BDSM ohne Liebe?

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Luisa
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BDSM ohne Liebe?

#1 Beitrag von Luisa » Dienstag 15. Februar 2005, 11:25

Liebe Forumsmenschen

BDSM ohne Liebe
Etliche Beiträge zu diesem komplexen Thema lass ich neulich irgendwo in einen anderen BDSM-Forum. Ich hielt mich mit meinem Senf zurück um in diesem Forum meine Ansichten hineinzupacken und hier eine Diskussion in Gang zu setzen.
Nun was ist Eure Ansicht?
Denkt Ihr das BDSM ohne Liebe grundsätzlich möglich ist und welche Vorraussetzungen müssen gegeben um BDSM zu leben, zu Spielen oder was auch immer?
Freue mich auf eine breite Meinungsvielfalt.

Liebi Grüessli

Eure Luisa

toyboy
Büssi
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#2 Beitrag von toyboy » Dienstag 15. Februar 2005, 11:27

hi,
ich kann bei meinen gefühlen für andere oft eh nicht so genau trennen, ob es sich um liebe, verliebt-sein, tiefe zuneigung oder freundschaftliche verbundenheit handelt. beim spielen komme ich meinen partnerInnen nahe und oft entwickelt sich daraus zuneigung. ob ausdieser zuneigung längerfristig beziehungen werden oder nicht, hängt meistens von den weiteren umständen ab.

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Luisa
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#3 Beitrag von Luisa » Dienstag 15. Februar 2005, 11:31

Werte Liebende

(Liebend, jene Eigenschaft die uns Menschen weltweit verbindet)

Um der Frage nachzugehen ob BDSM ohne Liebe möglich ist, sei, meiner Meinung nach, unumgänglich vorgängig die Begriffe BDSM und hauptsächlich Liebe genaustes zu erkunden. Ich will hier an dieser Stelle beim schwierigeren beginnen namentlich der Liebe. Um eine halbwegs vernünftige bildliche Darstellung für die Definition der Liebe zu finden wählte ich die des Strahls als Gleichnis. Ich kann sehr wohl definierten wo Liebe beginnt jedoch bin ich ausser Standes zu beschreiben was absolute Liebe ist. Somit ergibt sich für mich das Gleichnis der Strecke die einen Anfangspunkt besitzt jedoch nirgends wirklich endet sprich einen Strahl.
Wo nun dieser Strahl beginnt ist oftmals Gegenstand ausgedehnter Diskussionen. Ich für meinen Teil erachte Liebe beginnend ab dem Punkt wo Kommunikation zwischen zwei Menschen beginnt. Erstkommunikation kann sich aus meiner Sicht in drei mögliche Formen weiterentwickeln.

a) Gleichgültigkeit, das Artikulierte des Gegenübers lässt mich kalt. Es formen sich keine Gedanken und Erinnerungen, mit Ende der Begegnung endet die Auseinandersetzung mit der besagten Person.
b) Ablehnung, ich signalisiere der begegneten Person das ich sie nicht mag dass sie mich in Ruhe zu lassen hat und dass ich keine weitere Kommunikation wünsche.
c) Liebe, die Person interessiert mich ich baue aktiv eine Kommunikation aus es kann sich auf dieser Liebesgerade etwas entwickeln.

Zweiter Punkt der mir wichtig erscheint sei die Definition von BDSM ausserhalb der gängigen Umschreibung "Bondage and Discipline, Dominance and Submission, Sadism and Masochism" Grundsätzlich verstehe ich BDSM als ein im beidseitigen Einverständnis laufendes Spiel unter Menschen. Ich bin geneigt dazu das Spiel unter Kinder Indianerlis; Räuber und Poli etc. in die gleiche Kategorie BDSM einzuordnen.
BDSM, eine Spielform die tiefste Ängste in uns weckt jedoch diese in der Sicherheit der Liebe unbeschadet überstehen lässt.
Wenn ich
a) von Freiwilligkeit aller beteiligten, und
b) von der spielerischen Grundform spricht Mitgestaltungs- und Rücktrittsrecht, ausgehe kann ich all jene Grenzfälle zum Beispiel jenes des "Stockholm-Syndroms" gänzlich ausklammern und zum Schluss kommen das BDSM ohne liebe schlicht unmöglich ist.

Klar erscheint mir das hier die Liebe sehr schwierig zu Umschreiben ist auch jene Darstellung auf der besagten Liebesgeraden sei rein Subjektiv zu werten. So kann es sein das ich mich nach kurzer Begegnung mit einem Fremden, mich in einem abgelegenen Ort fesseln lassen kann ohne Angst zu haben das mir diese Situation entgleiten könnte. Ich werte die entstandene Liebe als ausreichend um resultierend aus deren ein Vertrauen aufzubauen.

Liebi Grüessli
Eine liebende

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