Der neue Mann ist Metrosexuell

Probleme in der Partnerschaft, Outing und Alltag, Kontakte und Beziehungen
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Cornelia_D

Der neue Mann ist Metrosexuell

#1 Beitrag von Cornelia_D » Dienstag 15. Februar 2005, 11:56

Der neue Mann ist metrosexuell

Er rasiert sich Brust- und Achselhaare, diskutiert Probleme aus anstatt sich gleich zu prügeln, geht lieber in drei Museen als zu einem Fußballspiel und benutzt sündhaft teure Tages- und Nachtcremes.

Diese Liste des neuen vorwiegend von der Werbung gemachten metrosexuellen Mannes ließe sich beliebig fortführen. Und dabei spreche ich nicht vom Klischeebild des Homosexuellen, dem oben genannte Eigenschaften gerne angehaftet werden. Nein, der metrosexuelle Mann hat immer die schönsten Frauen im Arm, steht seinen Mann im Beruf, ist ein vorbildlicher Vater und Ehemann und verbringt Stunden im Bad, beim Friseur und bei der Kosmetikerin. Paradebeispiel für den Metrosexuellen ist der 28-jährige Fußballgott David Beckham. Er lackiert sich die Fingernägel, hat ständig eine neue Frisur und trägt auch schon mal die Unterwäsche seiner Frau und die Modefürsten dieser Welt streiten sich um ihn. Fest steht, dass Frauen den neuen Typ mögen. Der Mann, Marke Eigengeruch ist out. Der unrasierte Marlboro-Typ im Karo-Hemd und ungewaschenen Jeans gehört der Vergangenheit an. Nach einer Umfrage der Frauenzeitschrift "Lisa" stehen 77 Prozent der Frauen auf gepflegte Männer mit Bildung, Ausstrahlung und Charme.

Und schon geben fast 70 Prozent aller Männer in Umfragen an, dass sie sich ohne das tägliche Schönheitsritual nicht wohl
fühlen. Ein gefundenes Fressen für die Kosmetik-, Mode- und Accessoirebranche. Allein der Markt für Haarprodukte für Männer hat beispielsweise in den USA bereits einen Umfang von acht Milliarden Dollar erreicht Tendenz steigend auch in Europa.

Ein bisschen irritiert ist die Frauenwelt am Anfang schon, doch findet sie es wunderbar, dass ihr Mann plötzlich aus seiner nach Qualm- und Biergeruch stinkenden Kneipe ausbricht und sich mit ihr in edlen Bistros, feinen Restaurants und In-Bars trifft. Ein weiteres Phänomen des metrosexuellen Mannes ist es, dass sich die Frau mit ihm dort wie mit einer Freundin über Mode, Kosmetik, Inneneinrichtung und Literatur unterhalten kann und sich nicht mehr um seine Garderobe und Körperpflege kümmern muss

jane

#2 Beitrag von jane » Dienstag 15. Februar 2005, 11:57

und die neue Frau?!:(
es dreht sich wieder mal alles um die Männer! Was ist mit der modernen Frau? Wenn eine Frau Fussball spielt, sich Eishockeymatches ansieht, kurze, mit Gelee gestylte Haare hat, sich wenig bis gar nicht schminkt, nie Röcke trägt sondern eher Jeans und Bluse - sich aber sehr wohl pflegt und auch rasiert unter den Armen und an den Beinen - was ist mit DER? Die werden doch auch gleich als Lesben gestempelt! Gibt es für uns auch eine moderne Bezeichnung, die uns ein Gefühl von Akzeptanz verleiht???

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Luisa
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#3 Beitrag von Luisa » Dienstag 15. Februar 2005, 11:59

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Werte jane

Alles soll seinen Platz innehaben und so kreiert der Mann eben Unworte um mögliche soziokulturelle Eskapaden, in einem starren System, zu begründen. Kreativität sei in Bahnen zu lenken den es gehört sich nicht das Mann so genannt weibliche Attribute lebt. Die Rollen sind verteilt und sollen in dieser Form erhalten bleiben also müssen neue Begriffe her die alles wieder ins rechte Lot rücken und doch nichts aussagen. Metrosexuell ist eines dieser linguistischen Gesellschaftsabfallprodukte die in gewissen Köpfen als Erklärung für allfällige Genderidentitäts-Unsicherheiten herumgeistert.

Lasset uns schlauer sein um nicht den patriarchalischen Wortkonstruktionen auf den Leim zu gehen. Leben wir was wir für richtig erachten ohne uns in ein Wörtchen zwängen zu lassen. Der Begriff Metrosexuell kann meiner Meinung nach definitiv eingestampft werden.

Des Weiteren erübrigt sich, meiner Meinung nach solch geistreiche Begriffe wie etwa Neuer Mann oder Neue Frau. Ich bin 38 Jahre neu eindeutig neuer als eine Person die 60 Jahre neu ist und doch können die Gedanken einer nicht so neuen Frau viel Fortschrittlicher sein als jene der Neuen Frau.

Liebi Grüessli

Luisa

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