verbindungen zwischen transgender und bdsm

Fragen und Antworten
Antworten
Nachricht
Autor
toyboy
Büssi
Beiträge: 17
Registriert: Freitag 11. Februar 2005, 16:38

verbindungen zwischen transgender und bdsm

#1 Beitrag von toyboy » Montag 14. Februar 2005, 11:30

ich bin neugierig wie andere die verbindung zwischen bdsm und transgender/transsexualität sehen, bin mir aber im klaren darüber, dass man mit erklärungen für die ursprünge von sexuellem begehren, fetischen und transsexualität vorsichtig sein muss, da sie leicht von ärztInnen und anderen benutzt werden können um zu beweisen, dass der/die patientIn nicht wirklich trans ist, sondern unter anderen "störungen" leidet.
ich kenne etliche menschen, die auf irgendeine art trans sind (teils mit hormonen, personenstandsänderung oder operationen, teils ohne) und bdsm leben. die theorie, dass transpersonen bdsm betreiben, um ihre eigenen körper für das transsein zu bestrafen, lehne ich als generelle erklärung ab. trotzdem mache ich bei mir selbst ein paar beobachtungen, die solche psychologische erklärungen stützen könnten, aber für mich ein zeichen meiner freien entscheidung für szenen und sexpraktiken, die mir gut tun, sind.
schmerzen und das von ihnen ausgelöste hochgefühl lassen ich meinen körper mehr spüren. in einer männlichen rolle von anderen während einer sm-szene ernst genommen zu werden, hat mich anfangs sehr bestätigt. die kultur von klaren absprachen und sicherheitswörtern, der verhaltenscodex von safe, sane and consensual, sex, der nicht nur auf genitalien begrenzt ist und die möglichkeit fetischkleidung anzulassen, machen bdsm für mich attraktiv. (klingt ein bisschen so, als könnte man das alles bei "vanillasex" nicht haben oder als würde ich bdsm nur aus praktischen erwägungen und nicht weil es mich anmacht, betreiben, aber so ist es nicht gemeint)
wie ist das bei euch?

Benutzeravatar
Luisa
Drache
Beiträge: 686
Registriert: Freitag 11. Februar 2005, 13:38
Wohnort: Zürich
Kontaktdaten:

#2 Beitrag von Luisa » Montag 14. Februar 2005, 11:35

Lieber Toyboy

TG und BDSM, allgemeines aus meiner Sicht:
Transidenten sind Menschen die sich sehr intensiv mit sich und ihrem Körperbewusstsein auseinandersetzen. BDSM kann hier eine mögliche Form des Körperbewusstseins darstellen. Transpersonen entdecken in dem oft schweren Prozess des Genderwechsels eine Vielfalt neuer Gefühle und Empfindungen die vielleicht jahrelang unterdrückt worden waren und nun ausbrechen. Die Verbindung TG und BDSM scheint mir hier nahe liegend.
Und doch sind die Motivationen wieso jemand sich für diese Liebesform, vielleicht "Lebensform, BDSM entscheidet" so Vielfältig wie etwa die Vielfalt der Individuen auch. BDSM ist noch heute eine mehr oder minder unerforschte Neigung die zu allerlei Spekulationen bezüglich Herkunft und  Einfluss verleitet. Gerade Transidenten die konfrontiert sind mit einer, im Grunde genommen, nichts wissenden Psychiatrie sowohl zum Thema TG wie auch zu BDSM, sind oft Opfer haarsträubenden Interpretationen. Hier sei, meiner Meinung nach, eine gewisse Distanz zu der Psychiatrie von grossem nutzen.

Luisa und BDSM
Ich lebe BDSM, in einer Vielzahl verschiedener Variationen, viele Jahre. Wie und wo genau deren Herkunft liegt ist &nbsp;schwierig, wenn nicht gar unmöglich, zu hintergründen. Hier stellt sich mir die Frage ob ich dies überhaupt so genau ergründen mag. Viele Stationen im meinem Leben beeinflussten immer wieder mein Denken und Handeln. So entwickelte sich eine Personalität Namens Luisa mit der darin enthaltenen Komponente BDSM. Heute als eingeständige Person, die sich aus Geschichte entwickelte, schreite ich einer Zukunft entgegen die Ich bin. Klar mag in meiner BDSM-Neigung viel Erlebtes, wie etwa Erinnerungen einer unfreiwilligen DS-Beziehung Polizei Delinquent, hineinwachsen doch letztlich waren meine Neigungen viel früher präsent womit ich diesen Erlebnissen wenig Bedeutung zumesse auch wenn dies mancher Psychotherapeut anders sehen würde.<br>In der Gegenwart Erinnerungen die mit, meine Person prägten jedoch keine Neigung aufbauten. Auch sei etwa meine devote Rolle in diversen DS-Beziehungen keineswegs als falsches Frauenbild zu interpretieren, auch wenn dies so manchen Psycho in sein Ideologisches Weltbild passen würde. Hier sei der Widerspruch noch verstärkt durch meinem eindeutig ein dominanter Charakter im Alltag.

