Transgender, ganz, besonders anders.

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Luisa
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Transgender, ganz, besonders anders.

#1 Beitrag von Luisa » Dienstag 6. Dezember 2005, 18:05

Liebe Forumsgemeinschaft

Obschon, tausendmal in etlichen Foren publiziert, möchte ich Euch die wunderschöne "Wir sind für dich da_Aufklärungskampagne" der Stadt München nicht vorenthalten.

Gemäss Plakat sind wir: Ganz. Besonders. Anders. Welch wahre und liebenswerte Worte hier die MacherInnen von der Koordinationsstelle für Gleichgeschlechtliche Lebensweisen http://www.muenchen.de/koordinierungsstelle, zu wählen vermöchten.
Gestaltet wurden die Poster von der Städt. Berufsfachschule für Mode- und Kommunikationsgrafik München.

Liebi Grüessli

Luisa
"Wir sind für dich da!"

Eine vorbildliche Aufklärungskampagne startet die Stadt München. Unter der Überschrift "Wir sind für Dich da" werden Poster zu den Themen gleichgeschlechtliche Lebensweise und Transgender demnächst in Schulen und anderen städtischen Einrichtungen zu finden sein.

Die Idee, schon bei Kindern und Schülern Interesse, Verständnis und Offenheit für diese Themen zu fördern ist in Deutschland sicher richtungsweisend.
Hier das Poster zum Thema "Transgender":
Bild
Auf der genannten Webseite http://www.wirsindfuerdichda.org/posteraktion.html können dieses und die anderen Poster heruntergeladen werden.
Die Verantwortlichen vieler deutscher Staädte sollten sich diesem Beispiel öffnen und anschließen.

Wo Fahrt aufkommt ist jedoch auch Gegenwind zu spüren. Dieses neue Selbstbewusstsein gefällt nicht allen.

Fundamentalistische Christen erregen sich über die Kampagne und eröffnen einen Kulturkampf.
Nach Kritik der Rechtsaußen-Zeitung "Junge Freiheit" erzürnte sich auch das fundamentalistische Christen-Portal kreuz.net. Aber auch das seriösere, gemäßigte kath.net meldete Kritik an und verkündete einen Protestaufruf der "Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis in Bayern" (KSBB). Das "aufdringliche Motto" (Wir sind für dich da) werbe geradezu für ein Leben als Homosexueller, so die KSBB. Daher ruft die Organisation Christen auf, gegen die Aktion Einspruch zu erheben. "Es bedarf einer breit angelegten christlichen Koalition gegen diese Auswüchse und für ein Aufwachsen unserer Kinder in Würde und Freiheit von derartigen Belästigungen", schrieb der Vorsitzende der KSBB, Andreas Späth aus Sachsen bei Ansbach, laut kath.net in einem Rundbrief.

Die Kritiker erzürnt auch, dass die CSU keinen Widerstand gegen die Plakate leiste. Im Münchner Rathaus habe es keinen Protest gegen das Vorhaben gegeben, das bayrische Kultusministerium habe sich gar ausdrücklich für die Anbringung der Plakate ausgesprochen. Die seien "kein Problem", wird das Ministerium zitiert, das den Berichten zufolge auch noch empfahl, Homo-Aufklärungsgruppen in die Schulen einzuladen, auch um HIV-Prävention zu betreiben.

( Quelle u.a. Queercom )

Andrea
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#2 Beitrag von Andrea » Dienstag 6. Dezember 2005, 18:22

Werte Luisa

Obwohl es bereits sicherlich in etlichen Foren publiziert wurde habe ichs hier das erste mal gesehen.

Welch wirklich schöne und gut gemachte Aufklärungsklärungskampagne, die Formulierung find auf dem Plakat find ich wirklich sehr treffend und gut gewählt,da ja jede von uns irgendwie ja besonders anders sind.

Grüässli
Andrea

Dina
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#3 Beitrag von Dina » Dienstag 6. Dezember 2005, 19:22

Gute Sache diese Aktion.

Wenn bloss nicht immer diese Fundis motzen würden. Sollen sie doch vor ihrer eigenen Türe wischen - oder biblisch gesprochen, den Balken aus ihrem eigenen Auge ziehen, bevor sie sich um den Splitter in unserem kümmern.

Dina

Sowas nervt mich einfach. :(
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Andrea
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#4 Beitrag von Andrea » Dienstag 6. Dezember 2005, 19:46

Dass sich die Fundis daran stören, ist keinefalls verwunderlich denn durch diese Kampagne der Stadt München könnte einige Menschen zu einem offenen und toleranten Weltbild und Umgang bewogen werden und dies wollen sie um keinen Preis.

Denn dann könnten die Fundis sprichwörtlich mit ihrem Klischees und völlig veralteten Weltbilds zur Hölle fahren da sie eh nur noch ein paar wenige ernst nehmen würden.

