DS das Spiel mit der Macht

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Luisa
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DS das Spiel mit der Macht

#1 Beitrag von Luisa » Dienstag 15. Februar 2005, 20:10

DS, das Wort setz sich zusammen aus dem Begriff Domination und Submission. Eine Beziehungsform die weit über das Schlafzimmer hinausreicht und , auch wenn dies viele Pseudodoms vergessen mögen, eine Beziehungsform die nur auf der Basis der Liebe funktioniert. DS-Partnerschaften leben von einer Vielzahl Regeln und Ritualen die sich in einer freiwillig gewählten stark hierarchischen Struktur meist vom dominanten Part ausgehend konstituieren. Eine Beziehungsform die sich letztlich nur in den Ritualen von konventionellen Beziehungen unterscheidet und doch eine Form die innerhalb der Unspektakularität des Alltags viel Intensität an Gefühlen zu Tage fördert.

Eine Liebesform die oft von sogenannten BDSMler, meiner Meinung nach, zu unrecht weit überschätzt wird im Glauben das DS und letztlich TPE die absolute Form von BDSM "Bondage, Discipline, Domination, Submission, Sadomasochism" ist. Doch letztlich nur eine Liebesbeziehung vielleicht eine Liebesbeziehung mit mehr Intensität als "Nicht-DS-Beziehungen"
Für mich ist DS ein wichtiger Faktor in meinem Leben doch er ist nicht der einzig verbindliche Faktor nur Rahmen wie ich meine Liebespartnerschaften gestalten möchte und wie ich innerhalb dieser Partnerschaften den Alltag Leben möchte.
Letztlich LIEBE.

Oft vermisse ich in etlichen Beiträgen zu diesem Thema der Faktor Liebe. All die Autoren unzähliger Beiträge zu DS vergessen immer wieder, ohne Liebe wäre es gänzlich unmöglich eine DS-Beziehung zu leben. Die Beziehungsform würde zu einer Menschenrechtsverletzung verkommen.

DS, gewiss, ein Spiel mit Macht und Unterwerfung ein Spiel vollbespickt mit Symbolen und Ritualen wie wir sie, die einen mehr die anderen weniger, aus Strafvollzug, Machtmechanismen bis hin zur Folter (AI-Berichte) kennen. Wäre hier nicht die Liebe als treibenden Motor so würde nur unrecht stattfinden. Unrecht das es zu verurteilen gilt.

Nun packt mich heute kein schlechtes Gewissen wenn ich Silky in Ketten lege, mit Reitgerten auf sie schlage oder verlange das sie um Erlaubnis bittet um aufs Klo zu gehen den ich weis sie liebt mich so wie ich Kalle und Franz liebte als ich Sub war was ich im tiefsten Herzen noch immer bin.

DS, die gelebte Liebe in der Macht und Ohnmacht seinen festen Platz inne hat.

DS, eine Beziehungsform die leider viele falsch zu verstehen scheinen.

DS, ein Auto-Politikum des schlechten Gewissens?

Liebi Grüessli

julchen
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#2 Beitrag von julchen » Dienstag 15. Februar 2005, 20:15

Hallo Luisa, :)
Ich bin Julian, TG, und neu im Forum.
Dein Beitrag zu DS hat mich sehr berührt.
Warum?
Naja- es ist genau die Beziehungsform, die ich immer leben wollte, aber nicht konnte. :(
Ich würde so gern mal wirkliche Erfahrungen machen. Mich selbst begleitet SM schon seit meiner Kindheit in Phantasie und Selbstbefriedigung.
( sorry.. ich kenn die Szeneausdrücke noch nicht different genug)
Ich steh auf Unterorgnung in der Liebe und beim Sex.
Mag es beherrscht zu werden und steh auf spanking usw.... das Wort Rollenspiele mag ich nicht so, denn ich möchte Unterordnung und Dominanz nicht als Spiel sondern als Ausdruck der Liebe sehen, nicht nur beim Sex, auch im Alltag....
Blos das Problem dabei- ich konnte es, wie gesagt, nie wirklich ausleben.
Meine Partner haben es mir zuliebe mal mitgemacht- aber das hat irgendwie nicht echtes.
Mein neuer Freund kann mit dem allen überhaupt nichts anfangen. ( bin beim flirten auf seine dominant wirkenden augen reingefallen (grins) )- ne, ich hab mich eben verliebt...
Aber um ehrlich zu sein, ich hab mich schon immer in Männer verliebt die zumindest irgendwas dominantes hatten... instinktiv- nur mit SM, oder DS konnten sie nie wirklich was anfangen. Mein Freund kann so dominant gucken, und er geht so dominant- liebevoll mit seinen Hunden um ( ist Hundetrainer gewesen) , dass ich mir manchmal wünsche ich wäre einer von denen...
Aber wie vergisst man seine sexuelle Neigung ?
Und warum ist das alles für mich eigentlich schon immer mehr als nur Sex?
Tja....
Werde es wohl nie erfahren.
Mein Freund ist tierisch eifersüchtig, und so kann ich nichtmal eine offene Beziehung mit ihm führen, und es ausprobieren, wie es mit einem richtigen Top wäre.
Ich glaube auch ich wollte das gar nicht- ich wünschte mir er .....
So- jetzt hab ich mir meinen Frust von der Seele geschrieben....
Wie geht mein Wunsch nach Unterordnung und Beherrschtwerden ( gerade auch von dem Mann , den ich liebe...grummel) blos aus meinem blöden kleinen Schädel???
Geht das überhaupt?

