Nadja will Mutter werden

Promi-Transen die Welt verunsichern
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Andrea
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Nadja will Mutter werden

#1 Beitrag von Andrea » Sonntag 27. November 2005, 19:09

Die bekannteste Transsexuelle der Schweiz: «Seit einem Jahr lese ich in Zürcher Schulen und Buchhandlungen Märli für Kinder vor. In den letzten Wochen verspürte ich vermehrt starke Muttergefühle», sagt Brönimann. «Seither stehe ich abends oft zu Hause vor dem Spiegel und stelle mir vor, wie ich mit einem Babybauch aussehen würde.

Nadia Brönimann träumt trotzdem weiter: «Wenn ich selber nicht schwanger werden kann, möchte ich gern ein Kind adoptieren.» Dafür sucht sie jetzt den passenden Partner, der bereit wäre, mit ihr eine kleine Familie zu gründen. «Ich wäre eine strenge, aber fürsorgliche Mutter», sagt Brönimann.
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Ich kann die Wünsche und Gedanken von Nadja durchaus verstehen und nachvollziehen
Ich wünsche Ihr dass sie auf welchem Wege auch immer ihren Wunsch der Familie verwirklichen kann.
Liebe Grüsse
Andrea

Dina
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#2 Beitrag von Dina » Montag 28. November 2005, 10:46

Natürlich wäre das schön... Kinder zu bekommen und damit unbestreitbar weiblich zu sein... aber vom Kind her gesehen finde ich die Idee nicht mehr ganz so toll. Es gibt genug Kinder die erfüllen müssen was den Eltern verwehrt blieb. Eine Adoption soll nur um des Kindes willen geschehen und nicht um die eigene Weiblichkeit (die bei einer TS immer unvollkommen ist) aufzupolieren. Ich selber suche auch noch nach einem Ausdruck meiner Weiblichkeit, aber dafür soll nicht ein Kind den Kopf herhalten müssen.

Nemm mers nüd öbel, Nadia

Dina
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Luisa
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#3 Beitrag von Luisa » Montag 28. November 2005, 17:53

Werte Dina

Wahrlich eine nicht ganz so simple Diskussion die Du hier anschneiden tust. Grundsätzlich tue ich längst nicht mehr an die klassische Familienstruktur glauben. Zu viele Menschen musste ich kennen lernen die viel besser ohne Vater gelebt hätten.

Eine funktionierende Adoption bedarf zweier Parteinen. Sowohl das Wohl des Kindes wie auch das der Adoptiveltern sind von hoher Relevanz. Ich denke das Kinder sich an Bezugspersonen richten ob diese nun Männer, Frauen oder Transen sind, ist rein sekundär. Wichtig ist das alle Beteiligten sich realisiert sehen in ihrer Rolle, Situation.

Ich tue der Nadia durchaus die Fähigkeit attestieren eine gute Bezugsperson, Mutter, zu sein.
Es ist meiner Meinung nach, nicht abwegig das Nadia sich als Mutter realisiert sehen würde und dementsprechend eine gewisse Geborgenheit einem jungen Menschen vermitteln könnte.

Einzig die soziale Situation, von Nadia, erscheit mir problematisch. Indes muss ich in dieser Sache jedoch anmerken das vielleicht ein gewisses Umdenken bezüglich des Adoptionswesens von grosser Notwendigkeit wäre. Statt das immer mehr in ausgeklügelte teure Heime Investiert wird könnt mit diesem Geld Mutter und Kind ein sehr glückliches Leben ermöglicht werden.

Liebi Grüessli

Luisa

Andrea
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#4 Beitrag von Andrea » Montag 28. November 2005, 18:11

Hallo zusammen

Natürlich sollte das Wohl des Kindes hochgehalten und Priorität haben aber ich denke mal dass es einige Kinder geben wird die gerne eine Familie hätten, seien dies nun 2 Frauen, Mann und Frau, usw.

