Shemales versus TS

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Biker

Shemales versus TS

#1 Beitrag von Biker » Samstag 12. Februar 2005, 13:32

Sorry, daß ich das schreibe, aber ich bin tierisch sauer!

Dieser olle Kerl bezeichnet mich als introvertierten Narzisten und als geisteskrank und behauptet demzufolge noch, daß MzF-TS ihre eigenen Kinder verderben würden, arbeitslose Clowns seien und ihre Ehefrau anschaffen schicken. Sorry, meine Ehefrau ist kein Clown, sie schickt mich nicht anschaffen und ich bin keine Frau!

Der weiß doch gar nicht wovon er redet. Für mich ist er ein Mann, der unter Komplexen leidet und dafür seine Umwelt verantwortlich macht. Meinetwegen soll er als Transvestit oder Shemale leben, aber sich bitte nie wieder bei seinen Mitmenschen als TS vorstellen, denn gerade solche Leute wie er ermöglichen es Außenstehenden, uns als verrückte Idioten zu bezeichnen, die bestenfalls in ner geschlossenen Klapse zu halten sind. TS haben es nicht nötig, ihre Genitalien öffentlich zur Schau zu stellen!

Sorry, ich habe mal behinderte Menschen betreut und weiß, was es bedeutet, geistig behindert zu sein und selbst diese Menschen sind noch in ihrem Verhalten gesünder als Cinzia. Und ich habe 5 Monate Psychiatrieerfahrungen (nicht als Betroffener, sondern inkognito als "Tester") gemacht und weiß auch dort, wovon ich rede. Menschen in einer Psychiatrie, vor allem in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie sind nicht krank. Sie werden durch Mitmenschen, Mobbing und Pöbeleien krank gemacht. Sie sind aber alles andere als verrückte Idioten.

Sorry, aber die Aussagen von diesem verdammten Kerl, der sich Cinzia schimpft kotzen mich an!!!

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Luisa
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#2 Beitrag von Luisa » Samstag 12. Februar 2005, 13:37

Werter Basti

Ich lese mit gebührender Distanz was im TransX-Forum vor sich geht. Und, Sorry wenn ich dies nun an dieser Stelle sage, es verwundert mich kein bisschen was da abgeht. Seit eh und je waren Eskalationen im TransX-Forum gang und gebe. Ob Parolenschwingende Glatzen, Trollfütternde Fabienes oder provozierende Cinzias der schlaue Mensch wird relativ schnell erkennen dass dies keine neue Musik ist. Die Frage ist nur wie weit man da mitzumachen gedenkt.

Was dies Forum anbetrifft so liegt es mir fern irgendwelche Streitereinen alla Niveau TransX-Forum hier weiter zu verfolgen. In diesem Sinne bitte ich Dich respektsvoll mit der gegeben Konstruktion Forum umzugehen.

Einige Gedanken zum MITMENSCH Cinzia
Wir, Silky und ich waren vor nicht allzu langer Zeit ein Wochenende bei Cinzia zu Gast. Ich, als Person die einiges an Wurzeln in der spanischen Gesellschaft innehat, rechne solch Gastfreundschaft sehr hoch an. So wird auch Cinzia immer ein Platz in Wohnung und Herzen bei uns finden. Respekt und Achtung zolle ich ihr trotz des Wissens  dass sie manch Grenze überschreiten hat. Und so bleibt mir die Gewissheit dass zu Urteilen oftmals einfacher ist als zu hören und zu fühlen.

Transvestiten, Shemales solche ein Tiere gibt’s nicht!
Definitiv, lieber Basti, anhand meiner eigenen Geschichte musste ich je länger je mehr erkennen dass die Grenzen sehr fliessend sind und alles in stetiger Entwicklung sich befindet. Auch ich gehörte zu jenen Menschen bei denen die Überzeugung Frau zu sein über fast 35 Jahre zu reifen hatte. Ein hin und her war meine Entwicklung bis hin zur tiefsten Machowelt im Alltag der Justizvollzugsanstalten. So entwickelte sich meine Persönlichkeit Stück für Stück. 10 Jahre nahte ich mich einen Transvestiten ehe die Überzeugung aufkam das ich nur noch als Frau leben wollte. Viel hab ich, Luisa, im Leben gesehen und vielleicht waren es jene viel beredeten  Thaishemales die mir Kraft und Weitsicht gaben um diesen Weg in Würde zu gehen. So sei in diesem Zusammenhang meine Website http://www.luisa.net/luisa/ und http://www.luisa.net/2003/ die meine Geschichte bruchstückweise wiedergeben zu empfehlen.

