ga-OP von Frau Dr. KREGE, Uni-Klinik Essen

Epilation, Hormone, OP
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Michris
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ga-OP von Frau Dr. KREGE, Uni-Klinik Essen

#1 Beitrag von Michris » Donnerstag 22. September 2005, 20:50

Liebe Gemeinschaft,

http://www.transsexuell.de/med-opkrege.shtml

nicht um "Angst zu verbreiten", sondern um Euch, die Transfrauen vor-OP zu bitten, sich diesen endgültigen, irreversiblen Schritt genau zu überlegen, lege ich Euch ein Referat von Frau Dr. KREGE, Uni-Klinik Essen, vor, das sie 2002 vor einer TS-Selbsthilfegruppe in Essen hielt.

Weiters möchte ich Euch, Männlein wie Weiblein bitten, Euch auf der Site des Vereins TransX Austria dem ich auch angehöre, die österreichischen medizinischen "Verhältnisse" visuell zu "inkorporieren".

Michaela
Übe Toleranz, dann kannst Du Toleranz von anderen erwarten - Michris

Ramona
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Was möchtest du wirklich mit diesem Beitrag sagen?

#2 Beitrag von Ramona » Freitag 23. September 2005, 10:35

Liebe Michaela

Glaubst du wirklich dass es nur ein Mensch gibt, welcher sich dieser Operation unterzieht ohne es sich reiflich überlegt zu haben?

Ich weiss, dass es auch in der Schweiz Menschen gibt, welche nach der OP nicht glücklich sind. Wenn man sich aber die Zeit nimmt und diese Fälle mal analysiert, so stellt man in den meisten Fällen fest, dass diese Menschen sich vor der OP nicht 100% sicher waren. Ein wichtiger Grund dass solche Operationen trotz Unsicherheit gemacht werden liegt in der ungenügenden psychologischen Unterstützung in der Schweiz und ganz sicher auch am Zustand, dass wir in der Schweiz die sogenannte „kleine Lösung“ nicht kennen. Ebenso kann eine Vornamens und Personenstandsänderung erst nach einer GA OP mit Erfolg durchgeführt werden. Ein nicht unwesentlicher Grund liegt auch in der ungenügenden Akzeptanz der Gesellschaft.

Da wäre Handlungsbedarf. Wir sollten dafür kämpfen, dass auch die „kleine Lösung“ in der Schweiz von Kranken Kassen übernommen wird und dass auch Menschen mit dieser Lösung Vornamen und Personenstand ändern können.

Noch etwas – wesshalb erwähnst du nur die Transfrauen? Glaubst du dass die OP bei Transmännern einfacher ist? Sorry aber gerade Transmänner haben in Bezug auf OP einen viel grösseren Leidensweg als wir es haben.

Irgendwie erweckt dein Posting in mir das Gefühl, dass du TS mit Schockbilder von der OP abhalten möchtest. Sorry aber wenn das der Fall ist, dann hast du die Problematik von Transsexualität nicht erkannt.
Wäre es nicht besser, wir würden für bessere medizinische Betreuung und rechtlicher Anerkennung sorgen? Ich bin mir sicher, dass es dann auch weniger Fehloperationen gäbe. Wobei anzufügen ist, dass es sehr wenige wirkliche Fehloperationen gibt.

Michris
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#3 Beitrag von Michris » Freitag 23. September 2005, 19:26

Liebe Ramona,

siehst Du, genau Deine Reaktion habe ich eigentlich erwartet, als ich den Artikel ins Forum stellte. Und zu Deiner Frage: Glaubst du wirklich dass es nur ein Mensch gibt, welcher sich dieser Operation unterzieht ohne es sich reiflich überlegt zu haben? Ich muß Dir antworten: Leider ja! Ich bin zwar in der Europa-Szene nicht so bewandert, aber während einer mehrmonatigen Mitgliedschaft bei einer US-amerikanischen Transgender-Internet-Gruppe habe ich wiederholt von Fällen von Transsexuellen gelesen, die sich ihre sex reassignement surgery nicht ausreichend überlegt, sich zu wenig überlegt oder darin zu sehr ihrem MD vertraut haben (ja, man kann auch mit uns Geschäfte machen, wenn wir es zulassen)

Mit diesem Artikel sollten eigentlich nicht so sehr die Schweizer Mitglieder dieses Forums angesprochen werden, sondern die europäischen. Du könntest übrigens in Deiner mir sehr willkommenen Antwort das Wort "Schweizer" mit "Österreicher" ersetzen, denn unsere Probleme mit Psychiatrie, Gesetzgebung etc. sind sehr, sehr ähnlich.