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Luisa
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#3 Beitrag von Luisa » Dienstag 15. Februar 2005, 20:18

Hallo Julian (klingt Spanisch)

Das meist komplexe an DS-Beziehungen ist das oft ein starke Vertrauensbasis anwachsen muss. Die Partner müssen sich sehr genau kennen und letztlich musst Du dich sehr genau kennen. DS auch eine Beziehungsform die viel Intensität und Nähe beinhaltet. Somit glaube ich das DS-Beziehungen wachsen müssen und das sich beide Partner sich ausserhalb von BDSM sehr gut verstehen müssen um so eine DS-Beziehungsform einzugehen.
Ich hab oft den Fehler gemacht das ich auf der Suche nach einem Partner mich zu sehr auf die sexuellen Präferenzen fixierte. Ich erkannte oft zu spät das eine Vielzahl von Interessen ein Stück weit harmonieren müssen um so eine intensive Beziehungsform leben zu können. BDSM hat Grunde genommen eine relativ kleinen aber alltäglichen Stellenwert in einer DS-Beziehung.
Ich brauchte viele Jahre um den Reiz und Lust diese Beziehungsform zu entdecken. Jahre in denen ich Bedürfnisse und Grenzen auslotete um sie heute in Harmonie zu meinem tagtäglichem Leben zu erfahren.

Lieber Julian, leben kannst Du alles sobald Du es als Bedürfnis formulierst hast doch Geduld sei eine Tugend die viele Wege öffnet und solch eine Intensive Beziehungsform wie etwa DS bedingt viel Geduld mit sich selber und mit dem Partner. Freue Dich über gelebte Erfahrungen auf dem Weg zu Deinen irgendwann einmal gelebten Träumen.

Mehr über meine Einstellung zu DS und die Form wie ich es mit Franz zusammen lebte auf http://www.luisa.net/sm2/index.html

Liebi Grüessli

Luisa
PS: Ich kenne auch keine Szenenausdrücke. Ist auch nicht von Nöten um sich zu lieben, denke ich.

julchen
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#4 Beitrag von julchen » Dienstag 15. Februar 2005, 20:27

Hallo Luisa.