Heute Lebe ich mit Silky zusammen eine DS-Beziehung in jener ich die dominante Rolle lebe, siehe Silky´s Beitrag. Anfänglich war ich nach dem Ende meiner Beziehung mit Franz (http://www.luisa.net/sm2/index.html) auf der Suche nach einem dominanten Partner um meine Devote Seite weiter auszuleben. Statt einen Dom zu begegnen der mehr als nur das Maulwerk bewegen konnte verliebte ich mich in eine reizende Sub genannt Silky und so bin ich das erste Mal wirklich konsequent Herrin, was mir sichtlich Spass macht. Für mich ist BDSM stark gekoppelt mit Liebe womit ich mich kaum auf eine devote, dominante, sadistische oder masochistische Richtung festlegen kann. Die Liebe und die Gewissheit BDSM leben zu wollen kann eine Vielfalt möglicher Rollen und Seiten in mir entwickeln.
Und heute freue ich mich am anderen Ende der Kette zu stehen um gemeinsam mit Silky eine realisierende DS-Beziehung zu leben

Liebi Grüessli

Luisa

toyboy
Büssi
Beiträge: 17
Registriert: Freitag 11. Februar 2005, 16:38

#3 Beitrag von toyboy » Montag 14. Februar 2005, 11:38

liebe Luisa, liebe Silky,

danke für eure antworten- dies verspricht ein spannender thread zu werden.
ich habe auch den eindruck, dass es in der vielfalt von transidentitäten und bdsm-praktiken zum glück nicht die eine erklärung gibt. es beruhigt mich sehr, dass auch ihr keine einfachen erklärungen sucht, sondern die vielfalt der verbindugen zu genießen scheint. liebe lust und gegenseitiger respekt sind auch für mich viel mmehr grundlagen meiner beziehungen als definitionen und identitäten.
zwischen einem crossdresser, der sich im rahmen einer sm-szene dadurch demütigen lässt traditionelle frauenkleidung zu tragen, zwei transfrauen, die miteinander bdsm sexualität leben oder zwei sich als weiblich definierenden lesben, die in einem rollenspiel &nbsp;eine schwule daddy/boy geschichte inszenieren, liegen welten. nur tut es meiner meinung nach nicht gut, an dieser stelle hierarchie aufzubauen und zu behaupten, das eine sei besser als das andere, wie es in einigen gruppen immer wieder passiert.
natürlich haben bdsm scenarien manchmal eine therapeutische komponente, aber eben nicht zwangsläufig. ich kann mich gut erinnern im sportunterricht mit mädchen unter meinem transssein gelitten zu haben, mit meiner jungenunterwäsche hilflos zwischen mädchen mit ihren bhŽs und brüsten gestanden zu haben und das ganze dadurch für mich erträglicher gemacht zu haben, indem mir vorgestellt habe, das alles für jemanden zu erleiden. ein schwuler freund von mir (ebenfalls transmann), der sportlehrer ist, ließ mich neulich in einer szene übungen machen und gewichte stemmen und ich fand es sehr erotisch und heilsam, mache solche szenen aber sehr selten und nur nach genauer absprache.
als top spiele ich manchmal typen, die von meinem ideal von männlichkeit meilenweit entfernt sind und denen ich lieber nicht in der realität begegnen wollte. Sir, der teil meiner persönlichkeit, der beim spielen meistens aktiv ist, hat aber viel von dem mann, der ich im alltag auch bin: einfühlsam und fair, aber eben dominanter als im alltag und sadistisch.<br>inszeniert ihr beim spielen (oder ist diese ebene in eurer ds-beziehug durchgängig vorhanden?) andere bilder von weiblichkeit als zu anderen zeiten? macht es euch noch an, beim spielen erotische frauenklamotten zu tragen, oder ist das so sehr transenalltag, dass es keinen eigenen kick mehr gibt?

lieben gruß
toyboy

Benutzeravatar
Luisa
Drache
Beiträge: 686
Registriert: Freitag 11. Februar 2005, 13:38
Wohnort: Zürich
Kontaktdaten:

#4 Beitrag von Luisa » Montag 14. Februar 2005, 11:41

Lieber Toyboy

Die Vielfalt vorhandener und möglicher BDSM-Spiel und BDSM-Lebensmöglichkeiten lässt sich kaum in eine Wertung zwängen. Ich glaube letztlich ist die Liebe und der Respekt gegenüber dem Partner die einzig legitime Beurteilung einer BDSM-Beziehung.