Heute weiss ich, manches scheint komplizierter als es ist und wiederum manches ist komplizierter als es scheint. So wird jedes sein Weg finden und ich wünscht mir das dies gemeinsam geschehe, Cinzia mit eingeschlossen.

Sumasumarum
Es geschieht unrecht im TransX-Forum, nicht weil einzelne Menschen schlecht sein sollen, sondern weil Gruppendynamiken wirken und, wie so oft die Geschichte zeigte, sich diese bis hin zu ungeheueren Grausamkeiten zu steigern vermögen. Meine Bitte ist es diese destruktive Dynamiken nicht hier her zu importieren. Dieses Forum soll Liebe, Respekt, Achtung und humaner Austausch beherbergen jedoch Kriege in welcher Form auch immer weit von sich weisen.

Liebi Grüessli

Luisa

Biker

#3 Beitrag von Biker » Samstag 12. Februar 2005, 13:41

Hi ihr zwei,

ich weiß, ich kann eure Aussagen verstehen und nachvollziehen. Ich mußte mir einfach mal Luft verschaffen ohne wieder angegriffen zu werden. Nun, ich hab mir Luft verschafft, bin wieder auf dem Boden zurück und habe die Sache sacken lassen.
Transvestiten, Shemales solche ein Tiere gibt’s nicht!
Ich habe nicht behauptet, daß sie Tiere sind. Ich mag es nur nicht, wenn wir TS und wie sie alle heißen mögen, nur auf das sexuelle reduziert werden. Gerade das ist doch der Umstand, warum wir in der Öffentlichkeit immer noch ein schlechtes Bild haben.

Für mich sind die Worte "Shemale" und "dauerhafte prä-OP-TS" ein großer Unterschied. Diejenigen, die dauerhaft ihre soziale Rolle wechseln, egal wie weit die Anpassung erfolgt, sind für mich TS, aber sie handeln nicht aus rein sexuellen Gründen, wie dies Shemales tun. Ich würde eine dauerhafte prä-OP-MzF-TS niemals als "Shemale" bezeichnen.

Erst vor ein paar Wochen hatten wir wieder Gruppentreffen und dort war ein Typ, der Hormone haben wollte. Er wollte Busen, aber unten alles so lassen wie es ist. Er berücksichtigte nicht, daß Hormone nicht halb wirken können, sondern ihre Wirkung im ganzen Körper entfalten. Er wurde grantig, als wir gesagt haben, daß durch die Hormone der Schw*** und die Hoden schrumpeln, wenn auch langsamer als mit Androcur. Dann zitierte er, daß in Pornofilmen die Frauen mit Penis ja auch sehr potent seien. Er erhofft sich durch die Hormone ein feminines Aussehen, aber gleichzeitig auch eine Steigerung der männlichen Potenz. ??? Zum anderen sieht er Pornofilme als die Realität an, wie sie auch im Alltag zu finden ist. Sorry, aber dieser Typ vom Gruppentreffen will wirklich nur sexuelle Phantasien ausleben und er hat sogar gesagt, daß er sich so wie er jetzt ist wohlfühlt und sich auch als Mann begreift. Wozu dann also ne Teilanpassung, wenn er so wie er jetzt ist, mit sich klarkommt?

Ich sehe es nicht ein meine Steuern dafür zu verschleudern, nur damit Menschen ihren außergewöhnlichen (ich bezeichne sie nicht als unnatürlich) sexuellen Phantasien nachgehen können.

