Möchte hallo sagen...ich bin Danielle

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Danielle_B
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Möchte hallo sagen...ich bin Danielle

#1 Beitrag von Danielle_B » Mittwoch 4. April 2012, 00:01

Hallo Zusammen.

Bin ganz neu hier,darum möchte ich die gelegenheit ergreifen und mich kurz vorstellen, ich bin die Danielle.
Der Nahmen sagt euch nichts... Da es mein richtiger Nahem ist.
Lange ist es her als ich ab und zu bei Eurem Stamtisch verweilen durfte.... als unscheinbare Maus in schriller Begleitung... Damals hiss ich Alexandra... und war eine Tv... das dachte ich damals jeden Fals.
In der letzen Zeit ist es ein bischen still geworden um mich da ich eigentlich nicht mehr so oft in Ausgang gehe...
Mitlerweilen ist es mir klar geworden das ich nie eine Tv war und das es auch nicht Sexuel motiviert war... wie es halt so ist , braucht es halt manchmal das ganz grosse Drama... leider, bis es Akzeptiert wurde von mir Selbt ,obwohl ich es schon immer geahnt habe.
Und bedeute leider auch sehr viel aufzugeben,besonders wenn man es noch Liebt.
Heute stehe ich dazu Transident zu sein und gehe meine Weg Offiziel ,und Lebe noch im Grenznahen Frankreich.
Bin auch voll und ganz Geoutet bei der Familie,Freund und im Chop.
Ein sehr Steiniger Weg bis dahin... und auch ein sehr Schmerzlicher....
Im Moment bin ich daran mich wieder mehr nach Ausen zu wenden... Wieder Nächte durchzutanzen , einfach zu Leben und ein neues Leben Aufzubauen.
Herzliche Grüsse Danielle.

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Danielle_B
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Re: Möchte hallo sagen...ich bin Danielle

#2 Beitrag von Danielle_B » Mittwoch 4. April 2012, 23:04

Herzlichen Dank Silky für die Herzliche begrüssung und wünsche.

Ich habe es mir fest vorgenommen wieder an Eure Stamtische zu kommen, auch wenn ich selten Pünktlich sein kann.
Ja im Momment bin ich wieder Lebensfoh.... Das Dunkle einfach mal zurücklasen und nach vorne schauen.Ist zwar leicht gesagt.

Herzlichen gruss
Danielle

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Tanja
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Re: Möchte hallo sagen...ich bin Danielle

#3 Beitrag von Tanja » Donnerstag 5. April 2012, 23:15

Liebe Danielle

Auch ich möchte Dich in diesem Forum herzlichst begrüssen!

Du sagst es, "Das Dunkle einfach mal zurücklasen und nach vorne schauen". Wie Recht Du hast!
Hör einfach auf Dein Herz was es Dir zu sagen hat, und nicht auf die Gesellschaft wie sie Dich haben möchte oder erwartet. Ich selber habe viel zu lange auf die Gesellschaft gehört und trauerte oft um die verlorenen Jahre.
Aber wie Du schaue ich heute ebenfalls nach vorne und die Trauer weicht immer mehr einer ganz neuen Lebensfreude wie ich sie vorher nie gekannt habe. Eine solche Lebensfreude wünsche ich auch Dir von Herzen und - mein Rat (nicht das erste mal hier): SEI DU SELBST!

Liebe Grüsse
Tanja
"Men have the strength - but women have the power"

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Danielle_B
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Re: Möchte hallo sagen...ich bin Danielle

