Uni Spital Zürich


Mächte hier meine Erfahrung von den letzten 11 Monate mal ins Forum stellen wie es mir am Uni-Spital Zürich ergangen ist! Hoffe, dass es einigen von Euch etwas nützt oder sogar etwas bringt evt. denen die erst am Anfang von ihrem Weg stehen!
Im Oktober 2001 hatte ich dort meine erste Sitzung mit einem Ernährungspsychologen! Bitte fragt mich nicht was ein Ernährungspsychologe mit dem Thema Transsexualität zu tun hat, wie ich aber ziemlich schnell herausgefunden hatte, fehlten zu diesem Zeitraum die Spezialisten und der einzige damals war Hr. Dr. Hepp wo sich eigentlich mit diesem Thema beschäftigt. OK, muss hier aber Fairerweise sagen, der damalige Psychiater hat mir sehr geholfen und ich habe mich auch bei ihm wohl gefühlt und trotz allem hat er etwas über das Thema Transsexualität verstanden. Im März 2002 hat er mir nach rund 8 Sitzungen mitgeteilt, dass er mich nicht mehr weiter betreuen wird, da er für 2 Jahre in die USA gehen wird. War damals eigentlich einen Tiefschlag für mich. Mir wurde an der letzten Sitzung mit im noch mein neuer Psychiater vorgestellt Hr. Dr. Krämer! Es hat sich hier aber leider auch herausgestellt, dass er eigentlich nur nebenbei Transsexuelle betreut und eigentlich auch aus der Ernährungspsychologie kommt. Der Wechsel selbst, ja ging eigentlich von dem her mehr oder weniger reibungslos über die Bühne. Es hat aber 1 bis 2 Sitzungen benätigt bis wir uns kennengelernt hatten! Mitte Juli 2002 habe ich dann langsam aber sicher mal nachgehackt, wie es weitergehen soll, bezüglich wie er die nächsten Schritte sieht, wann ich mit der Hormonbehandlung anfangen kann. Da er leider aber keinen Entscheidungskompetenz hat kännte er mich dies nicht sagen. So was kännte nur Hrn. Dr. Hepp entscheiden! Mit ihm hätte ich im Juni 2002 einen Termin gehabt, der leider verschoben worden ist "vom Nachmittag auf den Vormittag", nur leider habe ich nichts von dieser Terminverschiebung erfahren. Ja, und somit musste ich halt jetzt ca. 1 ¸ Monate warten, bis ich wieder einen Termin bei ihm hatte. Noch nebenbei erwähnt, am Anfang meines Weges hat man mir mal gesagt, dass Hr. Dr. Hepp mal einfach so in eine Sitzung rein schauen wird. Dies ist leider nie geschehen, ich hatte nur einen Termin mit ihm und dass war ganz am Anfang! Hier würde ich jeder / jedem raten, dass man da auch evt. mal nachhacken sollte wann so ein Termin zustande kommen kännte! Bei mir jedenfalls war es so, dass mich die ganze Sache verunsichert hat und mir so Gedanken durch den Kopf gegangen sind, jetzt entscheidet hier jemand über dich, der dich erst zweimal gesehen hat und sonst nicht gerade viel von Dir weis! Diese Unsicherheit hat mich dann zu einem Schritt bewegt, dass ich mir noch einen zusätzlichen Termin bei einer Psychotherapeutin in Zürich verschafft habe. Dieser wäre eigentlich erst Mitte September gewesen, aber wie es halt der Zufall haben wollte, konnte ich kurzfristig Mitte August zu ihr gehen, da ein Termin frei geworden war! Aus ihrer Sicht gesehen, gab es eigentlich keinen Grund, dass ich nicht den nächsten Schritt machen kännte! Hier muss ich dazu sagen, dass diese Psychotherapeutin auch mit dem Uni-Spital zusammen arbeitet. 3 Tage später hatte ich dann noch einen Termin mit meinem Psychiater am Uni-Spital! Und jetzt kommt der Hammer, dieser hat mir bei diesem Termin mitgeteilt, dass es seit Ende Juli Anfangs August in Fragen Transsexualität am Uni-Spital ein Art Kompetenz-Zentrum gib! Geleitet wird dies durch Hrn. Dr. Hepp. Als Nebenstellen sind noch weitere Psychiater & Assistenzärzte mit eingebunden. Sinn und Zweck soll sein, dass die Betreuung und Begleitung der Personen verbessert wird. Ebenfalls will das Uni-Spital das Verfahren einführen so wie es in Deutschland und an Deutsche Uni-Spitäler wo Transsexuelle Personen in Behandlung sind praktizieren! Letzte Woche wo ich den Termin mit Hrn. Dr. Hepp hatte wie es jetzt bei mir weiter geht, habe ich dann noch erfahren, dass in Zukunft an die betroffenen Personen auch Fragebägen verteilt werden zum ausfüllen! Dies sollte aber auf freiwilliger Basis und kein Zwang sein. Bei diesem Gespräch hat aber eines meine Alarmglocken zum läuten gebracht, als der Name Dr. Künzli gefallen ist :/. Ja, der hat auch irgendwie in dem Kompetenz-Zentrum etwas zu sagen! Jedenfalls ich weis jetzt dass es bei mir weiter geht, Mitte September habe ich mein Gutachten, dazwischen noch all die nätigen Untersuchungen und dann kann es los gehen Ende September Anfangs Oktober. Wo ich hier einfach noch ein Problem sehe beim Uni-Spital ist, man ist dort eine Nummer und der ganze Apparat ist zu gross. Ich selbst, und dass kännt ihr mir Glauben habe jetzt eigentlich die Schnauze voll, jeden Monat bei einem Psychiater vorbei zu gehen. Und wenn man dann wirklich vielleicht einen benätigt, ja dann kann man evt. warten, dagegen wenn man nicht an das Uni-Spital gebunden ist, hat man eher ein Chance einen Termin zu erhalten bei einem Psychotherapeuten oder bei einer Psychotherapeutin. Mit wem ich den Rest meines Weges gehe, dass weis ich im Moment noch nicht, aber eines weis ich, jeden Monat will ich nicht mehr zu einem Psychiater rennen!

