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Promi-Transen die Welt verunsichern
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Esther
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Schlechte Nachrichten

#1 Beitrag von Esther » Freitag 20. Mai 2005, 15:26

Blick hat geschrieben:Nadia Brönimann: Selbstmordversuch!

ZÜRICH – Sie findet einfach keinen Frieden: Nadia Brönimann hat versucht, sich das Leben zu nehmen.

Vor drei Tagen schnitt sich die berühmteste Transsexuelle der Schweiz die Pulsadern auf. Jetzt liegt die 36-Jährige – die früher Christian hiess, von der leiblichen Mutter schwer misshandelt wurde und anno 2001 nach Drogenexzessen zu einer stationären Behandlung in eine psychiatrische Klinik musste – im Kriseninterventionszentrum Winterthur.

BLICK hat Nadia Brönimman am Krankenbett besucht. Lesen Sie den erschütternden Bericht in der heutigen gedruckten Ausgabe.
http://www.blick.ch/showbiz/artikel20995

Esther
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#2 Beitrag von Esther » Freitag 20. Mai 2005, 15:51

Vorhin habe TeleZüri (wen wundert's!) ein kurzes Interview gegeben in der Hoffnung, dass dadurch die Sache nicht allzu einseitig gezeigt wird. Dabei habe ich auch zu einer kleinen Medienschelte ausgeholt (Nadia sei ja von den Medien auch nie in Ruhe gelassen worden) und gefunden, jetzt sei nicht der richtige Zeitpunkt, um Nadia Vorwürfe zu machen. Die Tendenz des Resporters Bruderer war, ihr selbst die Schuld zuzuweisen (sie habe die Medienöffentlichkeit ja gesucht und sich dadurch exponiert; sie habe sich wahrscheinlich von der OP zu viel versprochen). Weiter habe ich darauf hingewiesen, dass von Nadia nicht auf andere Transsexuelle geschlossen werden können und dass meine Sorgen z.B. meist nichts mit Transsexualität zu tun hätten. Und im übrigen sei jedes Leben schwer, nicht nur unseres.

Ich hoffe, die Aussagen kommen so rüber, dass sie ein etwas ganzheitlicheres Bild zu zeichnen vermögen.

Und vor allem hoffe ich, dass es Nadia bald wieder besser geht und sie wieder Mut zum Leben findet!

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Luisa
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#3 Beitrag von Luisa » Freitag 20. Mai 2005, 18:14

Werte Mädels

So sei auch ich gewillt zu dieser betrüblichen Nachricht meinen Senf hier beizutragen. In der Tat, das Leben ist nicht immer so einfach wie es sich manche so wünschen würde. Und wahrlich, auch das Transsexuellenschicksal hat einige Tiefschläge verborgen die uns alle immer wieder schwachen.

Und doch sei das Leben ein wertvolles Geschenk welches die Geschichte, die Entwicklung und letztlich auch die Liebe uns schenkte. Ein Geschenk das unser Herz in vielen Momenten zu triefst erhellen aber zu triefst verletzten kann.
Und doch ist das Leben lebenswert als jenes Vorwärtskommen in dieser Vielfalt. All jene Tage die mich Liebe, Sonne und Glück durchströmen sind Lebenswert aber auch all jene Tage in denen ich mich schweren Konflikten zu stellen habe in denen ich mich zu triefst Einsam und Alleine fühle sind Lebenswert den sie sind Zeichen meiner Stärke und meiner Lebenslust.

So seiet Lebenslustig, den es Lohnt sich und vergesset nicht das Ihr nie Alleine seit.

In diesem Sinne, Dir Nadia erhole Dich und finde zu uns den wir sind da.

Dir Esther danke fürs Info.

Allen Anderen, Glaubet an Euch den Ihr seits wert.

Und zuallerletzt sei es doch betrüblich wie Medien mit uns Transen umzugehen vermögen. Menschen sind traurig, nicht nur Transsexuelle wieso, scheit niemand zu kümmern.