#4 Beitrag von Danielle_B » Freitag 6. April 2012, 16:06

Liebe Tanja

Auch ich bereue die verlorenen letzten Jahre.Eigentlich habe ich es ja schon sehr lange gemerkt das bei mir etwas nicht stimmt,schon als Kind und Jugendlicher. Aber manchmal verlauft das Leben einfach in Bahnen oder besser gesagt man hat einfach Normal zu entsprechen auf Biegen und Brechen.Bei mir war es eigentlich nicht die Gesellschaft vielmehr der Soziale Druck was zwar letztlich wieder die Gesellschaft darstellt.
Man wir geboren ,geht in den Kindergarten ,Schule,Lehre und auch ins Militär,versucht sich zu integrieren und dazuzugehören.. in der auch so scheinbar schönen Männerwelt die keinerlei Toleranz zulässt in der Geschlechterrolle. Wie waren doch die Sprüche... das machen doch nur Mädchen,so benimmt sich kein Mann,Du bist nahe am Wasser gebaut,Indianer kennen kein Schmerz.... und was das schlimme war das jeder davon getroffen hat,weil es einfach zutraf.Und überspielt es scheinbar ganz locker Jahrelang ,mit als völlig überzeichnetem Matscho behage das mir eigentlich nie jemand abkaufte.Als Profilierte ich mich mit Leistung und hatte so mein Erfolg und Anerkennung. Und innerlich trotzdem einsam.

Ein Freund hat im nacheinander mal gemeint, so kann einfach kein Mann sein.... da Stimmt etwas nicht und ahnte es.... und wie Recht er damit hatte.

Ja auch ich muss fast wieder lehren Lebensfreude zu haben und auch mal was für sich gutes zu tun. Nach so langer Dunkler zeit. Ich bin Ich und Ich bin wie ich bin und das ist gut so.... Punkt.
Auch wenn das in meinen Ohren etwas Egoistisch tönt.

Lieber Gott,wir sind uns in letzter Zeit viel näher gekommen.
Ich mach Dir nichts mehr vor und Du belehrst mich nicht mehr.So lass mich so wie ich bin.
(Gedicht Konstantin Wecker)

Auch wenn das sehr auf mich zutrifft und ihn auch schätze ,kann ich die Lebenseinstellung vom Konstantin nicht immer gut heissen,auch wenn er ein Kämpfer ist und sich für die schwachen einsetzt... ist er doch ein Selbstherrlicher Mann mit seinen Eskapaden.

Ja es ist mir sehr wichtig sich selbst zu sein und auch erkennbar . Auch das Gegenüber erwartet an eine Person das Sie Echt und Authentisch ist um auch zu wissen können wer Sie ist.Wie soll man sonst je an einer Person vertrauen können wenn es nicht die Person selbst ist ,wo da steht. Ich trage immer den gleichen Schmuck:Ringe,Ohrsteckerchen und mein geliebtes und bedeutungsvolles Kettchen mit Anhänger. Hätte nie gedacht wie darauf geachtet wird,erst als mir mal das mein Psychologin es sagte,es sei ein Stück Identität von mir, der Schmuck .... Lach. Lustig ist im Chop wenn jemand sagt die Person mit dem Perlen im Ohr,wenn sie den Nahmen nicht mehr wussten.
Habe schon noch anderen Schmuck aber wenn ich mal in den Ausgang gehe vergesse ich es einfach,da ich eh immer spät dran bin und es bleibt so wie es immer ist.

Ja viel Kraft auf meinem Weg kann ich gut brauchen... im Moment ist es sehr schwer, nicht der Weg an und für sich, der ist mehr als nur klar. Ein neues Leben zu beginnen ist sehr schwer da es bedeutet vieles aus dem alten Leben aufzugeben und Emotionell nicht so leicht zu verkraften.Doch es bleibt nur eines nach vorne zu schauen und den weg weitergehen......Es ist mein Leben ,meine Zukunft um Glücklich zu sein und vor allem auch Alt zu werden.