Keine leichte Aufgabe meine Beziehung zu Silky in Worte zu packen. Silky und ich teilen ein breites Spektrum an Interessen, wie etwa, Politisch-Gesellschaftliche Themen, Philosophie, schnelle Autos, Techno und Technik, schöne Kleider und vieles mehr. Interessensbereiche die ausserhalb vom unserer BDSM-Neigung stehen und die, meiner Meinung nach, auch sehr wichtig sind im gemeinsamen täglichen funktionieren. Unsere BDSM-Neigung würde ich am ehesten als DS-Beziehung, im Sinne eines Schlagwortes, als eine 24 / 7 Beziehung definieren. Wichtiger Bestandteil unserer Liebesgemeinschaft sind im Alltag gelebte Rituale, so zum Beispiel muss Silky darum bitten sich setzen oder erheben zu dürfen, durch Nichteinhalten dieser Regeln resultieren oftmals sehr reizvolle Bestrafungsszenarien. Eine weitere Komponente unserer Liebe ist Bondage, Fesselung in allen möglichen Formen. Sei es einerseits die Kunstvolle Verschnürung auf der Bühne, das Einswerden zweier Menschen in Macht und Hingabe, um der Vollkommenheit Form zu geben oder anderseits die Alltäglichkeit der Fussschellen die Silky ständig in der Wohnung zu tragen hat, Bondage hat eine festen Platz in unserer Liebe . Kleidung wiederum ist uns beiden wichtig jedoch nicht unbedingt mit BDSM verknüpft. Sexi Outfit mag durchaus seine Legitimation in einer tollen BDSM-Session haben doch aus meiner Sicht nicht zwingend notwendig. Ich mag Silkys Geschmack und ich find Silky Sexi doch Kleidung kann, gerade auf der Bühne, das gewisse Etwas in der Inszenierung ausmachen. Auch eine Seite meiner Person, ich mag Inszenierungen viel Zuschauer und Bühnen auch ein Punkt in dem wir, Silky und ich harmonieren.

Frauenbilder, das wohl heikelste Thema überhaupt.
Ich will hier versuchen eine Konditionierung wie ich sie erfahren habe etwas näher zu hintergründen. Ich habe in frühester Kindheit eine sehr liberale und genderunabhängige Erziehung genossen. Diese Erziehungsform, Ideologie, funktioniere letztlich nur so lange wie ich behütet in meiner Hippie-Traumwelt lebte, umgeben von viel Hasch, guter Musik und tollen Eltern. Leider ging auch ich eines Tages zur Schule wo ich konfrontiert wurde mit einer Welt des Müssens. So wie Mädchen brav und devot &nbsp;zu sein hatten war es den Jungen zugeteilt die starke und kräftige Rolle zu leben. Weder das Einte noch das Andere war ich im Stande anzunehmen. So entwickelte sich meine Welt im abseits in Form von Auflehnung gegen alles und nichts. Die Gegenreaktion war Zwang im Sinne von meiner zugeteilten Rolle als Mann der nicht schwach sein darf aber zu parieren hat. So brachte mich eine eskalierende Entwicklung in manch Polizei und Bezirksgefängnis ohne Aussicht auf Veränderung. Und doch veränderte sich meine Person. Ich entdecke das im mir eine weibliche Seite schlummert die geduldig darauf wartet geweckt zu werden. Es kann nicht sei das nur Auflehnung, nach aussen scheinende Dominanz mein Leben bestimmt. Mit der Sozialen Freiheit und Unabhängigkeit beginnt ein Lebensabschnitt des entdecken einer fülle neuer Gefühle in mir. Ich beginne als Frau zu leben und versuche hier eine unterdrückte Identität aufzubauen. Ich erkenne eine devote Seite im mir dessen Reiz und dessen Bestätigung meiner weiblichen Identität. In den nun folgenden DS-Beziehungen zu Kalle und später zu Franz lebe ich eine sehr starke Bestätigung meiner Weiblichkeit aus. Eine Phase die mir viel Kraft gibt um die Transsexuellenlaufbahn mit Psychiater und allem drum rum einzuschlagen. Heute bin ich beides und vieles mehr, devote Diva wie auch dominante Zofe. Mein Outing ist durch, ich lebe seit zwei Jahren als Frau setze mich im Beruf durch und lebe meinen Alltag.
Ein Frauenbild welches ich aus meiner jungend kannte konnte ich nun dank meinen Exmeistern im Schnellgang durchleben um Heute Mich zu sein was mir vielleicht viele Jahre lang abging.Liebi Grüessli