Liebi Grüessli

Eine von Hiobsbotschaften und Anwälten die nicht kapieren das ich ne Frau bin, umgebene Luisa

Andrea
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#4 Beitrag von Andrea » Sonntag 22. Mai 2005, 12:37

Liebe Mädels

Auch ich werde hier noch meinen Senf dazu geben obwohl das meiste schon gesagt ist.

Auch ich wünsche Nadja gute Besserung und hoffe dass sie bald wieder ihren Lebensmut findet.

@Esther Danke für die Infos
@Silky danke für den Stream da ja nicht diesen empfangen konnten

Möge das Leben mit uns sein

Grüässli
Andrea

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#5 Beitrag von TV_Vicki » Mittwoch 25. Mai 2005, 06:03

Halloechen, das sind wirklich bad news. Leider bin ich in Asien unterwegs und bin mal nicht so up to date mit tele zueri. Ein Streaming ist also hier ganz willkommen, damit ich sehe was da zu Hause so abgeht. Egal ob es mich aufregt und stresst. Wuerde den Pressefritzen auch mal gerne anonym meine Meinung sagen. Vielleicht sollte man mal ein TV/TS Infoabend veranstalten mit Presse? Ein Infoabend wo man individuell anonym gleiben kann. Verschiedene Leute moechten ja Gesicht nicht zeigen oder ihre Stimme nicht.

Esther
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#6 Beitrag von Esther » Samstag 4. Juni 2005, 00:27

Der Blick will Nadia einfach nicht in Ruhe lassen. Ein wohlwollender, aber meines Erachtens überflüssiger Text:
Blick hat geschrieben:«Jetzt beginne ich ein neues Leben»

VON DOMINIK HUG

ZÜRICH – Nadia Brönimann (36) ist in einer psychiatrischen Klinik. Am Pfingstmontag hatte sich die berühmteste Transsexuelle der Schweiz die Pulsadern aufgeschnitten (im BLICK). Jetzt beginnt sie ihr neues Leben.

Jeder Tag ist ein Kampf», sagt Nadia Brönimann und schaut gedankenversunken auf den Zürichsee hinaus. «Ich weiss, ich muss gesund werden. Aber ich weiss noch nicht wie. Und das macht mir Angst.»

Psychiater, Ärzte und Bezugspersonen betreuen die Transsexuelle rund um die Uhr. In stundenlangen Therapien versuchen sie, Nadia von ihrem Selbsthass, ihrer Wut, Trauer und ihren seelischen Schmerzen zu erlösen. «Und mir dadurch wieder eine Grundlebensbasis zu verschaffen», so Nadia.

Mit einem Brotmesser hat sie sich vor rund zwei Wochen die Handgelenke aufgeschlitzt. «Ein böser Sturm hat mein Haus und mein Gärtchen weggefegt», erinnert sie sich an den Selbstmordversuch. «Nun pflanze ich neue Blumen und hoffe, dass sie nicht gleich wieder verenden.»

Mindestens drei Monate muss Nadia in der Klinik bleiben und darf sie nur mit spezieller Bewilligung verlassen. Zu gross ist die Sorge, dass sie sich nochmals etwas antun könnte. «Es geht mir etwas besser», beruhigt Nadia, «in dieser geschützten Anstalt fühle ich mich nicht so allein.»

Plötzlich erblickt Nadia Brönimann am Seeufer eine Schar junger Enten. Ein leichtes Lächeln huscht ihr über das Gesicht. «Ja, ich beginne jetzt ein neues Leben», sagt sie mit ruhiger Stimme. «Auch wenn ich mein Plätzchen auf dieser Welt noch immer nicht gefunden habe.»
Quelle: http://www.blick.ch/showbiz/artikel21467

Dina
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#7 Beitrag von Dina » Sonntag 5. Juni 2005, 14:38

Mir tuts schon ein wenig weh, aus dem Blick erfahren zu müssen, wie es Nadia geht.

Grüessli Dina
Gott liebt uns so wie wir sind.

