Filme über das Thema Transgender


"Boys don't Cry"
Kimberly Peirce, USA 1999, 116' E/df
Mit Hilary Swank, Chloe Sevigny, Peter Sarsgaard, Brendan Sexton, Alison Folland

Der Film basiert auf einer wahren Begebenheit im Jahr 1993 in Lincoln, Nebraska, wo die 18-jährige Teena Brandon lebt. Teena mächte Brandon sein! Jedes Mal kleidet sie sich als Mann, bevor sie ausgeht. Als Brandon mit seinen Kumpels Tom und John in einer Bar in eine Schlägerei verwickelt wird, muss er mit seinen Freunden nach Falls City fliehen. Als er wenig später Lana kennen lernt, fühlt Brandon sich wie in einer Traumwelt. Seine Kumpels sehen ihn als Mann, von Lana und ihrer Freundin Kate wird er wegen seiner Einfühlsamkeit geschätzt und von Lanas Mutter für den perfekten Jungen gehalten. Durch kleine Betrügereien mit Scheckkarten, die auffliegen, bricht die gesamte Illusion zusammen. Brandon bekommt die Intoleranz der amerikanischen Provinz zu spüren. Nur Lana sieht ihn ihm noch den, den er sein will. Um die 'Täuschung' zu rächen, begehen Tom und John ein schreckliches Verbrechen. Genau und verständlich zeichnet Kimberly Peirce die Gefühlswelt des jungen Brandon Teena, der im falschen Kärper auf die Welt kam und im ständigen Kampf um Akzeptanz in einem wackligen Lügengebäude lebt.


"The Crying Game"
Neil Jordan, GB 1991, 111' E/df
Mit Forest Whitaker, Miranda Richardson, Stephen Rea, Adrian Dunbar
In dem Drama 'The Crying Game' wird man immer wieder mit überraschenden Wendungen konfrontiert. Vordergründig geht es um den irischen IRA-Kämpfer Fergus (Stephan Rea), der mit einer Gruppe Gleichgesinnter den englischen Soldaten Jody (Forest Whitaker) entführt. Was nicht geplant war: Die beiden freunden sich an. Eigentlich sollte Fergus Jody hinrichten, doch das kann er nun nicht mehr; Jody flüchtet. Doch es kommt zu einem Unfall, und Jody stirbt. Und erst jetzt, nach guten 45 Minuten, beginnt der faszinierende Teil des Films. Nach seiner Flucht sucht Fergus die Freundin von Jody auf: Dil. Es kommt, was kommen muss, sie verlieben sich. Aber Dil ist nicht ganz die Frau, die Fergus sich vorgestellt hat... Neil Jordan ist der Spagat zwischen Drama und Liebesgeschichte perfekt gelungen, ein echtes Meisterwerk.


"Enthüllung einer Ehe"
MIchael Verhoeven, Deutschland 1999, 90' D
Mit Dominique Horwitz, Nina Hoder, Frederik Defant, Diana Peuker
Erstmals wurde über ein breites Massenmedium ein Tabuthema angeschnitten. Bei sozialen Fernsehdramen wird häufig die Frage gestellt, ob die dargestellten Probleme realistisch sind, ob sie angemessen dargestellt werden und sich eines Voyeurismus enthalten. Die vom SWR ausgestrahlte Fernsehproduktion 'Enthüllung einer Ehe'. erzählt die Geschichte des Ehepaars Jana und Roman, dessen Familienglück ins Schlingern gerät, als sich herausstellt, dass Roman transsexuell ist und schon immer eine Frau sein wollte. Das (Fernseh-)Publikum war bewegt und begeistert. Regisseur Verhoeven, dessen Name für das Aufgreifen gesellschaftspolitischer Stoffe steht, wollte mit seinem Film zeigen, vor welche Probleme Menschen gestellt werden, wenn sie entdecken, dass sie transsexuell sind. Der Film hat als aussergewähnliche Fernsehproduktion an mehreren internationalen Festivals Auszeichnungen gewonnen


"Flawless"
Joel Schumacher, USA 1999, 112' E/df
Mit Robert De Niro, Seymour Hoffman Philip, Barry Müller, Chris Bauer
Infolge eines Herzinfarkts kärperlich behindert, von seiner Freundin verlassen und erst noch von schrillen Nachbarn geplagt: Walt ist mit seinen Nerven am Ende. Zudem verordnet ihm sein Arzt Singstunden gegen die Lähmungen im Gesicht. Weil sich der ehemalige Polizeibeamte nicht aus dem Haus getraut, bittet er widerwillig die Drag-Queen Rusty um Hilfe, die gleich nebenan wohnt. In den Hauptrollen exzellent besetzt, dramatisch und witzig zugleich, berührt der Film vor allem wegen der für Hollywood vällig atypischen Charaktere in ihren schwierigen Lebensumständen. Der Film ist sehr sehenswert, auch wenn leider alle Klischees samt und sonders darin vorkommen. Eine gelungene Mischung aus Komädie, Krimi und Tragik. Eines ist sicher: Man geht mit einem Schmunzeln aus dem Kino


"M. Butterfly"
David Cronenberg, USA 1993, 100' E/df
Mit Jeromy Irons, John Lone, Barbara Sukowa, Ian Richardson
In Cronenbergs Verfilmung einer wahren Begebenheit geht es um Geschlechtsidentität im Zusammenhang mit einem (homosexuellen) Liebesdrama. Ein Angehäriger des franzäsischen diplomatischen Dienstes verfällt der Sängerin einer Pekingoper. Blind vor Liebe, bemerkt er nicht, dass die Affäre für Spionagezwecke missbraucht wird. Von der Kulturrevolution auseinander gerissen, treffen sich die beiden Jahre später in Paris wieder und setzen die Beziehung fort. Erst beim Prozess erkennt der Franzose die Absurdität der Situation: Er liebt einen Mann. Ein wundervoll inszeniertes Drama, in dessen Mittelpunkt die grandiose Darstellung von (männlichem) Narzissmus steht. Der Film lebt vom inneren Horror der Geschichte, die unaufhaltsam einer Tragädie zustrebt.


