Termin von Seitens des Universitätsspital abgesagt. Die Krankenkasse Concordia verweigert Telefonisch die Kostengutsprache. Dies ohne jegliche Begründung.

26.1.2005

Auf Druck hin versendet die Krankenkasse Concordia vertreten durch Herr Roland Kleiner den Ablehnungsentscheid zur Kostengutsprache. Auch dies Dokument verfügt über keinerlei Entschlussbegründung.

1.3.2005
Dr. Walter Künzi wendet sich mit dem Begehren die Ablehnung Kostengutsprache zu begründen an das Direktorium der Concordia.
(Der Brief landet im Müll, subjektive Meinung von Luisa)

Dr. Urs Hepp wendet sich schriftlich an den Vertrauensarzt der Concordia
Dr. med. Beat Börlin. Er bittet diesen um Begründung des Entscheides.

April 2005
Ich, Luisa, beauftrage Herrn Bernhard Rubin mich Juristisch in der besagten Krankenkasse-Sache zu vertreten.

19.4.2005
Herr Bernhard Rubin verfasst einen ersten Brief gerichtet an das Service
Center der Concordia-Krankenkasse. Darin wird unter Beilage sämtlicher Beweismittel die Kasse zur Erteilung der Kostengutsprache respektive zur Verfassung einer anfechtbaren Verfügung aufgefordert.

24.4.2005
Dr. med. Beat Börlin antwortet auf die Briefe von Dr. Walter Künzi und Dr. Urs Hepp. Die Ablehnung wird begründet mit der mangelhaften Psychotherapeutischen Begleitung. Die Argumentation von Herr Börlin stützt sich einerseits auf die vorhandenen Rückforderungsanträge die bei der Kasse eingegangen sind anderseits auf das hundsmiserable Gutachten von Herr Richter.

2.5.2005
Herr Rubin verfasst den Zeiten Brief welcher erneut ans Service Center der Concordia-Krankenkasse gerichtet ist. Dieser Brief nimmt Stellung zu der schier lachhafte Argumentation von Herr Börlin.

tatjana
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GAOP und wieso ich irgendwann die Schnauze voll hatte

#2 Beitrag von tatjana » Donnerstag 26. Mai 2005, 00:53

Hallo Luisa, herzliches Beileid, dass alles so beschissen läuft, aber das scheint wohl eher die Regel wie die Ausnahme zu sein. Lustigerweise ist es mir vor Jahren nicht unähnlich ergangen, und ich bin mit einer riesigen Wut im Bauch Ende 2000 schnaubend aus der Culmannstrasse gelaufen, und hab mir geschworen: So nicht, nicht mit mir. Diese Szene hat sich dann bei Frau Dr. med. C. C. Wyler van Laak an der Stüssistrasse und bei der Uniklinik Basel noch zweimal wiederholt. Da war ich dann soweit, dass ich meine Karten hier in der Schweiz verspielt hatte. Da blieb eine grosse Frage: WAS TUN?
Thailand? Eine Überlegung wars wert, aber wegen des langen Flugs vor und nach der Op habe ich mich dagegen entschieden. Ich mochte nicht wirklich glauben, dass ich, die ja Langstreckenflüge hasst, vor und nach der Op auf so einen Flug will.
Und selbst wenn, auch in Bangkok brauchts ein Gutachten. Woher also nehmen und nicht stehlen? Eine ziemlich saublöde Situation.
Aber ich wäre ja nicht Tatjana, wenn ich da nicht alles daran gesetzt hätte, doch noch zum Ziel zu kommen, und zwar:
1. Mit guter Qualität der medizinischen Leistungen
2. Ohne meine Seele verkaufen zu müssen
3. Ohne Geld aus der eigenen Tasche zuschiessen zu müssen