Gut wie Luisa schon geschrieben hat sollte die soziale Situation schon stimmen aber vielleicht würde sich dies durch ein Kind ändern. Luisas Meinung bezüglich immer mehr Geld in teuere Heime zu stecken statt dies bedürfigen Müttern und Kindern zur Verfügung zu stellen teile ich völlig

Ob es in Zukunft jemals möglich sein wird eine Gebärmutter zu transplantieren dass müssen wir zuerst mal abwarten da ja die Medizin in den letzten Jahren grosse Fortschritte gemacht hat aber man nicht vorraussehen kann wie weit diese noch zu steigern sind.

Dass es ethisch sicher zu Diskussionen führen wird liegt meiner Meinung nach auf der Hand da ja verschiedene Gruppen verschiedene Standpunkte (mehr oder minder sinnvolle)vertreten.

Ob ein Kind letztendlich für die Wünsche der Eltern den Kopf hinhalten muss hängt meiner Meinung nach von den einzelnen Individuen ab.

Grüässli
Andrea

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#5 Beitrag von TV_Vicki » Freitag 2. Dezember 2005, 09:25

Also das geht mir also zu weit mit der Adoption
Transplantation sowieso,,,,,,wo liegt da der Sinn und Nutzen.
Es gibt genug Kinder ohne richtiges Zuhause.

En richtiges zu Hause sollte schon der Norm entsprechen sonst hat es das Kind später schwerer und kommt in ein Erklährungsnotstand.

In diesem Sinne bin ich für ein strenges Adoptionsrecht.

Grüessli
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#6 Beitrag von TV_Vicki » Freitag 2. Dezember 2005, 11:31

....hmmm...also wenn jeder sein eigenes "Süppchen" kocht ist das auch
wieder nicht i.O.

Kurz, ich möchte damit einfach ausdrücken vorsichtig zu sein, solange die Gesellschaft noch in Normen denkt. :wink:

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#7 Beitrag von Andrea » Freitag 2. Dezember 2005, 17:30

En richtiges zu Hause sollte schon der Norm entsprechen sonst hat es das Kind später schwerer und kommt in ein Erklährungsnotstand.
Es gibt meiner Ansicht nach weder die Norm Famile noch das Norm Zuhause,
klar wird teilweise noch in Normen gedacht aber Erklärungsnotstand wirds wohl daraus nicht mehr gross Geben weil schliesslich gibts ja mittlerweile viele Familien die nur aus einer alleinerziehenden Mutter oder Vater bestehen.

Bezüglich der Transplantation, da könntest du genau so zu fast jeder Operation die irgendwie was mit Schönheit zu tun hat dieseFrage stellen, weshalb lassen sich die Leute die Nase verändern, die Brüste vergrössern, Haare implantieren usw.

Grüässli
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#8 Beitrag von Dina » Freitag 2. Dezember 2005, 17:54

Also die Normfamilie kann es nicht geben, aber das Kind soll doch einen Ort vorfinden, wo es um seiner selbst willen geliebt wird. Es soll nicht zum Auffüllen irgendwelcher Defizite dienen oder den Ehrgeiz der Eltern befriedigen. Das geht schief. Nadia hat diesbezüglich schon ihre Erfahrungen gemacht mit ihrem Adoptivvater. Darum erstaunt es mich umso mehr, dass sie nun auch ein Kind adoptieren will. Auch wenn ihr Ehrgeiz ein anderer ist als der ihres Adoptivvaters. Das Ergebnis könnte ähnlich sein. Nämlich ein Haufen Probleme. An solchen fehlt es ihr auch so nicht.

Grüessli Dina
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#9 Beitrag von Andrea » Freitag 2. Dezember 2005, 19:53

Hallo Dina

Deine Meinung bezüglich das Kind soll seines selbst geliebt werden teile ich voll und ganz.

Was als Auffüllen irgendwelcher Defizite oder Ehrgeizbefriedigung dient, ist meiner Meinung nach klar eine Frage der Definierung und der Eigenschaften des Individiums.

Ich finde man sollte nicht voreillig urteilen unter diesen Umständen klappt es und unter diesen sicher nicht, denn es kann unter blendenen Umständen schief gehen und bei widrigen Umständen sehr gut klappen.

Jeder Mensch sollte ja das Recht für sich zu bestimmen, dies will ich nun für mich wagen. Ich persönlich für meinen Teil bin der Meinung dass wenn ich irgend eine weiterreichende Entscheidung treffe, auch alle möglichen Konsequenzen postiv wie negativ zu tragen habe.

