offizieller Aufruf - Protestaktion Springer(Berlin, 19.7.13)

Probleme in der Partnerschaft, Outing und Alltag, Kontakte und Beziehungen
Antworten
Nachricht
Autor
Benutzeravatar
ZeroPassing
Zobel
Beiträge: 125
Registriert: Donnerstag 12. März 2009, 18:34
Wohnort: Berlin 65
Kontaktdaten:

offizieller Aufruf - Protestaktion Springer(Berlin, 19.7.13)

#1 Beitrag von ZeroPassing » Dienstag 16. Juli 2013, 14:20

Was BILDet ihr euch eigentlich ein?

Am Dienstag schrieb die BILD mal wieder einen Hetzartikel über Beate Schmidt, wegen mehrfachen Mordes angeklagt.

Wegen dieser Morde glaubt die Zeitung, das Recht auf geschlechtliche Anerkennung dieser Frau mit Füßen treten zu dürfen. Da sie seit 22 Jahren im Gefängnis untergebracht ist, wird ihr die Möglichkeit auf juristische Anerkennung als Frau versperrt.

Die BILD verspottet sie als „rosa Riesen“, stellt sie als Damenwäsche tragendes männliches Monster dar, das sich einer „Geschlechtsumwandlung“ unterziehen will.

Damit soll den Leser_innen eine Gesellschaftsordnung in die Köpfe gehämmert werden, die weder menschengerecht noch demokratisch-freiheitlich ist: Diskriminierungsschutz, Anerkennung im eigenen Geschlecht, Menschenwürde und Freiheit von Schikane, all das soll offensichtlich nur für Menschen gelten, die sich nichts zu Schulden kommen lassen, im „richtigen“ Körper zur Welt kommen
(was richtig und falsch ist, erklärt uns selbstverständlich auch die BILD) oder das nötige Kleingeld bzw. Elternhaus aufbringen, um sich optische Anpassungen an die Schönheitsnorm sofort leisten zu können, die andern haben sich über-anzupassen, unterzuordnen, alles gefallen zu lassen, was sind denn auch Grundrechte?

Dabei ist es nirgends auf der Welt allzu schwer, die Anerkennung als Mann bzw. Frau verweigert zu bekommen oder aus anderen Gründen nicht ins Konzept des braven, angepassten „Normalbürgers“ zu passen. Und nicht nur in Deutschland kann man wegen Schwarzfahrens, BtMG-Verstoßes, sogar unabsichtlicher Sachbeschädigung im Gefängnis landen, wo man dann nach Meinung der BILD nicht mehr anerkennungswürdig ist und oft keine Chance auf eine Korrektur des Vornamens und der offiziellen Anrede hat.

Sexismus, insbesondere gegen als „transsexuell“ fremdbezeichnete, Hetze und das bewusste Schüren von Feindbildern ist typisch BILD, aber leider nicht nur dort Gang und Gäbe und führt nicht selten zu Hassverbrechen, Selbstmorden Stigmatisierter und sozialer Ausgrenzung. So beging im Mai eine englische Lehrerin Selbstmord, nachdem sie mehrfach von einem sexistischen Reporter der „Daily Mail“ öffentlich verspottet, ihr Umfeld so gezielt
gegen sie aufgehetzt worden war. Ihr „Vergehen“: Sie wurde mit einem Penis geboren.

Regelmäßig werden weltweit Menschen getötet, misshandelt oder zusammengeschlagen, weil die TäterInnen sie für keine echten Frauen/Männer, minderwertig oder gar störend halten. Regelmäßig werden Frauen bedroht, verprügelt, ermordet die, nachdem sie (oft unfreiwillig) angebaggert wurden, von den Tätern z.B. wegen ihrer Stimme für Männer gehalten werden. Die Zahl solcher Hassverbrechen steigt weltweit an und die Täter fühlen sich oft im Recht.. Dieses Denken wird mit jedem Artikel, in dem Menschen nicht in ihrem Geschlecht anerkannt, sogar für ihr angebliches „Anderssein“ verspottet und vorgeführt werden, geschürt und als korrekt und normal bestätigt.

