Der Transvestit im Aquarium

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becci
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Der Transvestit im Aquarium

#1 Beitrag von becci » Dienstag 4. April 2006, 05:20

ein Atikel aus dem Stern
Der Transvestit im Aquarium

Der seltene Fall eines Hermaphroditen


Der Kuckuckslippfisch "Valentin" kennt beide Seiten der Leidenschaft. Der blaue Fischmann war mal ein rosa Weibchen. Von der unscheinbaren "Valentine" mauserte er sich zum stolzen Männchen "Valentin".

Als unscheinbares Weibchen "Valentine" hatte das Tier die ersten Jahre seines Lebens das stolze Männchen im Aquarium "angehimmelt". Dann wurde "Valentine" plötzlich größer, bildete Hoden aus und färbte ihr blassrotes Schuppenkleid in ein strahlendes Blau: Aus dem weiblichen Fisch wurde das Männchen "Valentin". Es ist der Liebling der Gäste im Helgolandbecken des Multimar Wattforums in Tönning (Kreis Nordfriesland), sagt Multimar-Chef Gerd Meurs.

Kuckuckslippfische sind "Mischwesen", bei denen die Geschlechter nicht sauber unterscheidbar sind. Solche "Mischwesen" tauchen in der Literatur erstmals bei der griechischen Mythologie auf: Es ist der Hermaphrodit, der geboren wurde aus der unerwiderten Liebe einer Quellnymphe zu einem 15-jährigen Jüngling. Sie hatte damals die Götter um Hilfe gebeten, sie trotzdem für immer zu vereinen. Erfolgreich: Ihre Körper verschmolzen zu einem Zwitterwesen, das sowohl männlich als auch weiblich war.
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"Platzhirsche" unterdrücken die Geschlechtsumwandlung
Solche "Varianten" kommen in der Natur bei den höherentwickelten Wirbeltieren sehr selten vor. Zu den Ausnahmen gehören die Kuckuckslippfische. "Sie leben in der Nordsee in der Algenzone felsiger Küsten, zum Beispiel vor Helgoland", weiß Meurs. "Weil Männchen und Weibchen so verschieden gefärbt sind, hielt man sie lange Zeit sogar für unterschiedliche Arten. Sie können bis zu 35 Zentimeter groß und 20 Jahre alt werden."

Theoretisch kann ein Weibchen sein Geschlecht im Alter von sieben bis dreizehn Jahren wechseln. Ein männlicher Kuckuckslippfisch duldet jedoch in seinem Revier keine Rivalen. Er gibt daher Geruchsbotenstoffe ins Wasser ab, mit denen er Weibchen daran hindert, ihr Geschlecht umzuwandeln. Erst wenn das Männchen verschwunden ist, beginnt sich das kräftigste Weibchen langsam in einen "Mann" zu verwandel
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