Danielle

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Tanja
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Re: Möchte hallo sagen...ich bin Danielle

#5 Beitrag von Tanja » Samstag 7. April 2012, 23:03

Liebe Danielle

Dein letztes Posting könnte auch von mir stammen, so ähnlich waren meine Erlebnisse in der Vergangenheit den Deinen.
Angefangen mit 4 Jahren - so weit reichen meine Erinnerungen etwa - noch völlig im Unterbewusstsein, aber doch bemerkbar, habe ich mich bereits als Mädchen gefühlt und mich auch so verhalten. Nach und nach kam dann der äussere Einfluss des Umfelds zur Geltung und hat versucht, mich quasi auf den "richtigen" Pfad zu bringen. Mit 17 drang das Bewusstsein eine Frau zu sein bei mir erstmals richtig an die Oberfläche. Von damals stammt übrigens auch mein Vorname. Nur hatte ich damals keine Ahnung dass es sowas wie Trans überhaupt gibt (ohne Internet, ohne Google...) und ich dachte ich sei der einzige solche Mensch und total verrückt. Immer war ich zwischen den 2 Welten hin und her gerissen. Ich versuchte einerseits wie Du den anderen gefällig zu sein, andererseits versuchte ich mich selbst zu sein - eben ein weibliches Wesen. Ich konnte damals die Trennung zwischen Körper und Seele noch nicht nachvollziehen. Das kam erst viel später nach und nach und mit dem Internet-Zeitalter kam auch die Erkenntnis dass es eben auch andere solche Menschen gibt.

Heute bin ich 47. Hey, wie ich aus Deinem Profil entnehme sind wir beide genau gleich jung!

Schliesslich begann ich mich vor etwa 5 Jahren im Familien- und engen Bekanntenkreis zu outen. Beruflich traute ich mich noch nicht da ich kein finanzielles Debakel riskieren wollte. So führte ich jahrelang ein Doppelleben. Letztendlich wurde der Leidensdruck aber so stark dass ich letzten Juli alles riskierte und mich gleichzeitig mit Beginn der Hormontherapie auch beruflich outete. Beruflich heisst bei mir vor allem bei meinen Kunden denn ich bin selbständige Informatik-Ingenieurin.

Von da an ging alles sehr schnell. Anfangs beschaffte ich mir die Hormone selber, im November liess ich ein Gutachten am Unispital Zürich erstellen damit ich Zugang zu einem Rezept erhielt. Im Februar 2012 folgte die offizielle Vornamensänderung. Und schliesslich wird am 21. Mai meine GaOp bei Dr. Daverio in Lausanne stattfinden.
Naja, ich habe lange genug gewartet und bin nun froh, dass alles so schnell und ohne die geringsten Probleme abläuft. Ich habe bis heute keine einzige Diskriminierung erlebt - weder von meinen Kunden noch von Behörden oder Verwandten/Bekannten oder von sonst wem in der Öffentlichkeit. Es sind erst 8 Monate vergangen seit meinem endgültigen Outing aber es kommt mir heute bereits wie eine Ewigkeit vor, als wäre ich schon immer die Frau xxx gewesen.

Das - sich selbst sein - dass war früher nicht so selbstverständlich. Immer wieder habe ich beim Zusammensein mit anderen Leuten so etwas wie eine unsichtbare Wand zwischen mir und den anderen gespürt. Ich spürte förmlich dass da was war und das spürten die anderen auch. Heute ist mir klar was das war. Andere nahmen mich äusserlich als Mann wahr und das passte nicht zu meiner emotionalen Ausstrahlung. Die merkten dass mit mir was nicht in Ordnung war und ich hatte grosse Schwierigkeiten, Zugang zu den Menschen zu finden. Dabei konnten die ja nichts dafür. Es lag an mir, aber das war mir lange Zeit nicht klar und ich dachte, niemand mag mich. So distanzierte ich mich von selbst immer mehr, nahm keine Einladungen mehr an, und so weiter...
Ich hielt den Druck dieser unsichtbaren Wand einfach nicht aus und ich fühlte mich jeweils als wäre ich in einer anderen Dimension und das Leben floss einfach so an mir vorbei ohne mich daran teilhaben zu lassen.

Mit meinem Outing war dieses Gefühl schlagartig weg. Heute werde ich von den Menschen mit einer Herzlichkeit aufgenommenen und wie selbstverständlich als Frau wahrgenommen dass es mich manchmal emotional ziemlich stark berührt - im positiven Sinn. Das gibt Selbstvertrauen und Lebensfreude!

Liebe Grüsse
Tanja
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