Bondage, Gedanken und Erlebtes
Die Kunst der Betonung des Körpers anhand von gekonnt angelegen Seilen und die Machtergreifung des Gegenübers durch geschicktes fesseln.
Bondage eines der meditativsten Spielarten die ich kenne im BDSM-Bereich.
Wie ich dazu kam
Das Fesseln als Spielform entdeckte ich schon in frühester Jungend. Dazumal mit etwa 7 genoss ich es meine Schulkameradinnen zu fesseln oder auch mich fesseln zu lassen. In meiner Pubertätsphase verbannte ich diese Themen weit in den Phantasiebereich zurück. Sei es einerseits weil ich oft mit Strafverfolgungsbehörden zu tun hatte und da den Faktor Zwang deutlich zu spüren bekam oder nur deswegen weil solche Gedanken bei Heranwachsenden schlicht Tabu waren. Ich versuchte meine mögliche Faszination fürs fesseln zu verbannen und es als negative Lust die es nie geben darf abzutun.
Erst die Rekrutenschule, die ich mit 22 absolvierte, liess diese Gefühle wieder von neuem entfachen. Eine solch kompakte Vereinigung junger Männer vermöchte den Spieltrieb enorm zu fördern und viele in mir gebildete Tabus niederzureissen. So machte sich in mir wieder die Faszination des Fesselns breit. Vielleicht war es mein schon damals etwas feminines Aussehen was meine Leidensgenossen dazu bewegte mich zu fesseln oder vielleicht war es schlicht meine Willigkeit gegenüber dem laufenden Spiel was letztlich dazu führte das ich oft „Fesselopfer“ war und auch Spass daran hatte.
Später lernte ich meine sehr offene und verspielte Partnerin Amporn kennen. Mit ihr erprobte ich zahlreiche Bondageformen, die ich auf etwelchen Fotografien entdeckte, aus. Über die Jahre hinweg erkannte ich zunehmend die künstlerisch mythische Dimension an Bondage, insbesondere die Japanische Bondage in all ihren Variationen öffnete neue sehr kreative Formen. Ich begann zu experimentieren in Zusammenarbeit mit Fotografen und aufgeschlossenen Menschen entstand die Website http://www.ateliereisen.ch . Ich suchte Formen und Wege des Fesselns zu ergründen
und schweisste selber dem Mittelalter inspirierte Fesseln zusammen die ich zeitweise mit mässigem Erfolg über die Website zu verkaufen versuchte. Immer wieder bewegte mich der Gedanke Macht und Kontrolle über jemandem zu haben und immer wieder erlebte ich selber das Gefühl des ausgeliefert seins.
Wie stehe ich Heute zu Bondage
Bondage eine intensive sinnliche Verschmelzung zweier Menschen um im Wechselspiel mit Macht und Hingabe was zu schaffen das die Form eines jeden vervollkommnet. Wo sich Ästhetik, Meditation, Hingabe und Liebe begegnen entsteht manchmal Bondage. Momente die leben durch die Veränderung, durch die Zeitlosigkeit und die erwachende Sinnlichkeit.
Bondage aber auch Momente Nichtstuns und doch sein, des mit sich geschehen lassen und doch erleben. Sich Spüren bis ins letzte Glied, sich geborgen fühlen im Ungewiss.
Bondage, sicherlich kein Thema für ungeduldige.
Bondage
Stückweit Ursprungsgeschichte und Inspirationsquelle oder was nie sein darf.
Macht, Unrecht und Tod
Ein Stück Japanisches Mittelalter das vielen Menschen auf sehr grausame weise das Leben kostete.
Oder, eine Besatzungsmacht die im asiatischen Raum die ihre Lust befriedigte und dadurch abertausende Opfern schaffte.<br><br>Oder, ein Propagandamittel um, in Form des in Hogtie-Stellung gefesselten und auf der Motorhaube liegenden Plünderers, darzustellen wer Herr und Meister ist im Irak.
Oder, die Kreativität eines Geheimdienstes namens Mosad, der ständig neue ausgeklügelte Verhörtechniken entwickelt und damit eine nie endende Spirale der Gewalt antreibt.
Schlicht die Erkenntnis
Gefesselte Menschen sind Könige und Königinnen alles andere sind Menschenrechtsverletzungen.
Menschenrechtsverletzungen gilt es zu verurteilen, immer und überall.
Liebi Grüessli
Luisa