Wenn solche Menschen eine Anpassung anstreben, tun sie dies nur aus sexuellen Lust- und Triebgründen. Und ich weigere mich, solche Menschen als TS zu bezeichnen! Durch diesen Typen in der Gruppe, bin ich in meiner Auffassung bzgl. Shemales mal wieder bestätigt worden. Eine prä-OP MzF-TS kann ja ruhig ihr Genital auch in männlicher Manier benutzen, sofern sie es denn möchte, aber der Unterschied zu Shemales ist der, daß die "Teilanpassung" nicht aus reinen sexuellen Gründen vollzogen wird.

Ich kenne sehr wohl eine Shemale, mit der ich hin und wieder Mailkontakt habe und mit ihr verstehe ich mich ziemlich gut. Der einzige Unterschied, sie bezeichnet sich bewußt nicht als TS oder dauerhaft prä-OP-TS. Sondern steht zu ihrem Leben als Shemale und das finde ich bewundernswert.

Lieben Gruß
Basti

Biker

#4 Beitrag von Biker » Samstag 12. Februar 2005, 13:50

Hi Silky,

ich habe den Titel des Threads umbenannt.

Nun, im Prinzip habe ich auch keine Probleme mit den im diesen Thread diskutierten Menschen. Nur reagiere ich ziemlich allergisch darauf, wenn man uns aufgrund schnöder Pornowerbung in die Rotlichtecke und Submilieu schieben will, und nur dagegen wehre ich mich.

Nur weil einige Frauen mit männlichen Genitalien/Männer mit weiblichen Genitalien in der Pornoindustrie arbeiten oder auf den Strich gehen, um sich vielleicht evtl. sogar Geld für die OP zu verdienen, sind dies noch lange nicht alle. Leider ist das Moralverständnis in den Köpfen der BRD-Leute ziemlich konservativ. Gut, es ist lockerer geworden, dank einiger Berichte im Fernsehen, die auf Sensationshascherei verzichtet haben. Aber größtenteils denkt man von uns immer noch, daß wir nichts anderes im Kopf haben, als bezahlte Liebesdienste anzubieten.

Aber solange uns ein Großteil der Gesellschaft als potentielle Prostituierte ansieht, solange distanziere ich mich von solchen Menschen.

Du weißt, daß ich mit der Ideologie von Transident. ch nichts anfangen kann, ich bin dafür, das jeder so leben darf wie er/sie will, egal wie weit ich meinen Körper anpassen lasse. Aber ich lasse mich nicht wegen einigen wenigen von der Gesellschaft in die "Schmuddelecke" schubsen.

Unterm Strich denke ich, wenn Sexualität als solches nicht mehr als schmutziges und dreckiges angesehen wird, sondern als ein natürlicher Bestandteil der menschlichen Natur (Vatikan und Papst lassen grüßen), erst dann werden alle "Varianten" auch ausnahmslos akzeptiert. Zudem die Prostitution das älteste Gewerbe auf dieser Welt ist, und auch ich plädiere dafür, Prostitution als anerkannten Beruf zu akzeptieren.

Wie viele "Normalos" gehen auf den Strich, aber die Gesellschaft verschwendet keinen Gedanken daran, daß aufgrund einigen wenigen dann alle Bio-Heteros/-as auch automatisch auf den Strich gehen würden. Aber bei Transsexuellen tun sie dies. Das ist zumindest meine Erfahrung. Ich wehre mich einfach nur gegen Verallgemeinerung und gegen das alle in einen Topf werfen

Ich persönlich finde zur Zeit, wo alles noch in einen Topf geworfen wird, eine Abgrenzung ohne Ausgrenzung sinnvoll. Erst wenn die Öffentlichkeit kapiert hat, das es automatisch individuelle Unterschiede gibt, und keiner dem anderen gleicht und alles moralisch und ethisch legitim ist, sowohl Sexualität als auch Prostitution (solange sie aus freiem Willen praktiziert wird), erst dann wird auch eine Annäherung untereinander wieder möglich sein.

Mein Lehrer sagte mal ein Sprichwort, daß sich bei mir in vielen Dingen bewahrheitet hat: Distanz schafft Nähe

Ein Beispiel aus Deutschland: Damals wurde Homosexualität als Krankheit und pervers angesehen und man dachte automatisch das TS nur Homosexuelle seien, die eben auch verkappt sind. Dies hatte zur Folge, daß sich TS von Homosexuellen distanziert haben. Es gibt ja auch heterosexuelle TS. Diese Separierung hatte wiederum zur Folge, daß die Öffentlichkeit nachdenken mußte, daß womöglich doch etwas dran sein könnte, daß die Orientierung nichts mit TS zu tun hat.