Gerade hab ich mir mit Interesse deine Seite angesehen.
Irgendwie weis ich gar nicht wirklich, was ich antworten soll....
Wundere dich bitte nicht, wenn Gedankenchaos dabei rauskommt.
Wiedermal erinnerte mich so viel an meine eigenen Träume - und irgendwie tat das weh.
Du hast Recht, mit dem was du schreibst... Liebe ist das Wichtigste, und Vertrauen...
das werde ich auch in einer konventionellen Beziehungsform finden...
Und Geduld... wenn es denn irgendwann sein soll, werde ich es vielleicht einmal leben können, was ich mir erträumt hatte-
Mich tiefer hingeben können, gerade mit einem Menschen, den ich liebe, der mich liebt , meine Grenzen austesten zu können.
meinen eigenen sturen Kopf einmal jemandem ausliefern, dem ich vertraue und ihn bestimmen lassen.
Schmerz als Zeichen der Liebe, ihm gehören dürfen, geachtet, geliebt aber sein Eigentum, ihm dienen dürfen, meine Enscheidungsfreiheit in seine Hände legen....
Tja... vielleicht sind das wirklich nur Träume, die ich zu wichtig nehme....Ich habe oft darüber nachgedacht, warum ich in einer solchen Beziehungsform leben wollte. Warum ich nicht nur auf den sexuellen Aspekt dabei sehe, sodern vor allem auf den miteinander gelebten Alltag...
Klar- ich habe keinerlei Erfahrung, und was ich dir schreibe sind nur wirre Gedanken, die durch meinen Kopf gehen....
Was bedeutet das alles für mich?
Warum hat diese Neigung bei mir schon im Alter von 5 Jahren begonnen?
Ich habe Sex darüber entdeckt, dass ich mich selbst geschlagen habe, und mir vorgestellt habe es wäre andere Mensch, der mich straft..
Hab mir bei jedem Vergehen selbst "Strafpunkte" gegeben, und die Züchtigung dann später je nach
"Missetat" durchgeführt... Es war diese Ausgeliefert sein, und das Spiel mit der eigenen Angst.
Doch irgendwann hat etwas in mir begriffen, dass ich es nur selbst bin... nicht ein Mensch der mich dominiert und achtet... und da ging das nicht mehr wirklich.
Ich habe plötzlich aufgehört, wenn es zu sehr wehtat, ( vorher konnte ich es bis dorthin treiben dass ich dicke Strimen hatte)....
War es vielleicht der Wunsch nach Halt und Führung?
War es der Wunsch Grenzen gesetzt zu bekommen, die ich ein mal nicht umgehen kann? ( ich bin stur und freiheitsliebend, habe mich eigentlich als Kind selbst erzogen...)
War es testen zu wollen wie viel Schmerz ich ertragen kann?
Das irgendwie erlösende Gefühl mich einmal wirklich unterzuornen und nicht selbst verantwortlich zu sein?
Vielleicht schreibst du jetzt, das alles passe nicht auf DS, vielleicht denkst du sogar ich habe irgendeinen psychischen Schaden...
Aber ich will eben darüber sprechen...
Suche selbst nach den Gründen.
Mir ist auf deiner Seite aufgefallen, dass du immer wieder provoziert hast, ( wer vergisst schon zehnmal den Zucker im Kaffee...)Bei mir wäre das so, dass ich anfangs aus Auflehnung sehr ungehorsam wäre. Ich glaube selbst ohne es zu wollen. - Um mich zum Gehorsam zu bringen müsste man mich ersteinmal wirklich unterordnen.
Hat fast etwas damit zutun, dass ich mir meinen Willen einmel brechen lassen möchte, ohne Hintertürchen, ohne das Gefühl jederzeit ausweichen zu können...Ich glaube ich wäre in einer solchen Beziehung anfangs sehr sehr schwierig, bis er es geschafft hätte, dass diese extreme Auflehnung in mir aufhören würde und in vertrauenvolles Hingeben überginge....
Mit einem Mann, der mich nicht liebt, den ich nicht liebe könnte ich mir das in der Form nicht vorstellen.

Es macht mich irgendwie traurig das nie erleben zu können- denn ich wollte nicht nur eine neue Seite des lebens kennenlernen, es war mehr für mich- ... vielleicht verstehst du warum ?

Aber wenn ich einem Menschen liebe, dann denke ich nicht daran mich irgendwann vielleicht von ihm zu trennen, dann wünsche ich mir am liebsten den Rest meines Lebens mit ihm zu verbringen !Und ich liebe meinen Freund wirklich.
Auch mit dem Wissen, dass ich dafür diese Dinge aufgeben muss, nie erleben werde. Da nutzt auch Geduld nichts, denn er könnte mir niemals wehtun, Für ihn gibt es Unterordnung und Dominanz, Züchtigung und Führung in einer Partnerschaft nicht.
Das muss ich akzeptieren. Darum stelle ich die Frage, wie vergesse ich diese Vorstellungen ?
Wie kann ich lernen zu akzeptieren, dass Liebe auch auf gleichberechtigter Basis wunderschön ist ?
Wie lerne ich es anzunehmen, wenn er mir sanft oder etwas deutlicher Ratschläge gibt, und mich freiwillig an diese halten ?
Irgendetwas in mir arbeitet darauf hin, indem ich mich auflehne zu provozieren, und von ihm Grenzen zu bekommen...
Obwohl ich weis, ich würde dies nur akzeptieren ohne selbst trotzdem alles in der Hand zu halten, wenn dies Grenzen mit körperlicher Gewalt gezogen würden...
Tja... es ist eben nicht nur das Gefühl sexuell erregt zu sein, wenn ich Petschenhiebe sehe, Fesselungen, dominante Augen, die keinen Wiederspruch zulassen....
Irgendwie ist das bei mir, vielleicht weil es in der frühen Kindheit wurzelt etwas das mich mit ausmacht.