Noch so nebenbei etwas zu mir, wohne und arbeite immer noch am gleichen Ort. Das alles hat sehr viel Kraft und Energie benätigt, bin schliesslich lange genug vor mir selbst davon gelaufen, warum soll man vor der Gesellschaft davon laufen. Will hier niemanden den Mut nehmen oder machen, den gleichen Schritt zu tun, die ganze Sache ist nicht einfach! Ich konnte mich bis jetzt sehr gut durchsetzen und werde mittlerweile auch akzeptiert. Zwar sind von den alten Kollegen nicht mehr viele geblieben und manchmal ist man sehr einsam. Hier muss man einen Weg finden, dass einem die Decke nicht auf den Kopf fällt, sonst kommt es nicht gut. Man muss voll hinter der ganzen Sache stehen kännen und sich 100% sicher sein, nur so kann man alle die Hindernisse wo einem in den Weg gelegt werden überwinden. Kann man dies nicht, so soll man es bleiben lassen und die Zeit für sich arbeiten lassen, es wird der Zeitpunkt bei jedem kommen wo sie / er weis was Sache ist.

Versteht mich richtig, mit meinen Erfahrungen vom Uni-Spital will ich keine Opposition dagegen oder dafür machen, vielleicht hilft mein kleiner Bericht :) der einen oder anderen Person. Denke dafür ist auch so ein Forum da, dass man Erfahrungen weiter gibt oder sich informieren kann. Schlussendlich muss jeder für sich selbst entscheiden und auch den Weg gehen.

Natascha

PS. Nützt das Forum, es müssen ja nicht immer die gleichen Personen sein, die hier etwas reinstellen. Ebenfalls ein Dankeschän an die Personen wo mir in den Monaten so den einen oder anderen Tipp gegeben haben.