Mittlerweile hat ein Großteil der BRD-Bevölkerung gepeilt, daß Homosexualität keine Krankheit ist und das Homosexuelle genauso Treue- und Liebesfähig sind wie Heteros/-as auch. Die Möglichkeit zur eingetragenen Lebenspartnerschaft bestätigt es.

Nun, da ja jetzt der Großteil weiß, daß Homosexualität keine perverse Krankheit ist und mit TS nichts zu tun hat, und sich die Orientierung bei TS genauso verhält wie bei Nicht-TS, wird die Bereitschaft von Homosexuellen und TS wieder größer, miteinander zusammenzuarbeiten und gemeinsam für Toleranz und Akzeptanz zu werben. Daraus ist auch ein großer Teil der "Queer-Bewegung" entstanden, die ich sehr befürworte.

Und wenn sich dieses Umdenken in der Gesellschaft auch auf TS in Verbindung mit "Shemales/Hefemales" (extra in Anführungszeichen! ausweitet, erst dann wird auch wieder eine Annäherung in den eigenen Trans*-Reihen möglich sein.

Ich hoffe, ich konnte es verständlich machen, auf was ich hinaus will, wenn nicht einfach fragen.

Einen lieben friedlichen Gruß
Basti

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#5 Beitrag von Luisa » Samstag 12. Februar 2005, 13:57

Werter Basti

So scheint es, als wären Partnerin und Partnerin, Luisa und Silky, wieder mal ein Herz und ein Gedanke. In diesem Sinne möchte ich nicht mehr viel anfügen zu den vorhandenen Texten.

Wer mich kennt weiss das ich eine oft sehr wortgewaltige manchmal mit Metaphern überladene Sprache verwende. Dies kann in der Tat zu Missverständnissen führen. So sei ich versucht Missverständnisse an dieser Stelle klärend zu erläutern.

Transvestiten, Shemales solche ein Tiere gibt’s nicht!

Ein vielleicht etwas irreführenden Untertitel obwohl ich diesen klar vom Texte zu unterscheiden versuchte. Jener Titel basiert auf das bekannte Zitat von "Kant" welches lautete "So ein Tier gibt’s nicht". Jener Text sollte die Unfähigkeit der Menschen beschreiben über gewisse Denkensstrukturen hinaus zu erkennen das Weiteres möglich ist. So etwa waren auch Giraffen Tiere auch wenn dies der Beobachter verleugnete nur weil diese nicht in sein Denkenskorsett zu passen schienen.

"Westbeam" übernahm dies Zitat Jahre später als er in einem Radiointerview gefragt wurde was den Tekkno sei. In Sinne von, Tekkno solch ein Ding existiert nicht antwortet er damals mit dem Satz "So ein Tier gibt’s nicht"

Meine sehr gewagte und zweifelsohne etwas missverständliche Interpretation bezieht sich auf die Unfähigkeit gewisser Gruppen zu anerkennen das es sehr viel ausserhalb jener möglichen Denkkonstrukte gibt und das diese als mögliche Bereicherung betrachtet werden sollen  und nicht aus dem Möglichen zu verbannen sind.

Es sei, hier abschliessend, auch mein Hauptanliegen eine Vereinigung entgegen jeglichen Ausgrenzungstendenzen zu erzielen. Die Speziesvielfalt werte ich als kostbarer Reichtum einer lebenden Gesellschaft und nicht als Abwertung meiner selbst. In diesem Sinne seien mir persönlich separatistische Tendenzen innerhalb der TG-Szene absolut zu wieder. Zumal auch ich gesellschaftlich integriert leben möchte. Es gibt kein legitimer Grund mich in eine  Randgruppe Zurückgedrängen zu lassen auch wenn ich eine sehr individuelle Lebensform anstrebe.

