Langzeitbondage das Dauerthema aller BDSM-Foren
So soll auch in diesem Forum mein Senf zur Langzeitbondagegeschichte nicht fehlen. Grundsätzlich stellt sich mir erstens die Frage was unter Bondage verstanden wird, insbesondere wie restriktiv den die Fesselung sein sollte und zweitens wie lange den nun Langzeit den nun zu definieren ist, 1 Stunde, 1 Tag, 3 Monate. Der Begriff "Langzeitbondage" wirkt auf mich wie ein Schlagwort das quasi den Wettbewerb unter Subis eröffnen soll, frei nach dem Motto wer es am längsten aushält in der jeweiligen Fesselung. Sorry, ein Wettbewerb der eh schon verlorenen ist wenn man bedenkt das Japanische Gefangene in der Todeszelle oft monatelang mit auf dem Rücken gefesselten Händen zu leben haben.
In all den Beträgen die ich bis jetzt zu lesen bekam war doch immer wieder der kompetitive Gedanke unter Doms ein recht zentrales Kriterium. Wo ein fingiertes Fachwissen doch etwas zu kurz kam und mögliche interessante Aspekte zum Thema eher vermisste.
Ich glaube die Mutter aller Faktoren um ein für beide Partner erfüllendes Spiel zu gestallten ist eine gute alte Kommunikation.
Oder andersrum: Ich liebe meine Partnerin also bin ich bedacht ihr im Grunde genommen kein Leid zukommen zu lassen. Klar ist weiter das dass was im AI-Bericht zu lesen ist nicht annähernd dies ist was ich meiner Liebenden antun möchte. Somit bekommt der Faktor Kommunikation eine Zentrale Bedeutung. Dies soll nicht zwingend nur eine verbale Kommunikation sein, es gibt ja bekanntlich auch Knebel. Eines der wichtigsten Künste an der Bondage ist das interpretieren der Vielfalt gesendeter Signale des gefesselten Gegenübers. Klar ist, das es viel wichtiger ist auf feinste Reaktionen zu achten bei einer in Hogtie gefesselten von der Decke hängenden und mit Klebeband geknebelten Person als bei einer Sub die lediglich Fussketten trägt und so ohne Probleme die meisten Aufgaben im häuslichen Alltag erfüllen kann. Somit muss ich ganz klar relativieren. All jene die behaupten in Hogtie-Stellung auf dem Fussboden zu schlafen und dies auch noch als Genuss bezeichnen sind schlicht Schwätzer. Die Eigenerfahrung lehrte mich 3 Stunden sind ziemlich limit alles andere bewegt sich in Richtung Folter. Andersrum trug ich in meiner Zeit als Subi oft übers Wochenende ununterbrochen Fussschellen an den Füssen was teils mühsam war doch im Bereich das aushaltbaren.
Wer glaubt dass all die oft so spektakulär wirkenden Fesselungen wie sie etwa auf "http://www.insex.com dargestellt werden, auch über Stunden auszuhalten sind der täuscht sich mächtig. Oft müssen die Models nur über wenige Minuten solche Stellungen ertragen bis das Bild steht. So ergeben sich doch sehr drastische Unterschiede was Langzeitbondage anbetrifft. Ich würde nie meine Aufmerksamkeit der Fesselpartnerin gegenüber abwenden bei einer anspruchsvollen Suspension-Bondage. Doch bei meiner in Fussschellen steckende Sub kann ich beruhigt zur Arbeit gehen. Ich weiss im Falle eines Notfalls wären Fussfesseln kaum eine Einschränkung um die Wohnung zu verlassen oder sonst was.
Liebi Grüessli
Luisa|