Darum fordern wir:

- Eine öffentliche Entschuldigung der BILD-Zeitung bei Beate sowie allen geschlechtlich
falsch zugewiesenen, trans* und inter* Personen, deren Würde immer wieder durch
menschenverachtende, sexistische Hetzartikel (z.B. „Polizist nennt diese schöne
Transe Herr mit schönen Titten“) mit Füßen getreten wurden und werden

- Eine Rüge des Presserates und besseren Schutz vor diskriminierenden, sexistischen
Hetzartikeln in den Medien

- Eine selbstbestimmte, dem Diskriminierungsschutz gerechte Medienberichterstattung
ohne verallgemeinernde und herablassende Schubladen, Zuweisungen und
Geschlechtermärchen („die Frau die zum Mann wurde“), weil wir selbst am besten
wissen, wer wir sind, welche Worte die richtigen für uns sind und welche uns Probleme,
Schikanen und Vorurteile schaffen

- Die rechtliche und sonstige Anerkennung JEDES Menschen in seinem/ihrem/*
Geschlecht zu jeder Zeit und ohne lange Schikaneverfahren, Sonderbedingungen,
„Zuckerbrot und Peitsche“ Spiele und Zwangs-“Therapie“maßnahmen.(s. dt.
„Transsexuellengesetz“ und internationale Krankheitskataloge DSM/ICD)

- Eine lückenlose Bestrafung und Ächtung aller Medien, Einzelpersonen und
Institutionen, die die geschlechtliche Selbstbestimmung und den
Diskriminierungsschutz dargestellter Personen und Gruppen, egal ob minderjährig
oder volljährig, straffrei oder verurteilt, verletzen oder ignorieren und dadurch Hass,
Vorurteile und soziale Ausgrenzung nachhaltig fördern

- Selbstbestimmte und vorurteilsfreie Aufklärung an Schulen, Universitäten und
Medieninstituten, am besten durch selbst von geschlechtlicher Fehlzuweisung
Betroffene

- Dass wir ohne Nachteile, Entzug unserer Grundrechte und ewig lange
(Diskriminierungs-) schutzlose Wartezeiten über unsere Körper und unser öffentliches
Geschlecht entscheiden dürfen (in einigen anderen Ländern, z.B. Argentinien, längst
selbstverständlich), unsere Gleichberechtigung endlich ernst genommen wird

- Das sofortige Verschwinden genitalsexistischer (Penis = Mann, Vagina = Frau,
„biologisches Geschlecht“, „Geburtsgeschlecht“, „normale/richtige“
und„behandlungsbedürftige/falsche Körper bzw.Menschen) und heterosexistischer
Propaganda („homo/bi/poly ist etwas besonderes, erklärungsbedürftiges, hetero
dagegen normal“) aus allen öffentlichen Räumen, Medien und Institutionen, denn wir
wollen Gleichberechtigung und Akzeptanz statt Angst, Spott und Körperhierarchien.



Bitte unterstützt uns bei unserer Kundgebung am Freitag, 19.Juli um 17h
vor dem Axel Springer Verlagshaus
(Axel-Springer-Straße 65, 10969 Berlin, U6 Kochstraße), mit Transpis, Redebeiträgen (bei Interesse schreibt mich einfach an, ausgenommen im Namen staatlicher Verbände und Parteien), Kreatität und/oder eurer Solidarität!