Eigentlich ein unmögliches Unterfangen. Wenn denn da nicht erstens mal einige Leute gewesen wären, die mich wirklich unterstützt haben. Dazu gehören sicher:
- Frau Dr. med. E. Bandi, sie versorgte mich zuverlässig mit allen nötigen Mittelchen aus der Apotheke, und stand immer hinter dem, was ich mir wieder ausgedacht hatte. Sie war zwar manchmal erstaunt, was für Wege ich denn nun wieder genommen hatte, aber ich glaub, sie fands gut.
- Frau Ch. Gubler: Ohne sie hätte ich nicht von der Uni-Poly-klinik (Poly heisst ja mehrfach, und was dort mit mir betrieben wurde, war mehrfacher, vorsätzlicher, grober Unfug) einfach weggehn können, und mir vier Wochen später meine Hormonschächtelis auf der Apotheke abholen können.
- Herr Prof. Dr. med. F. Pfäfflin, Universität Ulm, er schaffte es, mir ein tadelloses Gutachten zu einem echten Freundschaftspreis zu verfassen. Naja, seine Gutachten sind in Deutschland legendär, gerüchteweise traut sich dort keinen Krankenkasse abzulehnen, wenn der Pfäfflin unterschrieben hat.
- Frau Dr. Marianne Sollmann, die mir ein tadelloses Gutachten geschrieben hat, wie aus dem Lehrbuch. Ihr Name ist zwar im Vergleich mit dem von Pfäfflin unbekannt, dafür war das Gutachten wirklich erste Sahne. Auch hier... 200 Euro, und ich war dabei. Wenn das mal kein Freundschaftspreis ist.
- Frau Dr. med. Ch. Spehr, die eine Op hingelegt hat, wos eigentlich nix zu beanstanden gibt. Ihre "Girls" liegen ihr sehr am Herzen, weshalb sie ein sehr strenges Regime führt ("Sie sind zu fett, jetzt gibts Diät!", "Aufwachen (direkt nach der Narkose)!", und dann folgt ein 10 minütiger Monolog mit Anweisungen), was aber dazu führt, dass die Op-Nachsorge und alles bei ihren Patienten bestimmt sehr genau gemacht wird.
- Die Polyklinik der Uni Zürich, dafür, dass sie mir gezeigt haben, auf welchem Weg man unmöglich ans Ziel kommt, und wozu Psychiater und Assistenzärzte fähig sind.
- Frau Dr. Wyler, für die mangelnde Unterstützung und den fehlenden Willen, eine für den Patienten voll befriedigende Lösung zu finden. Mein Tatendrang wurde dadurch enorm gesteigert, und ich weiss jetzt, woran man mit Psychiatern ist. Es geht auch ohne sie!
- Frau Dr. Ermer, Uniklinik Basel: Für das Gutachten, welches bei Nicht-Kooperation ganz einfach in ein "internes Arbeitspapier" umgewandelt wird. Rechtlich mussten sies rausrücken, weil ich in jede Datensammlung, die über mich angelegt ist, Einsicht verlangen kann. Und, danke dem dicken, roten Stift, welcher das Gutachten als "internes Arbeitspapier" gekennzeichnet, und damit für die weitere TS-Laufbahn unbrauchbar gemacht hat. So ergehts einem wenn man nicht willig ist, die vom Basler Unispital diktierte Menge Medikamente zu schlucken (100 mg Androcur und 4 mg Östrogen im Tag).
Freie Arztwahl? Jaja, Gelaber...
- Ahja, und bevor ichs vergess! Herrn Dr. phil. E. Frei, dafür, dass er die ganze Psychotherapie mit soviel Fragen nach sexuellen Vorlieben und sonst ekligem Zeugs, von dem ich nix wissen wollte, reduziert hat. Die Liebe war deshalb auch nur von kurzer Dauer, also, das war nun wirklich nicht das, was einem weiterhilft. Aber eben.
- Dem Herrn Bezirksgerichtspräsidenten von Frauenfeld, den Namen weiss ich nun bei besten Willen nicht mehr. Er hat, obwohl er kaum wusste, wie ihm geschieht ("Vor Jahren gabs hier wohl mal einen ähnlichen Fall"), die Namensänderung im Schnellverfahren ohne Hauptverhandlung durchgekriegt, hat zwei, zwar sehr gute, aber eben immer noch deutsche Gutachten problemlos akzeptiert, sowie den Rest seiner Richter davon überzeugt, dass dies alles seine Richtigkeit hat.
- Meiner Krankenkasse für die nette finanzielle Unterstützung, andere würden sich für solch einen Betrag eine neue Karre kaufen.

Du siehst, einfach machen sies einem nicht. Du musst die richtigen Leute finden und treffen. Wenns nicht passt, geh zum nächsten. Du verlierst vielleicht mal ein Jahr, aber Du verlierst auf diese Weise niemals die Möglichkeit, mit gutem Gewissen vor den Spiegel stehen zu können, und Dir selber in die Augen zu schauen. Und das ist viel wert. Erst recht, wenn ich aktuell grad sehe, wie eine mir von der Arbeit bekannte TS jetzt zwar post-Op ist, aber sich von Psychiatriezentrum zu Psychiatriezentrum schleppt, und Nadja Brönnimann offenbar versucht hat, sich das Leben zu nehmen, wenn die Gerüchte stimmen.

