Auf der Suche nach einer Lösung für ein Problem von mir (dazu später) bin ich auf dieses Forum gestossen, habe hier einige Beiträge gelesen und mich schlussendlich entschieden, hier um Rat zu fragen, weil ich etwas anstehe.
Zuerst kurz zu mir. Unterdessen 25 Jahre alt. Geboren als Mann und damit eigentlich nicht unzufrieden aber auch nicht wirklich ganz glücklich. Um es mit Begriffen der Trans-Thematik auszudrücken, bin ich wohl ein Transgender, zu dem am besten der Begriff Zisidentität passt (ein anscheinend kaum verbreiteter Begriff (an der Anzahl Resultate bei Google gemessen), jedoch der bisher passendste von allen). Ich kann mich weder mit der männlichen noch mit der weiblichen Geschlechterrolle identifizieren. Dies ist aber nicht ein besonders grosses Problem für mich, da ich mich in diesem Zwischenbereich nicht unwohl fühle. Vielleicht hat das damit zu tun, dass ich gut gelernt habe, damit umzugehen bzw es in meinen Alltag einzubauen.
So habe ich einen sehr androgynen Körperbau (nicht auf die Ausprägung der Geschlechtsmerkmale bezogen), mit dem ich grundsätzlich sehr zufrieden bin (BMI: 18 - war mal bei 16,5 (ohne Essstörung)). Haare lasse ich mir seit 2001 wachsen (reichen unterdessen bis etwa in die Mitte des Rückens - Ziel ist bis zur Hüfte). Ohrschmuck trage ich in Form von Piercings (Bauchnabelpiercing lasse ich mir in den kommeden Wochen mal stechen). Beine und Arme werden regelmässig (mehr oder weniger) epiliert. Und Crossdressing betreibe ich häufig - aber immer nur dezent, so dass ich problemlos damit rumlaufen kann. ZB im Sommer häufig normale (Männer-)Hose und Girly-Shirt dazu. Einen Männerrock trage ich auch gelegentlich im Ausgang - wobei hier noch anzumerken ist, dass ich in Kreisen verkehre, in denen Crossdressing nichts ungewöhnliches ist. Luisa weiss wahrscheinlich, welche ich meine, warst nämlich auch schon an einer unserer Veranstaltungen und bist mir sogar vor die Fotokamera gekommen
(Fotografieren ist übrigens auch eines meiner Hobbys).Weil ich in mancher Hinsicht ein verspielter Mensch bin, spiele ich auch gerne mit den Geschlechterrollen. So kann es auch vorkommen, dass ich zwischendurch wieder mehr Lust auf Mann habe und mir für kurze Zeit gewisse Partien der Gesichtsbehaarung etwas länger wachsen lasse. Aus diesen Gründen ist eine GAOP für mich kein Thema. Als Kind hatte ich zwar manchmal das den Wunsch (wie alt ich damals war, weiss ich nicht mehr genau - wahrscheinlich höchstens 10) einen Mädchenkörper zu haben und bildete mir ein, dass dies über Nacht geschehen kann, wenn ich es mir ganz fest wünsche. Heute ist das nicht mehr so intensiv der Fall - vielleicht weil ich, wie beschrieben, Wege gefunden habe damit umzugehen.
Das war's erst mal zu mir selbst, mehr fällt mir grad nicht ein.
Nun zu meinem angesprochenen Problem. Ich möchte dem ganzen noch etwas mehr Ausdruck verleihen, weil es für mich auch Bestandteil meiner Lebenseinstellung ist. Dazu hätte ich gerne und zweiten - und zwar weiblichen! - Vornamen. Ich habe einige Stunden im Internet nach Material und Vergleichsfällen gesucht, konnte aber nur vage Anhaltspunkte und keine klaren Antworten finden. Das war zuweilen sehr frustrierend, weil mir die schweizer Gesetzgebung immer wieder als überbürokratisiert und realitätsfremd erscheint (nicht nur hinsichtlich der Namensrechte). Wenn man dieser Quelle glauben schenken kann, wäre aufgrund der Aussage "Die Wahl weiterer Vornamen unterliegt keiner staatlich - sexistischen Reglementierung" zumindest in Österreich das ganze kein Problem. Auch in diesem Thread und den dortigen Links konnte ich keine Antwort finden, hier ebenfalls nicht. Was meinen Fall von vielen anderen unterscheidet, ist die Tatsache, dass ich nicht meinen ersten Vornamen (aka Rufnamen) ändern lassen, sondern lediglich einen zweiten haben möchte.
Wäre super, wenn mir hier jemand weiterhelfen kann.