Aber... Was sagte ich ? ich will nicht immer meinen Willen bekommen ?Sex mal beiseite... ist es nicht auch eine Art mich zu fügen auf diesn teil von mir zu verzichten ?
Auch irgendwie eine Art tiefe liebe zu zeigen?

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Luisa
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#5 Beitrag von Luisa » Dienstag 15. Februar 2005, 20:33

Lieber Julian

Ich werde nun versuchen meine bescheidene Meinung zu Deinen doch recht vielfältigen Gedanken zu äussern. Vielleicht auch eher wirr doch es sei ein Versuch hier meine Meinung einzubringen.

Die Zeit mit Franz die ich auf der Website "http://www.luisa.net/sm2/index.html" darstellte war vielleicht eines meiner Intensivstem Momente in meinem Leben. Vielleicht diese Erfahrung was ich heute einen gelebten Traum nennen würde und doch war es ein Teil einer Aneinanderreihung verschiedener wichtiger Lebensepochen meiner Person.
Ich bin eine sehr stolze und selbstbewusste Person und ich war gerne Franz Besitz. Ein Widerspruch der kein Widerspruch ist den ich liebte ihn und er liebte mich ein Faktor der leider immer wieder vergessen wird all den WWW Diskussionen.

Oft überkippen sich, je nach, politisch-ideologischer Färbung, die Theorien zu „Sadomasochismus“ und dessen Ursprung im nichts. Ich freue mich dass es uns gibt, die Transidenten die all die Rollenmuster-DS-Theorien gleich nochmals über den Haufen werfen. Leben wir mit dem, das wir nicht alles wissen können und das es kaum Verbindlichkeit in all den verschieden Individuen gibt was eine sinnvolle Theorie möglich machen würde.<

Stück weit Luisas Geschichte
Ich kenne das Einte Ende der Kette schon sehr lange. Dazumal vor 19 Jahren verband diese recht kurze Kette, zwei Glieder, meine beiden Handgelenke, dies meist auf der Fahrt zwischen Kripo-Gebäude Zürich und Bezirksgefängnis Uster. Damals war dies eine eindeutig unfreiwillig gelebte Erfahrung. Eine doch recht heftige Konfrontation mit der Justiz die gewiss einiges an Erinnerungen zurückliess. Wäre ich dazumal Frau gewesen würde heute manche Radikalfeministin die Ursache meiner devoten Neigung in dieser Erfahrung sehen. Doch ich war Mann und ganz und gar nicht devot.

Wenn ich weiter in meinem Leben zurückblättere so werde ich immer wieder eine Faszination fürs fesseln entdecken. Sowohl das gefesselt sein wie auch das aktiv fesseln bereitet mir schon in sehr jungen Jahren, etwa neun, viel Spass. Hier finde ich keinerlei Ansätze die dieses Interesse erklären könnten. Im Gegenteil ich war ein Kind der 68er Ideologie, genoss unendlich viele Freiheiten und lebte bis zu meiner Schulzeit ohne jeglichen Zwang, ganz im Sinne des damaligen Hippie-Zeitgeistes.

Von wo kommt DS?
Ich glaube es gibt keine sinnvolle Erklärung zu einer devoten oder auch zu einer dominanten Veranlagung. Es macht auch kaum Sinn etwas was allen beteiligten grundsätzlich Spass macht minutiös zu sezieren.

So strebe ich heute ein Leben an das bedacht ist meine Bedürfnisse zu optimieren. Bedürfnisse die in Harmonie zur Gemeinschaft wachsen. Das Leben besteht aus Kompromissen und es besteht aus Bedürfnissen das Gleichgewicht dieser beiden Kräfte bringt uns weiter und so erstaunt es mich immer wieder welche neuen Gedankenansätze aus diesem Mechanismus erwachsen können.