Ich denke das einzige dass ihre Einstellung vielleicht ändern könnte wäre eine Transsexuelle als Päpstin

Dina
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#5 Beitrag von Dina » Donnerstag 8. Dezember 2005, 10:45

Eine TS als Päpstin, das würde zumindest bei evangelikalen Fundis auch nichts nützen... :wink:

grüessli Dina
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#6 Beitrag von Andrea » Donnerstag 8. Dezember 2005, 19:14

Naja dann muss halt dort noch nachgewiesen werden dass ein Apostel vergessen wurde und dieser 13. ein(e) TS war :wink:

Dina
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#7 Beitrag von Dina » Freitag 9. Dezember 2005, 16:24

Das werden sie nicht glauben,das steht nicht in der Bibel...
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#8 Beitrag von Andrea » Freitag 9. Dezember 2005, 17:46

Naja nur weil es dort drinn steht muss es ja nicht heissen dass es nicht so war zur Zeit als die Bibel gschrieben wurde hat keiner von denen gelebt also es könnte doch sein dass gewisse Dinge stimmen aber andere von der Kirche frei erfunden worden sind vor ein paar Jahrhunderten

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Luisa
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#9 Beitrag von Luisa » Samstag 10. Dezember 2005, 16:58

Liebe Transpersonen

Sorry wenn ich mich als Unwissende gleich mal in eine Religionsdiskussion einklinke doch es dünkt mich, das meine Meinung hier von Substanz sein könnte.

Ich glaube kaum dass es von Relevanz wäre wenn statt der 12 Apostel sich nun 13 in der Zahl, von denen 1 Transe, in den Religionsschriften tummeln würden. Zu oft wurden jene so genannten Heiligen Werke zu Gunsten einer möglichen Interessengemeinschaft gedeutet. Es wäre durchaus im Rahmen des Möglichen das jener 13. Apostel als der Verräter, Unruhestifter oder als die Verkörperung des Bösen schlechthin, von einigen an der Macht sitzenden beschrieben geworden wäre. Die Folgen wären für uns verheerend gewesen. Es sei, in diesem Zusammenhang, nicht zu vergessen dass auch Frauen in der Bibel vertreten sind und doch könnte sich solch ein Frauenverachtendes Buch genannt Malleus Maleficanum in Religionsgelehrtenkreisen über etliche Jahrhunderte hinweg a) als Rechtswerk halten und b) zur Ermordung einiger 100 000 Menschen beitragen.

So denke ich das nicht die Helligen Schifften reformwürdig sind, zumal diese auf einer langen Überlieferungskette beruhen, sondern deren Interpretation. All jenes niedergeschriebene ist Teil unserer Kultur und an uns Menschen liegt es die richtigen Schlüsse aus Niedergeschriebenen zu treffen. So find sich mach Malleus Maleficanum (Hexenhammer) Exemplar in so mancher BDSMler Bibliothek nicht unbedingt als Inspirationsquelle sondern hauptsächlich als Mahnmal einer nie wiederkehrend dürfenden Geschichte.

Die Geschichte lehrt uns das nicht nur Hass und Zerstörung unter den Religionsgemeinschaften herrschte. Es gab durchaus auch Zeiten in denen die Anhänger der 12 Apostel, die Jünger des Propheten Mohamed oder die Reisenden auf den Spuren von Sintarta friedlich zusammenlebten. Dementsprechend war die Toleranz allen anderen Lebensformen gross. So wurden etwa uns Zweigeschlechter in jene Zeitepochen innerhalb etlichen Gemeinschaften heilende Kräfte zugesprochen.

Heute leider, bedingt durch einige Kriege, Palästina, Irak, in denen sich starke religiöse Polarisierungen abzeichnen, ist vermehrt auch unter Christen religiöser Fundamentalismus zu spüren. Während sich religiöse Fanatiker im Osten C4 um den Bauch wickeln erleben im hiesigen Kulturkreis Christlichfundamentalistische Gruppen, die ein erstaunliches Gewaltpotential an den Tag legen, einen regen Zulauf. Es tut mich in diesem Sinne nicht verwundern dass auch dieser Papst, Papst Benedikt XVI, ein Opus Dei Mann ist.

Respekt und Achtung allen Religionsgemeinschaften gegenüber schafft letztlich auch für uns ein Klima des friedlichen Zusammenseins. Wichtig scheint mir dass wir permanent präsent sind in der Öffentlichkeit nur so kann unsere Existenz als gültig und legitim anerkannt werden. In diesem Sinne tut die Stadt München ein vorbildliches Projekt lancieren welches auch anderswo Schule machen wird. Das da sich der selbsternannte Christliche Dschihad Opus Dei und CO melden tut liegt, meiner Meinung, nach auf der Hand. Wichtig indes ist es sich zu zeigen auch denen gegenüber. Noch viel wichtiger, meiner Meinung, nach ist es ein klares nein zum Krieg zu artikulieren.

Mögen wir hier aller Religionsgemeinschaften friedlich Zusammensein.
Allen, wünsche ich in diesem Sinne, einen schönen 3. Advent.

Liebi Grüessli

Luisa
Die ausschweifend wieder mal versuchte die Welt zu retten.

Andrea
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#10 Beitrag von Andrea » Sonntag 11. Dezember 2005, 11:48

Liebe Luisa

Klasse Beitrag.
So was ähnliches in der Art schwebt mir auch Kopf rum, aber zum Glück gibt es ja Mädels die dass hervorragemd zu Tastatur bringen können.

Liebe Grüsse
Andrea

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