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#8 Beitrag von SarahR » Mittwoch 5. Oktober 2005, 20:10

Das hat mich wirklich erschüttert.
Ich hab früher viel von Coco gelesen und später natürlich von Nadja. Ohne Internet und Kontakt mit anderen Transsexuellen wäre das für mich ein deutlicher Hinweis, meinen Weg nicht zu gehen.
Anderersteits überrascht es mich nicht, zu hören, dass Leute, die sich der Öffentlichkeit gestellt haben, später damit nicht fertigwerden. Ist man erstmal so bekannt, kann man niemals mehr in der grossen Gruppe der Frauen (oder Männer) untertauchen, sondern ist immer als "Transe" Stigmatisiert.
Ich hoffe ehrlich, Nadja geht es besser.

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Luisa
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#9 Beitrag von Luisa » Montag 10. Oktober 2005, 17:42

Werte Sarah

Würde man "de Sades" Worten glauben schenken wäre einziges bestreben einer Öffentlichkeit sich zu Ergötzen ab Deines Leidens. Auch wenn so mach Gedanke dieses, längst verstorbenen, Mannes übertrieben erscheit, ich täte Öffentlichkeit meiden als hätte diese die Pest.
So mach Bericht über die so genante Problemgruppe Transsexuelle zielt letztlich auf die Darstellung schwerster Konflikte und Probleme hin. Der Untergang einer Person, welche so mache Regel wie etwa die Geschlechtszugehörigkeit hinterfragen tut, wird minutiös zelebriert. Der Film "Sex Change" von Alain Godet tut dies, uns auf sehr makabre weise, klar verdeutlichen.

Liebi Grüessli

Luisa

Gast

#10 Beitrag von Gast » Samstag 15. Oktober 2005, 17:08

hallo Silky

was wäre dann der Mittelweg? Ohne OP oder eine "halbe OP"? Wie sollte das aussehen?

In einem gewissen Sinn habe ich auch einen Mittelweg gewählt, denn von meinen körperlichen Gegebenheiten (kleiner Penis, beschnitten) hätte es nur aus der Penishaut keine genügend tiefe Vagina ergeben. So habe ich nur eine oberflächliche, ca. 4 cm tiefe. Weil ich aber ohnehin keinen GV mit einem Mann wollte (und will),kann ich damit leben. Suche eher auf der weiblichen Seite, aber ohne Druck, dass etwas "passieren" muss.
Mal sehen... vielleicht auch eine andere Transfrau... Wir müssen wohl "Weiblichkeit" anders definieren.

Wenn ich Nadia richtig verstehe, ist eine Beziehung zu einem Mann immer noch ihr Traum, auch wenn die Chancen minim sind. Gut dass sie nun in Einsiedeln so gut akzeptiert ist. So ist sie nicht mehr so einsam. Eine grosstadt wie Zürich scheint das nicht zu bieten, darum bleibe ich lieber wo ich bin. Da gehöre ich sozusagen zum Ortsbild...

Der Einsamkeit über die Medien zu entfliehen ist ein "heisser Lauf". Plötzlich "kennen" dich Leute die dich besser nicht kennen würden, weil sie damit nicht umgehen können. Andererseits ergaben sich als ich mit Nadia vor gut zwei Jahren einen "Auftritt" in der Appenzeller Zeitung hatte, keinerlei negative Reaktionen und doch einige Aha-Erlebnisse in meinem ehemaligen Umfeld. Ich habe diesen Weg aber nicht mehr weiterverfolgt. Man sollte eben ausser diesem Thema auch noch anderes zu bieten haben... wie z.B. eine mir bekannte TS, die Musikerin ist. Die Musik war das Hauptthema, und ihre GA kam nur nebenbei vor. Man kann auch zuviel Gewicht auf dieses Thema legen, und wenn man kein anderes hat, geschieht das wohl zwangsläufig.

Grüessli Dina

Esther
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#11 Beitrag von Esther » Samstag 15. Oktober 2005, 22:42

Die Erkenntnis von Nadia, dass nicht der Unterschied zwischen den Beinen das Geschlecht bestimmt, ist richtig und wichtig. Aber für die meisten von uns wohl nichts Neues. Ich zumindest, war mir schon früh bewusst, dass die Geschlechtsanpassung ein diskursiver (also, wie mensch darüber redet) Prozess ist und nur nebensächlich ein operativer. Dennoch ist die operative Anpassung heute nach wie vor zwingend, denn nur sie sichert auch rechtliche Anerkennung und gibt uns Selbstsicherheit im neuen Geschlecht, weil wir nun nicht mehr so leicht wegen der Genitalien als Mann bzw. die Transmänner als Frau denunziert werden können.

