Halsring deren Bedeutung und deren Geschichte

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Luisa
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Halsring deren Bedeutung und deren Geschichte

#1 Beitrag von Luisa » Sonntag 13. Februar 2005, 18:27

Werte Freunde symbolischer Unfreiheiten

Ich will versucht sein die Symbolik des Halseisens, Halsringes, vom Mittelalter bis hin zur Neuzeit etwas zu ergründen. Wie so oft bei Historienthemen sei es einerseits ein kleiner Ausschnitt in einer sehr grossen Thematik die ich zu durchleuchten versuche anderseits sei meine subjektive Sicht nicht unbedingt die absolut richtige. Somit sei auch hier Raum geschaffen um weitere Beiträge einzubringen.
Eines sei klar, Halsringe dienten früher wie auch heute der Kennzeichnung von Menschen. Ursprünglich symbolisierten solche um den Hals gelegte Eisen, Leibeigene. Im Mittelalter ca. 900 waren Halseisen respektive Halsbänder oft gesehenes Erkennungszeichen für Leibeigene die einen Fluchtversuch unternahmen. Später etwa im 17. Jahrhundert nach französischem Vorbild entstanden die Schallenwerke. Jene Institutionen waren erste Vorläufer der heutigen Gefängnisse im Sinne des Freiheitsentzugs als Strafe doch es waren keineswegs nur Kriminelle in solchen Schallenwerken untergebracht. Jene Einrichtungen waren oft auch Unterbringungsort für Bettler, Landstreicher, Abtrünnige und sonstig damals sozial Randständige. So war es in solchen Anstalten, die sich durch Zwangsarbeit der Häftlinge finanzierten, üblich das deren Insassen durch einen an einem Halsring befestigten Bügel an dessen eine Schelle (Schalle) hing gekennzeichnet waren.

In der Neuzeit waren somit zweierlei Symboliken die sich weiterentwickelten erhalten geblieben. Einerseits etablierte sich der Halsring in der BDSM-Szene als Zeichen des Besitzes dem Partner gegenüber in einer BDSM orientierten Liebe anderseits war die Symbolik der Abtrünnigkeit, von etlichen Gruppierungen, etwa der Punkbewegung, in zahlreichen Adaptionen des Ringes, immer wieder verwendet worden.

So bleibt noch heute ein Stück Tradition aus archaischen Zeiten in Form des Halsringes erhalten wenn auch Teilweise weit verfremdet.

Bild
Die mittelalterliche Version eines Leibeigenenrings aus einer Schottischen Kohlegrube
Bild
Die neuzeitliche Adaption die ich trage aus V4A

Liebi Grüessli

Luisa
Zuletzt geändert von Luisa am Dienstag 17. Oktober 2006, 18:12, insgesamt 2-mal geändert.

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#2 Beitrag von ehemalige Userin » Dienstag 17. Oktober 2006, 17:48

Ich besitze einige Hals-, Hand- und Fusseisen, wie sie ursprünglich für Sklavenüberführungen ins "neue Land" verwendet wurden. Eine Ausführung ist handgeschmiedet, verbunden mit einer schweren, ebenfalls handgeschmiedeten Kette. Die anderen sind aus rostfreiem Stahl, zum Teil sehr schwer.

Dein Halseisen gefällt mir, sieht schmuck aus, steht Dir sehr gut. Lässt es sich wieder aufschliessen? Es gibt ja auch solche, die dauerhaft verschlossen bleiben.

Wieviel wiegt Deines und scheuert es auf Dauer nicht am Hals?

LG
Sirina

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Luisa
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#3 Beitrag von Luisa » Dienstag 17. Oktober 2006, 19:01

Werte Sirina

Mein Halseisen gibt’s bei http://www.sm-factory.de/ . Der Ring wird mittels eingebautem Abus-Schloss verschlossen. Frau kann ihn folglich nur mit dem passenden Schlüssel oder, mit etwas Fingergeschick mittels Snake und Spanner abnehmen. Zweites, indes dürfte schwierig sein, zumal das 5 Schliessbolzenschloss eher schlecht zugänglich ist, für so viel Technik. Ich selber trage den Ring seit etwa 2 Jahren permanent also auch bei der Arbeit, folglich stört mich das Gewicht von ca. 600 Gram kaum noch. Auch scheuern tut er kaum allerhöchst beim rennen tut das Eisen etwas schlagen doch da ich keinerlei Sprinterinnen - Ambitionen hege dürfte dies kaum ein Problem sein. Gefertigt ist das Teil aus V4A mit gebürsteter Oberfläche und optimal abgerundeten Kanten.

Auch Dauerhaft verschliessbare Ringe gibt’s zu kaufen. Ich selber kenne nur welche von http://www.axsmar.com/ . Nach meinem Geschmack sind diese jedoch eher etwas filigran. Eine ganz tolle Variante um fesselnde Ringe dauerhaft zu verschliessen ist zunieten. Leider ist diese Technik in unseren Breitengraden seit geraumer Zeit in Vergessenheit geraten. Folglich musst Du zunietbare Fesseln am ehesten selber bauen. Ich habe mal so ein Ring gebaut den ich mit Aluminiumnieten mir um den Hals schlagen lies.
Bild
Denn Ring selber öffnen ist mit dieser Technik unmöglich. Leider war das Teil mit einigen Metern schwerer Kette dran eher weniger alltagstauglich. Da war ich doch ganz froh als ich nach zwei Tagen wieder vom Ring befreit wurde.

