TAGUNG: Zur Situation von Transsexuellen in der Türkei

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Luisa
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TAGUNG: Zur Situation von Transsexuellen in der Türkei

#1 Beitrag von Luisa » Sonntag 2. Oktober 2005, 16:47

(1. Oktober 2005) In der Türkei hat es in den vergangenen Monaten eine gezielte Medienkampagne gegen das Auftreten von Transsexuellen an öffentlichen Orten gegeben. Seit etwa einem Jahr finden seitens staatlicher Sicherheitskräfte verschärfte Maßnahmen gegen Transsexuelle statt. Sie werden aufgegriffen und unter dem Vorwand exhibitionistischen Verhaltens und Verstoßes gegen sittliches Benehmen zu hohen Geldstrafen verurteilet. Mehrfach kam es dabei auch zu gewalttätigen Übergriffen seitens der Polizei.

Immer wieder sind Transsexuelle, die aufgrund ihrer Identität keine andere Arbeit finden außer in der Prostitution, Attacken von Freiern bzw. homo- und transphoben Personen ausgesetzt. Da diese Verbrechen von der Polizei und Justiz kaum verfolgt werden, kann man nahezu von Straffreiheit für Täter sprechen.

Am Dienstag, den 17. Mai 2005 wurde in Istanbul die 34 Jahre alte Petek nachts um 2:30 Uhr vor ihrer Haustür in Be?ikta? durch drei Messerstiche ermordet. Petek hatte an einer renommierten Universität das englische Medizinstudium absolviert. Nach ihrer Entscheidung, ihre Transsexualität offen zu leben, war es ihr jedoch nicht möglich, ihren Beruf weiter auszuüben. Sie arbeitete seither als Prostituierte.

Die Organisation Lambda Istanbul unterstützt Transsexuelle bei ihren Gerichtsverfahren. Zu dem Mord an Petek wurde geäußert: «Aufgrund der anderen an Transvestiten begangenen Verbrechen glauben wir nicht, dass der Mord an Petek ein Zufall war.»

In Zusammenarbeit mit amnesty international und dem Frauenrechtsbüro Berlin bereitet GLADT e.V. eine Veranstaltung zum Thema «Transidentität in der Türkei» vor.

Die Ziele der Veranstaltung sind
- Öffentlichmachung der Situation von Transsexuellen in der Türkei und von transsexuellen Flüchtlingen und Immigrant/innen;
- Thematisierung von Diskriminierung und Verfolgung, Straffreiheit der Täter;
- Netzwerke knüpfen mit den Gruppen in der Türkei und Deutschland;
- ein Forum schaffen für mögliche Lösungen (türkisches Strafgesetzbuch – Paragraph zu sexueller Orientierung, usw.) und weitere Mitarbeit.

Weitere Informationen erhalten Sie unter der e-Mail-Adresse trans@gladt.de oder der Telefonnummer: 0176–2805 3333.
Gays & Lesbians aus der Türkei e.V.
Kluckstraße 11
10785 Berlin

oder AnsprechpartnerInnen:
Stephan Cooper stephan4ai@yahoo.de
Maria Binder maria.binder@berlin.de

Und hier das volle Programm:
amnesty international (Ag MERSI Menschenrechte und Sexuelle Identität), GLADT e.V. (Gays and Lesbians aus der Türkei) und das FrauenRechtsBüro Berlin e.V. bereiten in Kooperation 4 Veranstaltungen vor:

1. am 24.10.05,
Volksbühne Grüner Salon, Rosa Luxemburg Platz 18.30 Einlass
„Zwischen Rosa und Himmelblau“ –
Transidentitäten in der Türkei, Alltag und Menschenrechtssituation

2. am 26.10.05,
Filmkunsthaus Babylon Mitte, Rosa Luxemburg Platz, 20.00 Uhr
Film Premiere in Berlin von „Halbes Leben- Yarım Hayatlar“ (55 min) Drei Schwule, eine Lesbe und eine Transsexuelle aus Istanbul erzählen erstmals vor der Kamera ihre ganz persönlichen Geschichten. Der Dokumentarfilm geht der Frage nach, inwieweit die ProtagonistInnen in ihrem Umfeld sichtbar als Trans- bzw. Homosexuelle leben. (Türkisch mit deutschen Untertiteln) in Anwesenheit der Filmemacher/in Claudia Laszczak und Kay Wishöth und einer der ProtagonistInnen, Demet Demir.

3. am 27.10.05,
Familiengarten, Oranienstr. 34- Kreuzberg, 19.00 Uhr
14 Jahre Kampf gegen sexuelle Folter- Menschenrechtsverletzung und sexualisierte Folter an Frauen in der Türkei

4. am 29.10.05,
GLADT e.V., Kluckstraße 11, 10785 Berlin, 19.00 Uhr,
Rassismus und Antisemitismus in der Türkei gestern und heute.

++Quelle http://www.transgender-net.de/ ++

Liebi Grüessli

Luisa

Andrea
Schwarzer Panther
Beiträge: 278
Registriert: Freitag 11. Februar 2005, 15:07

#2 Beitrag von Andrea » Sonntag 2. Oktober 2005, 20:51

Werte Luisa

Das gewisse Menschengruppen so mit anderen umgehen, find ich einfach nur widerwertig.

Liebe Grüsse
Andrea

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