Das Sub-Sein eine mögliche Facette?
Im Grunde meines Herzens bin ich Sub so suchte ich nach der Beziehung mit Franz einen Dominanten Partner doch vielleicht waren meine Wünsche zu hoch angesetzt oder mein Ich war und ist noch immer stark an der Person Franz behaftet.
Na ja ich fand keinen dominanten Partner doch stattdessen traf ich eine reizende Sub. Eine Sub die mich fordert, hinterfragt und unterstützt. Eine stolze kluge und interessante Persönlichkeit. Ein Mensch den ich liebe, ein Mensch den ich achte und ein Mensch den ich oft fessle und hin und wieder schlage. Eine Kajira namens Silky die mir die Welt der Gegenseite der Kette öffnet. Mit viel Freude lerne ich Tag für Tag neues in mir kennen. Ich fühle mich, im Alltag, aufgehoben, gefordert und geliebt in Silkys nähe, was viel Neues in mir erwachsen lässt.

Ich weiss nichts und doch bin ich
Ich bin im Grunde meines Herzens Sub und nun bin ich Stolze Besitzerin einer solch wunderbaren Sub. Die Liebe geht oft merkwürdige Wege, wunderschöne Wege und ich freue mich immer wieder über diese Vielzahl neuer Wege die nie zu erschöpfen scheinen.

Erstaunt über die Geheimnisse der Liebe sei vielleicht Offenheit Schlüssel zu allen Träumen, ich weiss es nicht. Vielleicht war dies auch mein Schlüssel um ein intensives Leben zu leben.

Leider, lieber Julian kann ich Dir keine eindeutigen Antworten geben auf all die vielen Fragen die Du stelltest denn auch ich bin letztlich nur Unwissende gegenüber der Kraft und Eigendynamik der Liebe. Doch eines sei klar, wer so offen Bedürfnisse formulieren kann, ist nicht weit davon entfernt diese auch zu Leben um sich selber zu realisieren.

In diesem Sinne
Viel Glück beim leben Deiner Träume, die es wert sind gelebt zu werden.

Liebi Grüessli

Luisa

julchen
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#6 Beitrag von julchen » Dienstag 15. Februar 2005, 20:36

Liebe Luisa,

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort
Sie hatte irgendwie etwas Versöhnliches für mich.
Du hast Recht, die Frage Woher sollte man nicht stellen, wenn man damit glücklich ist. zudem lässt sie sich sicher nicht verallgemeinern. Als ich noch ein Mädel war hatte ich erfahrungen, die sich mit den deinen in der JVA entfernt ähneln. Ich war noch sehr jung ( 14)... habe wohl darum nie erlebt wie es ist wirklich ins Gefängniss zu kommen, aber man hat mich eingesperrt und misshandelt weil ich mit einer kleinen Menge Drogen aufgegriffen worden war. Zudem hatte ich in dieser Zeit auch mit unfreiwilligem Missbrauch und Gewalt zu leben... Tja... darum hast du Recht, man sollte nicht fragen. Ich hab oft das Gegenteil gedacht.. die Veranlagung kommt nicht, wie deine zitierte Kampflesbe gesagt hätte hiervon, sondern hätte hierdurch doch eigentlich zerstört werden müssen...
Vergewaltigung, Demütigung, und weggeworfen werden wie Müll... das ist etwas ganz anderes für mich.
Darum hat es auch nichts mit meinem Devotsein zu tun.
Dennoch hat man mich oft gefragt wie ich das - die Traumata, die geblieben sind und mein Devot sein, das ja schon lange vorher entstanden war unter einen Hut bring. Aber ich glaube du verstehst das.
Ich bin stolz darauf, dass mich diese Männer nicht soweit kaputt machen konnten, dass ich diesen Teil meiner Persönlichkeit verlor.
Aber Ok... genug überlegt :-)
Dass du heute als dominanter Part lebst, zeigt wirklich die schönen und unvorhersehbaren Wege der Liebe.
Obwohl ich hauptsächlich devot bin, könnte ich mir soetwas für mich irgendwann theoretisch auch vorstellen. Man vereint ja so viele Seiten in sich...
Leider kann ich gerade nicht lange schreiben, weil ich noch weg muss. Aber sei froh.. ich hätte dich wahrscheinlich wieder zugetextet :-)
Das Fazit, dass ich aus deinen Worten geschlossen habe war für mich, dass es wirklich etwas schönes ist man selbst zu sein, und dass man dies nicht mit langen Analysen des Warum kaputtreden sollte..
Geduld war ein wichtiges Wort, und Liebe....
Ich derke schon, dass ich verstanden habe.

Vielen Dank für die aufbauenden Worte, Julchen

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