Transsexualität gilt in Frankreich künftig nicht mehr als Ge

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ZeroPassing
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Re: Transsexualität gilt in Frankreich künftig nicht mehr als Ge

#1 Beitrag von ZeroPassing » Montag 25. Mai 2009, 18:33

VIVA LA FRANCE!
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Alex..andra
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Re: Transsexualität gilt in Frankreich künftig nicht mehr al

#2 Beitrag von Alex..andra » Samstag 18. September 2010, 15:44

Ja,
und der Menschenrechtskommissar des Europarates Thomas Hammarberg kritisiert erneut die Klassifikation als "psychische Störung"

Am 31.08. hat der Menschenrechtskommissar des Europarates in einem aktuellen Menschenrechtskommentar erneut kritisiert, dass in vielen Staaten Europas immer noch rechtliche Regelungen gelten, die transsexuelle Menschen als "psychisch krank" einstufen.

So Thomas Hammerberg: “Einige Mitgliedsstaaten des Europarates verfügen immer noch nicht über Bestimmungen zur offiziellen Anerkennung von Transgender Menschen, für die dadurch eine rechtliche Ungewissheit besteht. Dagegen werden in den meisten Mitgliedsstaaten medizinische Klassifikationen angewendet, die zwangsläufig zur Diagnose einer psychischen Störung [...] führen.” (Press release - 615-2010)

unt weiter: “Alle Länder müssen schnellstens in Übereinstimmung mit der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte transparente Verfahrensweisen zur Änderung von Name und Geschlecht [...] in offiziellen Dokumenten entwickeln”, äusserte der Menschenrechtskommissar.
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Diana
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Re: Transsexualität gilt in Frankreich künftig nicht mehr al

#3 Beitrag von Diana » Dienstag 21. September 2010, 13:05

Ich hab mich auch mega gefreut über diesen Denkwechsel, genial. Aber es birgt auch eine Gefahr, wenn wir aus dem Psycho-Index fallen und anstelle dessen nicht sonstwie katalogisiert werden, kann die Krankenkasse vielleicht die Behandlung verweigern. Der erste Teil ist in Frankreich gemacht, was nun folgen müsste wäre der zweite Teil, die Neueinteilung von Transsexualität als körperliche "Krankheit". Wie dem auch sei, es ist ein Meilenstein, ein Grund zum feiern :-)
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Re: Transsexualität gilt in Frankreich künftig nicht mehr al

#4 Beitrag von Alex..andra » Mittwoch 22. September 2010, 15:17

Zunächt erstmal ist sehr wichtig, finde ich, das Transsexualität aus den Manals "F" "Störung der Geschlechtsidentität" heraus kommt.

Es sollte kein Problem sein nach den Forschugen (Swaab 1995, Krause 2006, und andere) zu Transsexualität, klar zu machen, dass Transsexualität nicht zu den „Geschlechtsidentitätsstörungen“ (DSM) gehört und aus "F64" (psychische Erkrankungen) verschoben werden muss, z.B. in die Kategorie Q (Angeborene Fehlbildungen) oder E. (Endokrinologische Erkrankungen). Selbst wenn man die Diagnose ganz weg lassen würde und gleichzeitig der Gesetzentwurf der Grünen anerkannt werden würde, hätten wir ganz sicher keine Probleme, medizinische Leistungen bezahlt zu bekommen.

Wäre Transsexualität als körperliche angeborene Normvariante anerkannt, würden sich langsam die Vorurteile gegenüber unsereins ggf. legen. Viele erleben es: Transsexuelle gelten als Menschen mit psychischen Problemen, bzw. als Freaks, mit denen man ungern zusammenarbeitet, freundschaften pflegt. Dieses Stigma haben wir jedoch nicht nur wegen der Diagnose „Geschlechtsidentitätsstörung“, sondern auch wegen den ganzen echten Freaks das muss ich leider auch deutlich sagen, Transgendern (oder wie sie auch immer heißen mögen, diese Freizeitfrauen oder Männer in Frauenkleidern, eine Freundin nannte das mal Strapspaps), die Geschlechtergrenzen „aufbrechen“ wollen und uns die Gesellschaft da mit hineinpakt, weil angeblich sind wie ja genauso "gestört in der Geschlechtsidentität".

Ich zumindest, will einfach nur ich selbst sein und darf es behaubten, mein Gehirn sieht aus wie Gehirne jeder Frau, und funktioniert auch so, hat Frau (jetzt Dr.) Krause, Frau Dr. Gisefski und Frau Dr. Becker, mir gesagt, ich war eine ihrer Probantinnen, ist somit bewiesen und ich darf es sagen.