Luisa

toyboy
Büssi
Beiträge: 17
Registriert: Freitag 11. Februar 2005, 16:38

#5 Beitrag von toyboy » Montag 14. Februar 2005, 11:44

Hi Silky,
danke für die antwort. für mich ist transsein -in meinem fall als mann durchgehen, stuffer in der hose und meinen oberkörper männlich erscheinen lassende bekleidung zu tragen- so sehr alltag, dass mich es als fetisch nicht mehr so anmacht. eher habe ich, wie andere männer auch, einfach lust mich erotisch zu kleiden, zb. einen jockstrap zu tragen. mit kleidung und inszenierung lässt sich einiges erreichen, trotzdem fühle mich, besonders bei öffentlichen szenen auf parties manchmal durch meine transsexualität gehindert, lasse manchmal mein hemd an obwohl ich lust hätte mich auszuziehen, aber mich dann die anderen leute erst recht nicht als mann sehen werden. im privaten rahmen geht das besser, da meine (spiel)partnerInnen mit diesem thema gut umgehen. ich habe den eindruck, dass wer mit transpersonen spielen will bei dem üblichen vorgespräch neben den üblichen fragen extra nachfragen sollte, wie die transperson zu ihrem körper und ihrer identität steht und wo und wie sie angefasst werden möchte. das sind heikle fragen aber ich finde sie sehr wichtig (wäre das ein thema für einen extra thread sicheres genderplay damit sich alle beteiligten sicher fühlen können.
lieben gruß
toyboy

toyboy
Büssi
Beiträge: 17
Registriert: Freitag 11. Februar 2005, 16:38

#6 Beitrag von toyboy » Montag 14. Februar 2005, 11:45

hi Luisa,
das mit dem warten und erwecken der männlichen oder weiblichen seiten durch eineN top kenne ich auch und bin denjenigen, die den boy in mir gesehen und angesprochen haben, ihm raum gegeben haben und ihn mit liebe und strenge genährt haben sehr dankbar. zum glück durfte ich auch schon die ein oder andere schlummernde neigung bei anderen menschen entdecken helfen.
alles liebe
toyboy

Morpheus
Musli
Beiträge: 13
Registriert: Freitag 11. Februar 2005, 16:16

#7 Beitrag von Morpheus » Montag 14. Februar 2005, 11:46

Ich habe soeben diese interessante Diskussion entdeckt, doch bevor ich da richtig mitreden will, habe ich einige Fragen, da ich mit all diesen Sachen noch keine praktische Erfahrungen sammelte:

Für was stehen diese Abkürzungen:
MzF und FzM CD

Wenn ihr dann von Domina-Sklaven-Beziehung sprecht, ist das dann etwas ganz anderes als eine BDSM-Beziehung oder gehen die Formen ineinander über. Ist BDSM halt wirklich vor allem der körperliche Schmerz im Vordergrund und bei der Sklaven-Domina Beziehung die psychologisch Erniedrigung?

Morpheus
Musli
Beiträge: 13
Registriert: Freitag 11. Februar 2005, 16:16

#8 Beitrag von Morpheus » Montag 14. Februar 2005, 11:49

Danke...aufschlussreich.

Doch die Bedeutung von "CD" hat sich mir noch nicht erschlossen

Benutzeravatar
Luisa
Drache
Beiträge: 686
Registriert: Freitag 11. Februar 2005, 13:38
Wohnort: Zürich
Kontaktdaten:

#9 Beitrag von Luisa » Montag 14. Februar 2005, 11:51

Werter Morpheus

Vielleicht hier an dieser Stelle noch meine Erklärungen zu den diversen Begriffen.

BDSM steht für:
Bondage and Discipline, Dominance and Submission, Sadism and Masochism. Die drei Hauptbereiche des so genannten SMs.

CD steht für:
Crossdressing und heisst so viel wie die temporäre Verwandlung zum Gegengeschlecht mittels Kleidung, Schminke künstlicher Schnauz und was auch immer. Crossdresser sind Menschen die beiderlei Geschlechtsrollen mögen und in der Verwandlung ihren Reiz empfinden.