Zara Paz (Sexismus genervte Einzelperson, die einfach mal spontan diese Kundgebung anmeldet)
two biological sexes = one manmade lie
http://antigenitalistischeoffensive2013.tumblr.com/

Benutzeravatar
ZeroPassing
Zobel
Beiträge: 125
Registriert: Donnerstag 12. März 2009, 18:34
Wohnort: Berlin 65
Kontaktdaten:

Re: offizieller Aufruf - Protestaktion Springer(Berlin, 19.7

#2 Beitrag von ZeroPassing » Donnerstag 18. Juli 2013, 23:00

two biological sexes = one manmade lie
http://antigenitalistischeoffensive2013.tumblr.com/

Benutzeravatar
ZeroPassing
Zobel
Beiträge: 125
Registriert: Donnerstag 12. März 2009, 18:34
Wohnort: Berlin 65
Kontaktdaten:

Re: offizieller Aufruf - Protestaktion Springer(Berlin, 19.7

#3 Beitrag von ZeroPassing » Samstag 7. September 2013, 20:22

http://antigenitalistischeoffensive2013 ... tikel-rede

Im Juli schrieb die Bild mal wieder mehrfache gezielte Hetzartikel gegen Beate Schmidt, die wegen Mordes angeklagt ist und von der Bild regelmäßig als der „rosa Riese“ verspottet wird.

Wie auch andere Medien nutzt die BILD regelmäßig sämtliche Vorwände, um Personen, die aus dem normativen Raster des „angepassten unauffälligen Deutschen“ fallen, vorzuführen und an ihnen jeweilige Hetz-Exempel gegen die ihnen zugeteilten stigmatisierten Personengruppen (z.B. italienisch, nicht weiß, nicht heterosexuell, drogenkonsumierend, auffällig angezogen, körperlich nicht dem normativen Raster des eigenen Geschlechts entsprechend) zu statuieren, Menschen gegen diese Personengruppen aufzustacheln und ein stereotypes, stigmatisierendes Schubladendenken in den Köpfen der Leser_innenschaft zu verankern, aus dem nicht selten direkt Hass, Ausgrenzung und Diskriminierungen resultieren.

Beate, die seit 22 Jahren im Gefängnis untergebracht ist, wird die Möglichkeit auf juristische Anerkennung als Frau versperrt. Die BILD verspottet sie als „rosa Riesen“ und „männliches Damenwäsche tragendes Monster“.

Den Leser_innen soll eine Gesellschaftsordnung in die Köpfe gehämmert werden, die weder menschengerecht noch demokratisch-freiheitlich ist: Diskriminierungsschutz, Anerkennung im eigenen Geschlecht, Menschenwürde und Freiheit von Schikane, all das soll offensichtlich nur für Menschen gelten, die sich nichts zu Schulden kommen lassen, im „richtigen“ Körper zur Welt kommen
(was richtig und falsch ist, erklärt uns selbstverständlich auch die BILD) oder das nötige Kleingeld bzw. Elternhaus aufbringen, um sich optische Anpassungen an die Schönheitsnorm sofort leisten zu können, die andern haben sich über-anzupassen, unterzuordnen, alles gefallen zu lassen, was sind denn auch Grundrechte?

Im Mai beging eine englische Lehrerin Selbstmord, nachdem sie mehrfach von einem sexistischen Reporter der „Daily Mail“ öffentlich verspottet, ihr Umfeld so gezielt gegen sie aufgehetzt worden war. Ihr „Vergehen“: Sie wurde mit einem Penis geboren.

Regelmäßig werden weltweit Menschen getötet, misshandelt oder zusammengeschlagen, weil die TäterInnen sie für keine echten Frauen/Männer, minderwertig oder gar störend halten. Regelmäßig werden Frauen bedroht, verprügelt, ermordet die, nachdem sie (oft unfreiwillig) angebaggert wurden, von den Tätern z.B. wegen ihrer Stimme für Männer gehalten werden. Die Zahl solcher Hassverbrechen steigt weltweit an und die Täter fühlen sich oft im Recht.. Dieses Denken wird mit jedem Artikel, in dem Menschen nicht in ihrem Geschlecht anerkannt, sogar für ihr angebliches „Anderssein“ verspottet und vorgeführt werden, geschürt und als korrekt und normal bestätigt.

Die Antigenitalistische Offensive veranstaltete deshalb eine Kundgebung vor dem Axel Springer Hochhaus in Berlin. Ihr hört einen Zusammenschnitt der Rede von ZP.
two biological sexes = one manmade lie
http://antigenitalistischeoffensive2013.tumblr.com/

Antworten