Siehe, (englisch): http://jcem.endojournals.org/cgi/content/full/85/5/2034
Deut. Übers.: Transfamily: http://www.transfamily.de/frame.htm >> Was ist Trans >> TS im Gehirn
Siehe: http://duepublico.uni-duisburg-essen.de ... Krause.pdf
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Re: Transsexualität gilt in Frankreich künftig nicht mehr al

#5 Beitrag von Diana » Mittwoch 22. September 2010, 15:57

@Alexandra: Dein Statement kann ich voll und ganz unterschreiben. Danke für die Links, vorallem die Dissertation von Eva Krause kannte ich noch nicht, da hast Du mir ein tolles Geschenkt gemacht :-)
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Re: Transsexualität gilt in Frankreich künftig nicht mehr al

#6 Beitrag von SarahR » Samstag 2. Oktober 2010, 17:21

Dann ziehen wir Weihnachten mal vor:
http://studies.thruhere.net/

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Re: Transsexualität gilt in Frankreich künftig nicht mehr al

#7 Beitrag von Diana » Dienstag 5. Oktober 2010, 13:27

*lach* das ist nicht Weihnachten, das ist das Ende meiner Freizeit für Monate, danke für diese Fundgrube, die kannte ich noch nicht :-)
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Re: Transsexualität gilt in Frankreich künftig nicht mehr al

#8 Beitrag von SarahR » Dienstag 5. Oktober 2010, 15:47

oO, dann bereue ich aber, dass ich dir den Link gegeben habe, denn dann findest du ja keine Zeit mehr zum Bloggen :-s

Das ganze läuft derzeit auf meinem Heimrechner, ist also nicht unbedingt sehr stabil...

Gruss, Sarah

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Re: Transsexualität gilt in Frankreich künftig nicht mehr al

#9 Beitrag von Diana » Dienstag 5. Oktober 2010, 16:16

ach das zahlt sich aus, je mehr Fakten ich hab, umso mehr kann ich im Blog verwerten :-)
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Re: Transsexualität gilt in Frankreich künftig nicht mehr al

#10 Beitrag von Danielle_B » Mittwoch 4. April 2012, 23:50

Ist schon richtig ... aber.

In Frankreich ist es sehr schwierig geworden das die Rechnungen und Medikamente von der Kranken Kasse bezahlt werden. In der Regel ist man über den Arbeitgeber versichert ev.mit Zusatzsatzversicherung , das reicht bei weitem nicht für ein Transidenten Menschen. was noch bleibt sind Private Zusatzversicherungen. Und am Schluss weiss niemand so genau wie od. was genau Versicht ist. Ein Anderer fall ich wenn man ganz Privat Versichert ist... Aber das kann sich der Durchschits Franzose nicht bezahlen ,bei eine Mindestlohn von 1200-1400 Euro.
Die Krankenkassen argumentieren jetzt ,es ist ja keine Krankheit und wird abhängig vom Versicherungs status.

Ein Andere Fall ist die Psychiatrie,da hat das neue Gesetzt sehr viel gebracht.Auch bei einem Suzidversuch ,wenn erkant wird das Trans mit ein mit Grund ist wird ganz anders behandelt als ohne.In der Regel wird dan auch auf Psychopharmaka verzichtet. Nur in der Regel ,wird man da nur einmal gefagt auch wenn es Offensichtlich ist ob man Transexuell ist. Mir haben sie sehr viele Türen geöffnet.
Auch bei der Psychoteraphie sind ihnen vom Gesetz her die Hände Gebunden... Kein Programm nur Begleitung.Doch auch immer noch in Frankreich geht der weg zur Geschlechtsangleichen Operation über einen Psychiater, zumindest muss er Spzialiesiert sein das es Anerkannt wird.Und im Paris giebt es ein Kompetenzzentrum.

Aber schlussendlich ist es wie überal auf der Welt, entscheidend ist welcher Psychiater/in und Psychotherapeut/in , die Einstellung aber ev. auch die Sympatie entscheidet.

Danielle_B

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Re: Transsexualität gilt in Frankreich künftig nicht mehr al

#11 Beitrag von Tanja » Donnerstag 5. April 2012, 22:57

Dass Trans nicht mehr als Krankheit gilt ist ja schön und gut. Aber ich befürchte eben auch gerade in der Schweiz dass in der gleichen Sekunde in der die WHO die F64.x - Fälle aus dem "Katalog" nimmt, die Krankenkassen aufhören zu zahlen. Schliesslich sind diese Menschen dann ja nicht mehr krank.

Ich höre die Aufschreie in der Trans*-Gemeinde schon. Wundert euch dann nicht wenn der Schuss plötzlich nach hinten los geht.
Dass man per WHO-Definition als psychisch unheilbar krank gilt, ist zu verkraften. Zumindest ich habe damit überhaupt keine Probleme. Mein gesamtes für mich wichtiges Umfeld hat nicht das geringste Gefühl dass ich so was wie krank sein könnte. Zudem geht diese Diagnose ja nur dorthin wo man eh über Trans Bescheid weiss. Dass die Krankenkassen aber plötzlich nicht mehr zahlen könnten, dies dürfte so manchen Transmenschen in grosse Probleme stürzen.
Ich tendiere jedenfalls dazu, dass wenn ich zwei schlechte Varianten zur Auswahl habe, diejenige wähle welche weniger schlecht ist.