Es Grüessli
Nicole

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Luisa
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GAOP von Luisa

#3 Beitrag von Luisa » Montag 10. Oktober 2005, 17:18

Werte Interessierte

Die Kostengutsprache liegt nun auf. Ich habe dies Werk heute Herrn Künzi zugesendet. Ob jemals was aus der OP wird glaube ich erst wenn ich diese hinter mir habe. Die Verfügung, welche die Krankenkasse Concordia in diesem Zusammenhang verfasste, tue ich als Aufforderung zum Amoklauf interpretieren. Zwar verfüge ich über das ausreichende Wissen im Umgang mit Sprengstoff doch mein Leben und meine Freiheit ist mir heilig und so tue ich Lachen über den reaktionären Dreck welcher über mich geschrieben wurde. Klar ist, dass die Krankenkasse zu einem Austritt bewegen will. Momentan werde ich ihnen diesen Gefallen, nicht annähernd, zu tun wissen. Die Anwaltskosten welche ich zu tragen habe liegen bei 3000 Franken was, für die gute Arbeit welche Bernhard Rubin in dieser Sache leistete, mich keineswegs zu hoch dünken. Die Texte insbesondere die Monodirektionelle Eintrittskarte ins Pöschwies welche Herr Hepp und Herr Richter verfassten werde ich bei Gelegenheit innerhalb unseren Strukturen, zu Informationszwecken, veröffentlichen. Momentan möchte ich jedoch den Effekt "des Gras drüber wachsen lassen" etwas spielen lassen.

Liebi Grüessli

Luisa

becci
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#4 Beitrag von becci » Dienstag 18. April 2006, 14:06

hi luisa, nun, wie ist die nach op verlaufen? ist alles in ordnung?

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Luisa
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#5 Beitrag von Luisa » Dienstag 18. April 2006, 17:56

Liebe Becci

Nun ja, vielleicht sollte ich hier die Erfahrungen um die OP weiter niederschreiben zumal gewiss ein breiteres Interesse bestehen dürfte an Erfahrungsberichten.

Mal zusammenfassend scheint alles zu meiner vollsten Zufriedenheit zu klappen.

Chronologie:

Am 23. Januar 2006 wurde ich Operiert GAOP + Brustaufbau. Der gesamte Eingriff dauerte rund 6 Stunden. Sumasumarum verlief alles ohne nennenswerte Komplikationen so dass ich nach 10 Tagen das Krankenhaus verlassen durfte.

Rund 8 Wochen tat mich der Silimed-Stent http://www.silimed.com/pages/vaginal_stent_page.html auf Schritt und Tritt, Tag und Nacht begleiten. Nach diesen 8 Wochen als zwei offne Stellen im Vaginaeingangs-Bereich beim gehen schmerzten, beschloss ich den Stent nur noch nachts einzusetzen. Vorsichtig tat ich ab dieser Zeit zusätzlich die Vagina etwas ausweiten mittels Vibra.

Am 7. April 2006 wurde die Korrektur OP durchgeführt. Unter anderem taten die Chirugen meine Schamlippen etwas nachformen, die Klitt anpassen und die besagten offenen Stellen korrigieren.

Am Montag den 10. April 2006 dürfte ich nach Hause zu meiner Allerliebsten. Auch diese Operation resultierte soweit ich dies gegenwärtig zu beurteilen vermag erfolgreich.

Am 20. April 2006, sprich in zwei Tagen, werden noch die Fäden gezogen von der NachOP. Ab diesem Datum werde ich erneut Dehnungsübungen im bereich Vagina machen.

Mein Ziel ist es ab Mai 2006 wieder meiner geregelten Arbeit nachzugehen. Die Op Ergebnisse kommen ganz gut und auch meine Vitalität scheint allmählich zurückzukehren.

Liebi Grüessli

Luisa

Andrea
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#6 Beitrag von Andrea » Dienstag 18. April 2006, 18:29

Liebe Luisa

Wie schon mal im persönlichen Gespräch erwähnt hoffe ich natürlich dass du dein Ziel bald wieder deiner Arbeit nachzugehen möglichst bald erreichen wirst.

Grüässli
Andrea

Florence
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Re: GAOP von Luisa, was daraus wurde und wird

#7 Beitrag von Florence » Mittwoch 8. Juli 2009, 20:01

Liebe Luisa,

Ich habe die Chronologie mit interesse gelesen und etwas ist mir aufgefallen.

Das erst der Termin für die GAOP gemacht würde, vor die Anfrage auf Kostengutsprache an die Krankenkasse, normalweise läuft das umgekehrt.
LG Florence

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