Grüässli

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#10 Beitrag von TV_Vicki » Sonntag 4. Dezember 2005, 07:33

Andrea hat geschrieben:Es gibt meiner Ansicht nach weder die Norm Famile noch das Norm Zuhause,
klar wird teilweise noch in Normen gedacht aber Erklärungsnotstand wirds wohl daraus nicht mehr gross Geben weil schliesslich gibts ja mittlerweile viele Familien die nur aus einer alleinerziehenden Mutter oder Vater bestehen.

Bezüglich der Transplantation, da könntest du genau so zu fast jeder Operation die irgendwie was mit Schönheit zu tun hat dieseFrage stellen, weshalb lassen sich die Leute die Nase verändern, die Brüste vergrössern, Haare implantieren usw.
Andrea, du weiss was ich mit Norm Familie meine.
Eine biologische Mutter und ein biologischer Vater, die das Kind auf natürlichem Wege "gehopselt" haben. Nach neusten Studien immer noch ca. 90% der Familien. (10% werden die Kinder im Labor erzeugt)
Erklährungsnotstand gibt es sicher wenn die Rolle der Eltern nicht ganz klar ist. Bsp. Elternabend. Sollten die anderen Eltern etwas merken, so ist das Kind schnell das Gesprächsthema Nr 1 in der Gegend.Natürlich kann es auch hinhauen fals die äussere Veränderungen perfekt dem anderem Geschlecht sind. Ich denke einfach, man sieht oder merkt es heute bei ca. 30%, dass "sie", mal ein Mann war.

Transplantation:
Ich habe keine Lust, irgendwann einmal die ca. Fr. 100000.- für diese Operation mit- zubezahlen mit den Krankenprämien.
Schönheitsoperationen soll jeder selber bezahlen, der es sich leisten kann!

Guets Mörgeli
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#11 Beitrag von Luisa » Sonntag 4. Dezember 2005, 18:00

Werte Vicki

Ich denke, in der hoch industrialisierten Welt kann die klassische Familie Biomann, Biofrau, Kindli definitiv als gestorben deklariert werden. Der allerbeste Umgang mit dieser Tatsache ist klar das anerkennen dieser Tatsache. Es gibt genügend funktionierende Gemeinschaftsstrukturen die, die klassische Familie zu ersetzen vermögen. Zurückbesinnend an meine Kindheit sah ich auch nie ein zwingendes Bedürfnis nach Kleinfamilienstrukturen. Viel eher war mir das konstante da sein von Bezugspersonen von grosser Wichtigkeit.

So wie hier die klassische Familienstruktur des Unterganges geweiht ist frag ich mich ob diese in weniger entwickelten Staaten noch Existenzlegitimation innehaben solle. Insbesondere die Patriarchaten Systeme innerhalb des Islams, befördern oftmals den Vater, bedingt durch Menschenverachtende Traditionen, in die Funktion des Mörders insbesondere gegenüber den Töchtern.

Wer viel Menschen kennen lernte kennt die Spezies der Zusammenzuckenden bei einer hektischen Bewegung meinerseits. Diese Spezies hätte lieber nie den Vater kennen gelernt.
Ich will hier keineswegs nur Teufel an die Wand malen doch längst starb mein Glauben an die Biofamilie den diese Familienfantasie existiert nur als Dogma. Ein Dogma welches Teilweise mit Gewalt aufrechterhalten wird.

Nein, auch ich tue keineswegs die Transplantation von Gebärmüttern billigen, hauptsächlich deswegen weil ich wichtigere Probleme anstehend erkenne. Das Adoptionswesen solle befähigt sein mit den geänderten Familienformen umzugehen. Leider sieht jedoch die Realität anders aus und so werden weiterhin Dogmen, welche kaum Berechtigung haben, weitergepflegt.