Liebi Grüessli

Luisa

ZofeAlicia

#10 Beitrag von ZofeAlicia » Montag 14. Februar 2005, 11:55

Hallo an Alle
Ich bin Neu hier und habe die Beiträge sehr aufmerksam gelesen. Zum Thema Transgender und BDSM habe ich eine Anmerkung zu machen.
Liegt es nicht in der Natur des Menschen alles zu vereinfachen und in sogenannte Schubladen zu stecken ?
Meine Meinung : Wir leben unser ganzes Leben eine Rolle. Am Anfang werden wir durch Erziehung und Umgang zu einem sehr allgemeinen Rollenverständnis erzogen. Ist es dann nicht so, das durch Umgang mit anderen Menschen und durch Situationen vieles aus unserem Unterbewustsein zu Tage tritt, wodurch wir unser allgemeines Rollenverhalten spezialisieren. Im BDSM gibt es so viele Facetten, wie im Transgender auch. Wenn Verhalten aus beiden Bereichen zusammentrifft gibt es sicherlich die einen die behaupten, klare Sache das eine geht ohne das andere nicht und andere wieder sagen, reiner Zufall. Sind das dann nicht die berühmten Schubladen ? ?
Ich behaupte das eine Verbindung BDSM und Transgender nur deshalb in Verbindung gebracht wird, weil es von der Beurteilung aus der sogenannten "Hetero - Normalsicht" in eine Ecke ( Schublade ) gebracht wurde.
Da sich aber keiner von den anerzogenen und gesellschaftlichen Vorurteilen ganz frei machen kann, sucht man nach Erklärungen.
Ich denke, jeder Mensch ist anders und diese Komplexität unseres Daseins, macht die Liebe und das Leben erst lebenswert. Ob als Mann, Frau, Trans, schwul, devot, dominant, sado, maso, Fetishist oder sonst irgendwie. Erst gesellschaftliche Normungen als Vorgaben, das was Trend ist, was die Moral befriedigt, macht es dem einzelnen so schwer, aus diesem Schubladen Denken auszusteigen. Ich hoffe ich habe weiter Anregungen geliefert. Mein Name ist Alicia, ich fühle als Mensch ohne Vorurteile, liebe als Frau und Mann, mit devoter, masochistischer und fetishistischer Einstellung. Danke für die Aufmerksamkeit und liebe Grüße

Benutzeravatar
Luisa
Drache
Beiträge: 686
Registriert: Freitag 11. Februar 2005, 13:38
Wohnort: Zürich
Kontaktdaten:

#11 Beitrag von Luisa » Montag 14. Februar 2005, 11:58

Werte ZofeAlicia

Liegt es nicht in der Natur des Menschen Bedürfnisse, wie etwa Essen, stillen zu wollen und dies mit möglichst wenig Aufwand. Wäre es nicht ungeheuer anstrengend wenn ich ein Hähnchen das mein Hunger und meine momentane Lust befriedigen sollte erstmals lange umschreiben müsste nur deswegen weil es keine Schubladen gibt und wie wir wissen ein Hähnchen nicht gleich ein Hähnchen ist. Ich zumindest erfreue mich über die vielen in der Deutschen Sprache geschaffenen Schubladen die mir die Kommunikation enorm erleichtern. Ich bin so sicher dass ein von mir bestelltes Hähnchen nicht urplötzlich nach Brot schmeckt.
Doch eines vorweg, diese Aussage besagt keineswegs das ich nicht in der Lage wäre Begriffe kritisch zu hinterfragen. Genau deswegen steht hier dieses Thema. Es sollen eben solch geschaffenen Begriffe und oftmals daraus resultierend etwelche Rollen hinterfragt werden. Die Synergie zwischen BDSM und Transgender schafft hier die Möglichkeit Gesellschaftsrollen zu reflektieren und zu hinterfragen. Wir seinen die Privilegierten die über die Möglichkeit verfügen gesellschaftliche Mechanismen zu ergründen. Und diese kollektive Ergründung bedarf einer allgemein verständlichen Sprache.

Und nun die berühmten Schubladen, sind es nicht genau diese die letztlich enorme soziokulturelle Ungerechtigkeiten schaffen.

Wir, verfügen nicht nur über Zauberkräfte, nein wir sind auch in der Lage durch unsere Existenz Ungerechtigkeit zu lindern schlicht durch die Konfrontation einer Gesellschaft mit der Zweigeschlechtlichkeit.

Weit ausserhalb etwelcher Szenen gibt es Funktionen die das zusammenleben der Menschen regelt. Seinen wir jene die diese Funktionen sprengen um neues zu schaffen.

Liebi Grüessli

Luisa

Antworten