Allerdings haben wir hier in puncto Behandlungsübernahme durch die Krankenkassen bei Erkrankung gemäß ICD-10, F64.0 (Transsexualität) mehr Glück, das gestehe ich ein. Was die Personenstandsänderung betrifft so ist sie auch hier ein Riesenproblem und wir kämpfen, kämpfen, kämpfen.

Daß ich nur die Transfrauen erwähnte hat wohl mehrere Gründe: a) fand ich keinen geeigneten Bericht ga-OP FzM den ich im Forum hätte posten können, b) bin ich eine kleine Egoistin, da ich eben Transfrau bin. Bitte vergib mir diesen egoististen Ausrutscher.

Nein, liebe Ramona, ich möchte keineswegs irgendjemanden von der ga-OP abhalten, es stünde mir auch nicht zu. Ich wollte nur wieder einmal daran erinnern, daß diese OP (MzF, FzM) eine schwere ist, bei der man leider auch von negativen Nachwirkungen hört. Nein, nicht abschrecken will ich, sondern bitten, daß man sich diese OP genauest überlegt.

Vielleicht habe ich mich auch allzu sehr an Blücher gehalten.

Mit lieben Grüßen,

Michaela
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#4 Beitrag von Luisa » Sonntag 25. September 2005, 17:47

Werte Ramona

Wahrlich, der Schritt zur GAOP sollte reichlich überlegt sein. Das dieses Referat von Frau Dr. KREGE nicht unsere Meinung zu beeinflussen vermag liegt wohl auf der Hand. Du hast die GAOP hinter Dir und ich hab meinen Entschluss mehr als nur gefestigt. Doch vergessen wir eines nicht, dies Forum soll auch jene erreichen die noch weit vorn im Prozess liegen. Ich war damals dankbar um alle Informationen welche mich, insbesondere in den Jahren der Unsicherheit, zu erreichen vermöchten. Die allermeisten Beiträge hier im Forum sind öffentlich einsehbar, das heisst, diese können nicht nur die 80 hier angemeldeten Nasen lesen sondern auch jene 200 die täglich die Adresse http://212.243.197.20/transensyndikat.net/ anwählen. Somit sind dies wertvolle Informationen welche einer breiten Masse zugänglich gemacht werden sollten. Nicht im Sinne einer erneuten Hinterfragung der GAOP nein viel eher um eine präzise Information zu erlangen. So tue ich das Postig von Michaela als wertvoll und wichtig erachten und freue mich das viele hier sich an einem umfangreichen Info-Werk beteiligen tun.

Wenn ich mich richtig besinne tut der Besagte hier verlinkte Text explizit die Operation M zu F behandeln. Niemand behauptet Transmänner hätten es einfacher. Da scheinst Du eindeutig was fehl interpretiert zu haben. Es sei jeder, jedem Freigestellt diese Infos zu ergänzen. Ich für meinen Teil würde eine breitere Beteiligung von Seitens der Transmänner hier im Forum durchaus begrüssen. Zumal erst recht bei Transmännern ein gewisses Informationsmanko herrscht.

Eines jedoch erscheint mir klar, wer eine Geschlechtsanpassung durchführen lassen will wird sich beim Anblick dieser Bilder kaum davon abringen lassen. Das Wissen jedoch wie so was gemacht wird dünkt mich von grosser wichtigkeit. Ich bin zwar eine Mimose was den Anblick von Blut anbetrifft doch diese Bilder dokumentieren einen Eingriff welcher ich, etwa in dieser Form, erleben werde. Sinnvoll ist es wenn ich mich vertraut mache mit allem drum rum und auch wenn ich am Tag X ne Vollscheibe haben werde möchte ich trotzdem wissen was mit mir geschieht.

Liebi Grüessli

Luisa

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#5 Beitrag von Michris » Sonntag 25. September 2005, 18:49

Höchstverehrte Luisa,

mich dünkt, Du lebst von Zeit zu Zeit in meinem Gehirn, denn so treffend wie Du meine Gedanken in den Keyboard hast fließen lassen....Es ist phänomenal. Weißt Du, denken kann ich ja, aber mit dem Expressen der Gedanken hapert´s viel. Ach, ist es schön eine Gedankendolmetscherin zu haben. Was kein Angriff auf Deine eigene wundervolle Gedankenwelt sein soll, denn an die reichen Goethe, Schiller, Eichendorff unisono nicht heran.

Ich jedenfalls nehme künftig auch Deinen Tag X in meine Gebete auf und wer weiß? Vielleicht ist´s eines Tages auch bei mir so weit.

Mit herzlichem Dank für Deine Mühe
und lieben Grüßen,

Michaela
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