Deine Form der Geschlechtsanpassung, Dina, ist für mich nicht ein Mittelweg, sondern das volle Programm. Ein Mittelweg wäre vielleicht, nur Hormone zu nehmen und auf eine operative Anpassung zu verzichten. Oder lediglich den Bart weglasern lassen, sich weiblich kleiden und als Frau ansprechen zu lassen, ohne Hormone und Operation. – Ich finde diese Wege ebenso legitim und die Forderung, dass Transsexualität notwendigerweise zu einer operativen Anpassung führen müsse, als einen unzulässigen Eingriff in die persönliche Integrität. Umgekehrt ist es meiner Ansicht nach auch nicht möglich, mit der Begründung, dass andere doch ohne operative Anpassung auskommen, die Kostenübernahme abzulehnen. Denn Tatsache bleibt, dass die OP wirtschaftlich, zweckmässig und wirksam den Leidensdruck von Transsexuellen vermindert. – Aber eben, jede Massnahme beinhaltet auch Risiken und wenn sie eintreten, ist es verständlich, dass mensch sich überlegt, ob es das wirklich Wert war. Besonders, falls mensch wie offenbar Nadia im Vorfeld nicht genügend aufgeklärt wurde.

Dass heute die Ärzte dazugelernt haben, würde ich nicht überbewerten. Die Praxis ist einfach restriktiver geworden, weil einige Schiss haben Scheiss zu bauen. Ob diese Art von Bevormundung jetzt positiv zu beurteilen ist, wage ich zu bezweifeln.

Dina
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#12 Beitrag von Dina » Montag 17. Oktober 2005, 16:35

Ob die Aerzte dazgelernt haben, weiss ich nicht. Aber sie wurden durch den Medienrummel um Nadia aufgeschreckt und sind vorsichtiger geworden. Ob sich aber jemand davon von der OP abhalten lässt,der dies als Lösung seiner Lebensprobleme ansieht, wage ich zu bezweifeln. Ich selber hätte auch nicht mehr mit einem Penis rumlaufen wollen... Wenn dann noch jemand, ob Psychiater oder Chirurg oder sonstwer Einwände hat, gibts die bekannten Reaktionen, von denen die einschlägigen Foren voll sind - auch dieses. Wer die OP will, lässt sich davon nicht aufhalten und geht dann auch woanders hin, wenn ihm die Einwände zuviel werden - und stürzt sich womöglich noch in Schulden, weil dann die KK nicht oder weniger zahlt.

Die Frage ist, ob wir dazugelernt haben...

Unsere Lebensprobleme lösen wir mir der GA nicht - oder höchstens eines davon - die anderen bleiben davon unberührt. Schlimmstenfalls kommen noch andere Probleme dazu, von denen wir vorher gar nichts gewusst haben.

Grüessli Dina
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Andrea
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#13 Beitrag von Andrea » Sonntag 23. Oktober 2005, 15:39

Dass sich unsere Probleme, durch eine GA nicht lösen lassen liegt meines erachtens nach auf der Hand, die Probleme die da sind werden auch nach der GA da sein und die lieben Freunde die vor der GA zu uns gehalten haben werden dies auch nach der GA tun.

Die einzigen Probleme die sich durch die GA lösen lassen sind,
das was man(n)/frau zwischen den Beinen hat und die Anerkennung des passenden Geschlechtes durch den Staat.

Ob die Ärzte dazuglernt haben darüber kann man streiten, ich denke eher dass einige sich heute nur noch ungern die Finger verbrennen.

Dina
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#14 Beitrag von Dina » Mittwoch 26. Oktober 2005, 11:37

Wir wissen es eigentlich, aber erwarten wir nicht insgeheim mehr... :?:
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#15 Beitrag von Dina » Mittwoch 26. Oktober 2005, 11:39

...und so schnell wie möglich :?:

Grüessli Dina
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