Befremden tut mich indes Deine hier geführte Diskussion bezüglich der Zahlungspflicht Deinerseits der Krankenkassenprämien. Ein Solidaritätsprinzip ist keineswegs ein Konstrukt welches Du in Frage zu stellen hast. Die Pflichtleistungen welche eine Krankenkasse zu erbringen hat sind genausten fixiert und unterstehen keineswegs einer Demokratischen Struktur. Dies soll den sozialen Frieden, denn wir letztlich alle anstreben, aufrechterhalten. Eine Geschlechtsanpassung, eine Geburt, eine Herztransplantation kostet viel Geld. Würde uns allen das Recht zustehen über die Notwendigkeit zu urteilen wäre die folge Krieg. So sind wir froh das Expertengremien über Sinn und Unsinn von Operationen, wie etwa meine Brustvergrösserung, entscheiden.

Liebi Grüessli

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#12 Beitrag von Sarah » Sonntag 4. Dezember 2005, 21:43

Hallo zusammen

Ich denke, dass ein Kind zu adoptieren an sich auch bei einer TS-Bio-Familie (oder wie man dies nennen will) aus ethischer sicht kein problem darstellt, selbst wenn sich de TS dadurch eine "selbstbestätigung" in ihrer Rolle als Frau erhofft. Voraussetzung dafür wäre jedoch, dass die Adoptivmutter ihre wünsche auf das kind projiziert sonder das kind primär als dies behandelt, was es ist; sei dies nun teil der familie, nachwuchs oder was auch immer... auch "standardfamilien" stellen primär aus egoistischen gründen kinder auf die welt (wie nach meiner ansicht sowieso alles handeln auf irgend eine art oder weise als egoistisch definiert werden kann). Ob sie dies nun tun, um ihrer existenz den anschein von sinn zu geben (nachwuchs haben, usw...), um die existenz der familie fortzusetzen oder um, wie früher, jemand zu haben, welche rim alter für einem sorgt, im grunde genommen findet man auch bei bio-paaren reichlich egoistische gründe, kinder zu erzeugen.
aufgrund dessen finde ich den bei einer ts möglicherweise vorhandenen oben genannten egoistischen anreiz, ein kind grosszuziehen, nicht nur schlecht. Die ethische frage stellt sich für mich dort, ob sie ihre wünsche auf das kind projiziert und von dem kind erwartet, sie in ihrer rolle zu bestätigen oder ob sie primär ihr leben als mutter führt und das kind als "ihr" (adoptiv-)kind grosszieht. Ist das erste der fall, so finde ich den kinderwunsch schlichtweg schädlich für kind, genauso wie für die adoptivmutter (ich bin jedoch sicher, dass auch bei vielen bio-paaren etwas ähnliches der fall ist, wenn auch inanderer form). Ist jedoch da szweite der fall, so sehe ich im grunde kein problem darin, ein kind zu adoptieren.
Autsch... ihr müsst entschuldigen... ich habe letzthin so etwas wie eine stussphase... :roll:

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#13 Beitrag von Andrea » Montag 5. Dezember 2005, 19:41

Hallo Sarah

Also von Stuss kann ich eigentlich gar nichts erkennen.

Ich bin ebenso der Meinung dass wenn die eigenen Wünsche der Eltern auf das Kind projiziert werden, und lediglich als Rollen oder Sinn Bestätigung dienen soll. In diesem Falle wäre ein Kinderwunsch eher kontraproduktiv zu beurteilen, dies soll aber generell für alle Familien gelten völlig egal ob TS oder ob es sich um ein Bio Paar handelt.

Wenn sie jedoch primär als Mutter das Kind als ihr eigenens grossziehen will so würde ich dies völlig befürworten.

Grüässli
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#14 Beitrag von Dina » Montag 12. Dezember 2005, 10:44

hallo Andrea

damit bin ich einverstanden, dass egoistische Motive in der Kindererziehung generell nicht gut sind, egal von wem.

Grüessli Dina
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#15 Beitrag von SarahR » Montag 2. Januar 2006, 18:32

Dina hat geschrieben:hallo Andrea

damit bin ich einverstanden, dass egoistische Motive in der Kindererziehung generell nicht gut sind, egal von wem.

Grüessli Dina
Also haben nur ungewollte Kinder eine Berechtigung? Den Kinderwunsch Nadjas kann ich sehr gut nachvollziehen. Er unterscheidet sich wohl kaum von dem einer biologischen Frau. Unter dem Aspekt ist es mir auch Schleierhaft wie man das Thema Gebährmuttertransplantation unter kosmetischer Chirurgie einordnen kann.

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