Liebi Grüessli

Luisa
PS: Vielen dank zu Deinem lieben, heutigen Blogeintrag.

ehemalige Userin

#4 Beitrag von ehemalige Userin » Mittwoch 18. Oktober 2006, 14:25

Für immer verschliessbare Halsringe kann man ebenfalls über Meo bestellen:
http://web-001.meo-team.com/catalog/pro ... ts_id=5227
Es gibt davon zwei Ausführungen, einen Dickeren ( Halsreif aus Edelstahl 20 x 4 mm ) und einen Dünnen (Halsreif aus Edelstahl 10 x 5 mm). Dazu passend gibt es auch noch Arm- und Fussreif, ebenfalls mit der Option, sie für immer verschliessbar zu machen. Ein Armreif fände ich ebenfalls ganz schön. Die Teile sind aber nicht ganz billig.

Ich nehme mal an, dass Silky die Keyholderin von Deinem Halsring ist? Ein sehr romantischer Gedanke.

Wahrscheinlich ist es sinnvoller, wenn man den Ring wieder aufschliessen kann, so wie es bei Dir der Fall ist. Beim Röntgen beim Arzt muss man ja zum Beispiel den Schmuck unter Umständen ablegen, würde ja mit einem für immer verschlossenen Halsreif nur schlecht gehen.

Meine Halseisen lassen sich nur mit profanen Vorhängeschlössern verschliessen. Sie sind nur für den Hausgebrauch gedacht.

Lieben Gruß
Sirina

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Luisa
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#5 Beitrag von Luisa » Mittwoch 18. Oktober 2006, 17:47

Liebe Sirina
Sirina hat geschrieben:Für immer verschliessbare Halsringe kann man ebenfalls über Meo bestellen:
http://web-001.meo-team.com/catalog/pro ... ts_id=5227
Es gibt davon zwei Ausführungen, einen Dickeren ( Halsreif aus Edelstahl 20 x 4 mm ) und einen Dünnen (Halsreif aus Edelstahl 10 x 5 mm). Dazu passend gibt es auch noch Arm- und Fussreif, ebenfalls mit der Option, sie für immer verschliessbar zu machen. Ein Armreif fände ich ebenfalls ganz schön. Die Teile sind aber nicht ganz billig.
Ja, das Meo-Team bestellt die besagten Ringe, glaube ich, auch bei Axsmar. Bei Axsmar heissen die Edelstahleisen Hephaistos zu finden auf http://www.axsmar.com/xaranshop_k001001s001_1.htm . Die Hephaistos-Serie kann in allen möglichen Kombinationen und Ausführungen bestellt werden. Die Preise indes sind deutlich tiefer angesetzt als beim Wiederverkäufer Meo.

Sirina hat geschrieben:Ich nehme mal an, dass Silky die Keyholderin von Deinem Halsring ist?
In der Tat, meine Allerliebste verwaltet den Schlüssel zum Halsring. Da wir einiges an abschliessbaren Fesseln anwenden haben wir in der Wohnung einen abschliessbaren Schlüsselkasten montiert in welchem unter anderem auch der Schlüssel zum Halsring ruht. So kann meine Liebste mit wenigen Schlüsseln am Bund mich doch optimal kontrollieren.
Sirina hat geschrieben:Ein sehr romantischer Gedanke.
Tue Dir zustimmen.
Sirina hat geschrieben:Wahrscheinlich ist es sinnvoller, wenn man den Ring wieder aufschliessen kann, so wie es bei Dir der Fall ist. Beim Röntgen beim Arzt muss man ja zum Beispiel den Schmuck unter Umständen ablegen, würde ja mit einem für immer verschlossenen Halsreif nur schlecht gehen.
So ist es, ein permanent verschlossener Halsring bleibt eben letztlich doch nur Fantasie. Zu viele Situationen durchlebt ein Mensch in denen der Ring abgenommen werden muss. Insbesondere bei uns Transsexuellen wäre solch ein Schliessmechanismus von kurzer Lebensdauer. Da macht eine gute Schlossmechanik Sinn. Eine gute Alternative sowohl Ästhetisch wie auch Punkto Ausbruchsicherheit bietet der Ring von SM Factory.
Sirina hat geschrieben:Meine Halseisen lassen sich nur mit profanen Vorhängeschlössern verschliessen. Sie sind nur für den Hausgebrauch gedacht.
Sehen auch ganz toll aus. Ich glaub die sind, so wie ich es zu beurteilen vermag, von http://www.steel-bondage.com/ Etwas brachial aber mir gefällt auch so was ganz gut.

Ich selber mache auch eher etwas brachialere Fesseln. Zu sehen diese auf meiner zweiten Seite unter http://www.ateliereisen.ch/index2.html . Doch eben, solch Dinger sind nicht unbedingt alltagstauglich. Da mich Silky ganz gerne oft gefesselt sieht war den letztlich ein Kompromiss, Richtung Standartbehördenfesseln, unabdingbar. Zu besonderen Gelegenheiten indes kann so manches schwere Eisen wieder hervorgekramt werden.

Liebi Grüessli

Luisa

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