Liebi Grüessli

Luisa

Biker

#6 Beitrag von Biker » Samstag 12. Februar 2005, 14:01

Zum anderen wird jede Frau von Männern als Sexualobjekt angesehen. Somit könnten alle Frauen Prostituierte sein. Zudem gibt es auch Menschen die nicht all zu klug sind, die Mehrheit davon ist männlich, die meint das einfach alles mit Sex zusammen hängt. Also eine Frau ist zum Popen da, und wenn sie sich hübsch anzieht will sie es ja eh. Diese Diskriminierung der Frauen und Transsexuellen kommt somit nur von der männlichen Seite der Gesellschaft. Und genau diese Klientell sind die Hauptkonsumenten von solchen Pornos mit Shemales. Nur zugeben würden diese Menschen es nie das sie gerne mal eine Shemale haben wollen. Auch hier wird das Angebot von der Nachfrage gesteuert. Es ist wie bei einem Gottesstaat die prinzipiell die Frauen bestraft weil es den Herren der Schöpfung nicht passt wie sich die Frauen benehmen. Also ich denke das es gerade die Männer sind die hier umdenken müssten und nicht wir die dieses Gedankengut und Moralvorstellung übernehmen sollen um uns anzupassen.
Das ist sehr interessant. daran hab ich gar nicht gedacht. *rotwerd* Stimmt, es sind da fast nur die Männer, die so denken. Danke für den Hinweis.

Dann möchte ich mich berichtigen. Es ist nicht die Gesellschaft, sondern ein Großteil der Männer.

Nun ich möchte ehrlich sein und etwas berichten, was mir in dieser Hinsicht den Angstschweiß auf die Stirn treibt.

Es war noch zu Zeiten während meines Umstieges, aber schon in anfänglicher Hormonbehandlung. Es war an einem schönen warmen Sommertag, als ich mich wie gewöhnlich auf den Weg zu meinem Stammimbiss (Pizzeria, Döner)  machte. Während des Weges sprach mich der Sohn einer dortigen Mitarbeiterin an und sagte mir im Vertrauen, daß Person XYZ mich beschuldigt, ich hätte mich an einem Kind vergangen, daß im gleichen Hause wohnt wo auch der Imbiss ist.

Natürlich versuchte ich die Sache zu klären und habe die Person, die mich beschuldigt hat zur Rede gestellt. (Die Personen wußten um meine TS bescheid) Es geschah wie es kommen mußte, ich wurde zusammengeschlagen. Ich sei pervers und ein Kinderschänder. Nun nach diesem Erlebnis machte ich mich heulend auf den Weg zur Mutter des Kindes und berichtete ihr alles, was mir vorgehalten wurde. Ich hatte einen Nervenzusammenbruch und hatte bestimmt 30 min. am Stück an der Schulter dieser Mutter geheult. So fertig war ich mit meinen Nerven. Als ich mich wieder etwas beruhigt hatte, sagte sie mir, daß ich am Nachmittag nochmal zu ihr kommen solle, da ihr Kind noch bei der Person sei, die mich beschuldigt hatte.

Ich also am Nachmittag wieder hin und unter Tränen wieder alles erzählt. Es hat sich dann herausgestellt, daß dem Kind von dieser Person etwas eingeredet wurde. Es war jemand ganz anders, der das Kind lediglich in die Büsche geschubst hat. In die Büsche schubsen oder sich an Kinder vergehen ist für mich ein großer Unterschied. Nun denn, daß Kind hat sich bei mir entschuldigt und wir konnten die Sache zu meinen Gunsten aus der Welt schaffen. Es gibt also doch noch Gerechtigkeit auf dieser Welt.

Ich möchte einfach nur nicht wieder als Kinderschänder dargestellt werden. ( Der besagte Personenkreis wird ja auch noch von unwissenden Menschen als Kinderschänder dargestellt. Man müsse Kinder von solchen Menschen fernhalten, da sie die Kinder und Jugend verderben würden. So eine Aussage finde ich traurig und diskriminierend, denn "Shemales" "Hefemales" sind KEINE Kinderschänder!

