Bondage, was ist das

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Luisa
Drache
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Bondage, was ist das

#1 Beitrag von Luisa » Dienstag 15. Februar 2005, 08:26

Dies ist ein Text den ich ursprünglich als RE für ein anderes Forum verfasste und dort auch postete. Beim zweiten durchlesen jedoch erkannte ich dass,
a) er als Ganzes ohne weitere Erklärung so stehen kann
b) er auch hier in unserem TG-Forum Platz haben sollte.
So haben diese Zeilen nun den Weg ins Forum des Transensyndikats gefunden

Bondage, Fesseln, aus meiner Sicht

Auch ich denke dass der Ursprung des Wortes Bondage aus der Japanischen Kultur stammt. Ursprünglich war die Fesselkunst im Japan des Mittelalters eine Form der Strafe die nicht selten mit dem Tod durch Selbststrangulation enden sollte. Hinzu kam die Komponente zur Schaustellung mit der verbundenen Erniedrigung. Noch heute spielt in Japan fesseln eine ganz entscheidende Rolle im Strafvollzug und letztlich in der Japanischen Strafmoral. So etwa müssen Gefangene während Monaten mit auf dem Rücken gefesselten Händen Leben nur weil sie das Redeverbot missachtet haben.
Die erotische Kultur des Japanischen Bondage hat ihren Ursprung, meines Wissens, in der Spielform der Samurais die ihre Geishas kunstvoll zu verschnüren Pflegten. Im zweiten Weltkrieg begann eine sehr unrühmliche Epoche der Bondagekunst damals betrieben die Japaner, als Besatzungsmacht, Konzentrationslager in Asien die Speziell für Frauen, hauptsächlich Koreanerinnen, konzipiert waren. In jenen Lagern wurde jede nur erdenkliche Art der sexuellen Folter praktiziert. Eine regelrechte Japanbondagebilderflut setzte ein. Noch heute zahlen die Japaner als Kriegsverlierer grosse Summen an die Opfer von damals. Heute wie damals spielt fesseln eine sehr grosse Bedeutung in unserem Empfinden. Bondage als rein erotische Spielform zu definieren ist, meiner Meinung nach, falsch. Dazu ist wohl die Geschichte zu vorbelastet. Fesseln berührt unsere Sinne weit über die BDSM-Spielform hinaus. In Asien (Thailand, Burma, Vietnam) sind Fussketten weit verbreitet im Strafvollzug als Symbol der Schuldigkeit. Bei den Amis wird der mit Kabelbinder in "Hogtie" gefesselte Iraki als Propagandamittel missbraucht. In Israel sind etliche Fesseltechniken als leichten physischen Druck bei Verhören gemäss Landesverfassung erlaut und die Deutschen liebäugeln damit um Entführungsopfer aufzufinden. So kommt es das Bondage, Fesseln, nicht nur eine sinnliche Seite beinhaltet und vielleicht ist genau dieses Wissen um diese Gegenseite das was das Prickeln ausmacht. Auf radikalste weise Ausgeliefert sein, im Wissen das viele Menschen ungeheures Leid erfahren durch diese Praktik und im Vertrauen das mir nichts der gleichen widerfahren wird da mich der Partner liebt hier steck für mich eine beindruckende Magie die grosse Emotionen Weckt.

Liebi Grüessli

Luisa

Gefesselte Menschen sind Könige und Königinnen alles andere sind Menschenrechtsverletzungen.

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