Und das haben sie natürlich auch reisserisch illustriert:Nur, auf dem Weg ins gelobte sexuelle Wunderland ging einiges in die Hose. Kinsey und Konsorten haben zwar «Gay Freedom» à la Christopher Street Day oder Geschlechtsumwandlung auf Kosten der Krankenkasse gebracht – aber gleichzeitig die Menschen zutiefst verunsichert.
Super! Ich teile die Einschätzung zwar, dass viele Leute frustriert und verunsichert sind in Bezug auf ihr Sex-Leben, aber das hat ihre Ursache viel eher im Medienhype von MTV bis zu Facts zum Thema, der bewusst eine Barbie&Ken-Welt vorspiegelt, wo es Lust und Sex auf Knopfdruck gibt. Nach meiner Erfahrung ist das (a) weit weg von der Realität und (b) gar nicht sonderlich erstrebenswert. Etwas Rückbesinnung, dass Lust so heisst, weil es etwas ist, das mensch tun will - nicht muss! - kann nicht schaden.
Was Facts aber macht, ist etwas ganz anderes: Überspitzt ausgedrückt sagen sie, die sexuelle Revolution habe überbordende Perversionen à la Sodom und Gomorrha und uns Transis gebracht, die anständigen Füdlibürger jedoch mit Minderwertigkeitskomplexen zurückgelassen. - Das zielt doch ganz eindeutig darauf ab, bei den anständigen Füdlibürgern, die das Gefühl haben, zu kurz zu kommen, Resentiments zu wecken gegen Lesben und Schwule, SMler und Transsexuelle. Und womöglich das Rad der Geschichte zurückzudrehen zu einer neuen Prüderie. Traurig, traurig!