Liebe Grüsse
Tanja
"Men have the strength - but women have the power"

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Re: Transsexualität gilt in Frankreich künftig nicht mehr al

#12 Beitrag von Danielle_B » Freitag 6. April 2012, 10:15

Das sehe ich auch so.....
In der Schweitz redet man das es in Zukunft eine zwei Klassen Medizinischer Versorgung giebt.In Frankreich ist es bereitz schon so. Wer einen Artztermin will mus manchmal lange warten..... Wenn ich sage ich sei ganz Privarversicht und kann nur Samstags,heist es momentmal kurz.. Ja wir haben ein Thermin,sie müssen dan einfach warten am Samstag ,es geht zwischen Durch noch.Um beim Artzt besuch ist es komisch,das warten ist nie Länger als eine halbe Stunde... statt eine Ewigkeit.
Auch bei einem Stazionären Aufenthalt,werden als normal Versichte nur ein par Tage gezahlt... ab da kostet der Tag 300 Euro wo eine sofortigen Ruin bedeutet und anschkiesend zum Sozialfall wird... Und auch sofort ein Sozialhelfer/in auf den Plan ruft...
Dazu kommt noch dass die meisten Arbeitsverträge befristet sind auf 11 Monate sind ,da sie dann weniger Sozialkosten und nicht den 13 Monatslohn bezahlen müssen . Ab 11 Monate wird der Vertrag zur Festanstellung und ab da ist dann der Kündigungsschutz 3 Monate min.Und das schlimme ist das mach ``genesung`` und einer Arbeitzdaucher von einer Woche gekündigt werden kann,mit einer frist von einer woche... Und ab da ein Chop zu finden ist fast aussichts los... Wenn man bedenkt das im Elas schon eine Jugendarbeitslosigkeit von 20% herscht...
Und der weitere Weg ist dann föllig aussichtslos aus Finanziellen gründen....
Was ich sehr Komisch finde das ich ausgerechnet der erste Fall bin in meinem Bezirk wo ich Wohne ,wo doch schon Flächenmäsig sehr gross ist.Es kann einfach nicht sein .. der erste Fall ?? Oder hatt es doch schlussentlich mit dem Versicherungstatus zu tun das ich Anerkant wurde..?? Das frage ich mich ernsthaft. Oder wurden bei anderen einfach doch eine ander Psychische Krankheit Diagnostiziert...
Ja auch im Frankreich muss man Kämpfen...

Alerdings ist es sehr angenehm mit Polizei,Sanität und anderen Behördlichen Insuditionen.Es wird einem mit Respekt begenet und wird nicht Diskriminiert wie in anderen Lander.Das verdanken wir den vielen Etnischen minderheiten,weil Frankreich ist eine Multikulturele Geselschft wo auch Farbige kariere machn können und auch in verantwortungsfollen Positionen sind. Es wird sehr viel mehr geschaut wer man ist und wie gegene ich meinem Gegeüber.

Doch wer nicht Outentisch ist.... hatt es da doppelt schwer. Agresives und ablendes verhalten
wird dafür gar nicht tolleriert.

Ich fühle mich als Normler Mensch und so benehme ich mich auch , damit komme ich auch gut drchs Leben...
Mit freundlichkeit und einem lächeln.. Gewinnt man jedes Herz..

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Re: Transsexualität gilt in Frankreich künftig nicht mehr al

#13 Beitrag von Tanja » Samstag 7. April 2012, 23:28

Hallo Danielle

Ich gebe Dir völlig Recht. Sich als normaler Mensch - in unserem Fall Frau - benehmen, das ist auch meine Devise welche sich bis jetzt bestens bewährt hat. Wobei die Definition "normal" natürlich eine gewisse Bandbreite zulässt, aber die LeserInnen hier wissen schon wie ich es meine.
Die Begegnung Bio - Trans ist halt nun mal eine statistisch gesehen seltene Angelegenheit und es braucht von beiden Seiten ein Minimum an Verständnis und Toleranz. Dann klappt's problemlos.
Ich habe ab und zu festgestellt dass die Leute am Anfang eines Kontakts eine gewisse Angst vor mir hatten. Das war aber keine Angst vor etwas Unbekannten das eine Bedrohung darstellt und "vernichtet" werden muss. Nein, das war vielmehr eine Angst, mit mir falsch umzugehen, die wussten häufig nicht wie sie mit mir reden sollen da doch die meisten Menschen noch nie Kontakt zu Transmenschen hatten. Die hatten Angst, mich zu verletzen ohne das zu wollen. Da gehe ich ganz offen auf sie zu und erkläre ihnen dass ich überhaupt nichts Besonderes bin, sondern eine Frau wie jede andere. Halt mit etwas tiefer Stimme und noch etwas grober Hautstruktur im Gesicht da der Bart immer noch mit dem Laser kämpft, aber ansonsten nichts besonderes. Ist das Eis erstmal gebrochen, sind diese Leute dann ebenfalls sehr offen und oft auch am Thema Trans interessiert und möchten gerne mehr über diese ihnen bis dahin unbekannte Welt wissen. Was ich wiederum als Chance betrachte, meinen winzig kleinen Beitrag zum Abbau von Vorurteilen gegenüber Transmenschen zu leisten.

Liebe Grüsse
Tanja
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