Es ist ein Fluchtverhalten meinerseits, daß ich mich von diesen Menschen fernhalte. Eine Flucht, die aus meiner Angst herrührt, nicht wieder als Kinderschänder tituliert zu werden. Ich bin in dieser Hinsicht sehr emotional geworden, eben wegen meiner Erfahrung. Selbst mit der Annäherung zu Lesben habe ich sehr lange gebraucht. Ich habe lange gebraucht, meine diesbezüglichen Ängste zu relativieren und nicht alle Lesben über einen Kamm zu scheren.

Wenn jemand einen Bankraub begeht, werde ich mich nicht als harmloser Zuschauer draußen hinstellen, denn es könnte passieren, daß man auch mich zu den Bankräubern zählt, als ein Komplize, der dazu da war, draußen Schmiere zu stehen. (Doofes Beispiel, dies aber nur um meine Angst erläutern zu können).

Rein sachlich betrachtet weiß auch ich, daß der besagte Personenkreis nichts verwerfliches macht. Meine Emotionen jedoch scheuen diese Menschen, aus Angst davor, durch die Unwissenheit der Umwelt und vor allem der Männer und deren Gedankengut über "Shemales", als Kinderschänder bezichtigt zu werden. Selbst TK spricht unverhohlen von einer Sexsekte, was absolut nicht der Realität entspricht. Wir sind KEINE Sexsekte!

Im Gegensatz zu Transident.ch gebe ich meine persönlichen Ängste offen zu.

Lieben Gruß
Basti

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#7 Beitrag von Luisa » Samstag 12. Februar 2005, 14:03

Werter Basti

Ich danke zu solch ehrlichen Worten. Zu schätzen vermag ich mutige Menschen  Dein Text bewies mir Deinen Mut und Deine Stärke. So zeige sich auch hier dass wir alle sehr individuelle Geschichten, die unser denken prägten, durchlebten.

Liebi Grüessli

Eine nach einem scheiss stressigem Arbeitstag hundemüde Luisa

Biker

#8 Beitrag von Biker » Samstag 12. Februar 2005, 14:09

Hi Luisa,

danke für Deine aufmunternden Worte, das tut gut.

Ich bin halt bei diesem Thema sehr empfindlich. Hinzu kommt, daß ich nicht nur als Täter beschuldigt worden bin, sondern wegen meiner TS selber fast vergewaltigt worden bin. Und das von einem "guten" Freund, der mich durch einen Vorwand zu sich gelockt hat.

Die Aussage von mir, daß ich nicht schwul sei und keine Frau, war ihm egal. Er sagte nur noch: "Du warst aber mal eine und jetzt zieh Dich aus!" Bemerkenswerterweise hat er sich gerade so einen "Shemale-Porno" angeschaut. Ja ja, von wegen gemeinsam Geburtstag nachfeiern und über Elvis Presley plaudern. *Leidenschaftlicher Elvis-Fan ist - schwärm*

Ich bin nur noch in Panik aufgestanden, habe ihn weggeschubst und bin nach Hause gerannt. Er hat mir noch "Schlampe" hinterhergerufen!!! Meine Fresse: Wir sind doch kein sexuelles Freiwild, was denkt sich dieser Arsch denn???? Ein Wunder, daß ich mich auf dem Nachhause-Run nicht bekotzt habe und nicht gestolpert bin, so schnell bin ich gerannt, als ob ich um mein Leben gerannt wäre.

Solche Erfahrungen lassen sich nicht von heute auf morgen verarbeiten und ich habe noch immer damit zu kämpfen. Und nur deswegen distanziere ich mich von diesen Menschen, da ich Angst vor einem erneuten Übergriff habe (in gewaltlicher und sexueller Hinsicht) und Angst davor habe, wieder mal als Täter bezichtigt zu werden. "Shemales" werden sehr oft als sexuelle Täter bezichtigt und auch nicht selten vergewaltigt, und vor beidem habe ich eine tierische Angst. Ich vermeide bewußt solche Situation, die mich in den Augen von vielen Männern als sexuelles Freiwild oder Täter erscheinen lassen.

Ich wünsche Dir eine angenehme Nachtruhe.

Ich muß jetzt erst mal von diesem Thema Abstand nehmen, denn das hat mich emotional etwas down gemacht.

Lieben Gruß
Basti

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