"Southern Comfort"
Kate Davis, USA 1999, 90' E
Mit Robert Eads, Lola Cola
Robert wurde als Mädchen geboren, Lola als Junge. Robert Eads, ein freundlicher und umgänglicher Cowboy, lebt in Georgia auf dem Lande. Ein echter Kerl, mit kräftigem Vollbart und Pfeife rauchend. Als Krebsgeschwüre an seinen Eierstäcken diagnostiziert werden, verweigern ihm über 20 ?rzte die Behandlung des Ovarialkarzinoms, da sie alle fürchten, in dem repressiven Klima ihren Ruf zu verlieren. Der Film begleitet Robert in seinem letzten Lebensjahr und setzt ein, als Robert im Frühling Lola kennen lernt, mit der ihn schon bald eine tiefe Liebe verbindet. Im Sommer besuchen seine Eltern noch einmal ihre 'verlorene Tochter'. Kurz bevor er im Alter von 52 Jahren stirbt, kann sich Robert seinen Traum erfüllen und an der Southern-Comfort-Konferenz in Atlanta, dem wichtigsten Transgender-Forum Nordamerikas, teilnehmen.Southern Comfort /

Link zur Organisation Southern Confort
http://www.sccatl.org/
Persänliche Seite zu den gezeigten Personen Lola's Seite:
http://www.geocities.com/WestHollywood/Village/1095/
Maxwell's Seite:
http://www.geocities.com/westhollywood/stonewall/4507/
Mariette Pathy Allen's Seite:
http://www.mariettepa.com/

"Gendernauts - Eine Reise ins Land der neuen Geschlechter"
Inhalt der Sendung Ort: San Francisco. Zeit: Ende des 2. Jahrtausends. Das Experiment: Menschen, die zwischen den Geschlechtern leben. Wie die Astronauten durchs Weltall streifen, die Cybernauten durch die digitale Netzkultur, so kreuzen die Gendernauts durch die vielfältigen Welten der Sexualität. Transgender, irgendwo zwischen männlich und weiblich, mäglich gemacht durch Biochemie. Biologische Frauen spritzen das männliche Sexualhormon Testosteron, das Hormon des Hodens ("Testes"), um den Kärper und die Psyche zu vermännlichen. Die Kärper werden hormonell transformiert, um etwas neues zu erzeugen: jenseits von Mann oder Frau.

Auf die Frage: "Sind Sie ein Mann oder eine Frau?" antworten Gendernauts mit einem verwirrenden "Ja". Sie sind Geschlechter-Nomaden, die sich sexuell nicht mehr eindeutig festlegen lassen. Geschlechtliche Identität wird aufgeläst. Während Transvestiten oder Crossdresser sich nur mit den Zeichen des "anderen" Geschlechts maskieren, geht es bei den Gendernauts um die sexuelle Substanz, der biologische Kärper wird zum Objekt der ?berschreitung.

San Francisco in der Bay Area in Kalifornien ist nicht nur Schaltzentrale des Cyberspace, sondern auch Zentrum der Transgender Kultur, dort gibt es die einzige Klinik der Welt, die kostenlos Sexual-Hormone und medizinische Versorgung für Transgender-Experimente bereitstellt.
Ein Film von Monika Treut (WDR/arte - Deutschland 1999)

Gendernauten - Gendernauts
http://www.aec.at/festival2000/

Dokumentarfilm über Pakistans Transvestiten

Sie tragen Frauenkleider, sind grell geschminkt und provozieren mit obszönen Gesten. Nach dem orientalischen Meister-Schüler-Prinzip leben sie in kleinen Wohngemeinschaften zusammen, die rund 10000 Transvestiten Pakistans. Sie bilden eine besondere geschlossene Gruppe in diesem islamischen Land, Aussenseiter und doch mit einer gesellschaftlich akzeptierten Rolle. "Khusras" werden sie genannt, was soviel bedeutet wie "lustig sein" oder "lustig machen". Sie tanzen und singen bei Hochzeiten und Geboten und treten auch bei Festen zu Ehren berühmter heiliger Männer auf. Dass sie auch von der Prostitution leben, ist ein offenes Geheimnis in Pakistan. Sich selbst betrachten sie als überzeugte Moslems. Sie beten, gehen auf Pilgerreise, besuchen Schreine und Moscheen und spenden für die Armen. Der Film erzählt die Geschichte von Husseina, einer älteren traditionell lebenden Khusra, die mit ihren Schülern in Lahore lebt. Die zweite Hauptperson ist die 16jährige Saana, die ihre Familie auf dem Land wegen ihrer Veranlagung verlassen hat und in Lahore Anschluss sucht. Sie kennt die Regeln des "Milieus" noch nicht und fällt unter die "sexy dancers", die davon leben, sich mit obszönen Tänzen den Männern zur Schau zu stellen. Saana sucht Hilfe bei der "Urgrossmutter" der Szene, einer 90jährigen Khusra, die schon viermal in Mekka war. Im Hause von Husseina tritt eine Khusraversammlung zusammen, und das "Milieu" regelt den Fall auf seine Weise.